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CO"-Preis wird explodieren
Der Clou: Durch politische Vorgaben hat man einen neuen Markt geschaffen, in dem nun spekuliert werden darf. Allerdings gäbe es diesen Handel nicht, wenn es nicht die politische Vorschrift gäbe, eine bestimmte Anzahl an Zertifikaten kaufen zu müssen. Es ist damit kein "freier" Markt, weil es kein freier Bedarf ist. Das schafft natürlich mehr Raum für Spekulanten und damit ist dieser neue, von der Politik geschaffene Markt nicht nur einmalig, sondern noch viel fragiler als der Handel mit Tulpenzwiebeln im 16. Jahrhundert, der zu einem ersten großen Crash führte.
In 18 Monaten geht der neue europäische Emissionshandel an den Start. Zum 1. Januar 2027 soll nach aktuellem Plan der sogenannte ETS II beginnen. Für private Haushalte bedeutet das im Wesentlichen, dass ein neuer CO₂-Preis auf fossile Energien greifen wird. Dieser wird nicht mehr von Politikern festgelegt, sondern durch einen Marktmechanismus. Dadurch ist nicht klar, wie hoch der Preis am Ende ausfallen wird, der Markt regelt den Preis.Am 6. Mai wurde aber die erste Terminbörse für die CO₂-Zertifikate an den Start gebracht, der erste Indizien abgibt.Neuer CO₂-Preis ab 2027: Erste Zertifikate werden für 73 Euro/Tonne gehandelt
Eine Terminbörse (Futures Trading) ist eine Börse, an dem Geschäfte gehandelt werden, deren Erfüllung in der Zukunft liegen. Dabei wird der Preis für das Zertifikat heute festgelegt und dann in der Zukunft – in diesem Fall ab 2027 – erst ausgeliefert. Terminbörsen gibt es für alle möglichen Produkte und Verträge, so können auch Rohstoffe wie Weizen oder Öl gehandelt werden. Der Vorteil ist, dass man sich damit gegen Preissprünge absichern kann, sollte der Rohstoffpreis später in die Höhe schnellen. Es kann aber auch in die andere Richtung gehen, weshalb es als Risikogeschäft gilt.Der erste Handelstag an der Terminbörse für die CO₂-Zertifikate diente als erstes Experiment, die Marktteilnehmer blieben daher zögerlich. Es wurden lediglich 1000 Zertifikate am ersten Tag gehandelt, wie das Fachportal Energate berichtet. Trotzdem ist das gehandelte Preisniveau aufschlussreich:Eine Tonne CO₂ wurde für 73 Euro gehandelt. Zum Vergleich: aktuell liegt der deutsche CO₂-Preis bei 55 Euro pro Tonne CO₂. Nach Berechnungen des Energieportals Energate würde dies eine Verteuerung des Tankpreises um etwa 18 Cent pro Liter bedeuten sowie ein Plus von 1,5 Cent pro kWh für Erdgas
Auch wenn die 73 Euro/Tonne CO₂ nichts Sicheres über das tatsächliche Preisniveau im Jahr 2027 sagt, ist es ein wichtiges Signal. Die Marktteilnehmer, die Zertifikate zu diesem Preis gekauft haben, sind offensichtlich der Meinung, dass das ein guter Preis sein wird und sie in 18 Monaten ein gutes Geschäft gemacht haben werden.Sie könnten sich irren, darauf sollte die europäische Politik aber nicht bauen. Laut EU-Richtlinie kann die EU einmalig entscheiden, den Start von ETS II auf 2028 verschieben, sollten die sozialen Verwerfungen durch Preissprünge zu groß sein. Sie muss aber auch ihre Bürgerinnen und Bürger darauf vorbereiten und besonders vulnerable Gruppen vor den Preisen schützen.
Zudem deckt sich diese Prognose mit dem, was Wissenschaftler bisher erwarten: Die Preisspanne in diversen Studien reicht von zwischen 100 und 300 Euro/Tonne im Jahr 2030. Im Februar 2025 hat auch der ADAC vor den Preissprüngen gewarnt: „Ab 2027 müssen wir davon ausgehen, dass sich der CO₂-Preis im Kraftstoffpreis perspektivisch mindestens verdoppelt – das wären dann insgesamt 35 bis 38 Cent pro Liter“, sagte der Leiter des Bereichs Verkehr beim ADAC, Stefan Gerwens, zur Bild-Zeitung. Diese Prognose teilt auch das Beratungsinstitut Bloomberg NEF, der von 149 Euro pro Tonne bis 2030 ausgeht. Ab 2027 erwartet das Institut einen Preis um die 80 Euro.In Europa werden fossile Energien dadurch teuer – vermutlich werden wir hier gar die höchsten Öl- und Gaspreise der Welt haben. Damit sollen Verbraucher und Wirtschaft klare Anreize bekommen, auf klimaneutrale Technologien umzusteigen. Im privaten Bereich bedeutet das eine weitgehende Elektrifizierung, also ein Umstieg auf Elektroautos, Wärmepumpen und Solarzellen.
Ein sogenanntes Klimageld, wie es Merz noch vor der Bundestagswahl in Aussicht gestellt hat, soll es nicht geben.
https://www.merkur.de/wirtschaft/neu...-93729343.html
2021 einigten sich die Parteien der Ampelkoalition im Koalitionsvertrag der 20. Wahlperiode des Bundestages auf die Einführung eines „Klimagelds“.[21] Robert Habeck (Minister für Wirtschaft und Klimaschutz im Kabinett Scholz) sagte, der Staat übernehme die EEG-Umlage beim Strompreis. Fast alle Einnahmen aus dem CO2-Preis flössen so an die Menschen zurück. Der Verbraucherzentrale Bundesverband widersprach: die Gesamteinnahmen durch den CO2-Preis seien deutlich höher als die Entlastung bei der EEG-Umlage.[22] Laut Bundesfinanzministerium ist es ab 2025 technisch möglich, Klimageld auszuzahlenEs ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister
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15.05.2025, 07:51 #2
AW: CO"-Preis wird explodieren
Man muss nicht alles "dem Markt" unterwerfen. Genauso wie Warentermingeschäfte verboten sein müssten, sollte der Handel mit den CO2-Zertifikaten untersagt werden. Spekulationsgeschäfte dieser Art darf es nicht geben.
Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.
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AW: CO"-Preis wird explodieren
Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister
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