Die SPD unter Schröder schaffte anfangs den von der Kohl-Regierung erfundenen "Demografischen Faktor" ab, der in der Rentenberechnung eingefügt werden sollte. Nach wenigen Jahren kam dann von der gleichen Regierung die Rente mit 67, was gegenüber dem Demografischen Faktor eine deutliche Verschlechterung für die arbeitende Bevölkerung darstellt. Es ist deshalb etwas seltsam, dass von der SPD im Wahlkampf und auch in den Koalitionsverhandlungen eine Rente ab 45 Beitragsjahren gefordert wird. Ich persönlich begrüße diesen Ansatz, ist er doch erheblich gerechter als ein starres Renteneintrittsalter. Mit den 45 Beitragsjahren ist man wieder beim früheren "Eckrentner" gelandet. Das Erstaunliche an der Sache ist aber, dass man in Kauf nimmt, dass eine deutliche Anzahl an Arbeitnehmern bereits vor dem 65. Lebensjahr ohne Abschlag in Rente gehen können. Vor 40-50 Jahren war es durchaus üblich, dass man mit 15 oder 16 eine Ausbildung begann. So könnten also durchaus einige Hunderttausend Leute mit 60 in Rente gehen. Kein Wunder, dass sich die Arbeitgeberverbände sträuben. Statistisch gesehen arbeiten allerdings in der Altersgruppe der 60-65 Jährigen nur noch relativ wenige.