Hinweise auf geplanten Terroranschlag auf Kölner Dom – Vier Festnahmen in Österreich

Wegen der möglichen Anschlagspläne auf den Kölner Dom hat die Polizei umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen für den Gottesdienst an Heiligabend angekündigt. In Österreich wurden bei Ermittlungen gegen ein islamistisches Netzwerk vier Menschen festgenommen.

Nach dem „Gefahrenhinweis“ für den Kölner Dom müssen sich Besucher der Kathedrale auf umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen einstellen. Die Polizei werde Präsenz zeigen und es gebe eine Menge Bereitschaftspolizei vor Ort, sagte Polizeisprecher Wolfgang Baldes am Sonntagvormittag den Sendern WELT und ntv. Die Polizei werde dafür sorgen, dass „alle Menschen einer Kontrolle unterzogen“ würden.

Sie rief dazu auf, früh anzureisen und keine Taschen mit in den Dom zu bringen, damit die Kontrollen nicht unnötig lange dauerten. Vor Ort gebe es viele Beamte, die Heiligabend „eigentlich freigehabt hätten“, sagte Baldes „Aber es geht hier um die Sicherheit der Menschen in Köln.“ Es werde daher eine „sehr arbeitsreiche Zeit“ für die Polizei werden.

Die Kölner Polizei hatte bereits am Samstagabend wegen des Gefahrenhinweises besondere Schutzmaßnahmen für den Dom ergriffen und die Kathedrale bis in die Nacht hinein mit Spürhunden durchsucht. Dabei wurde jedoch kein Sprengstoff gefunden, wie die Deutsche Presse-Agentur am Sonntagmorgen aus Sicherheitskreisen erfuhr. Der Staatsschutz, der bei politisch motivierten Straftaten aktiv wird, hat Ermittlungen aufgenommen.

„Auch wenn sich der Hinweis auf Silvester bezieht, werden wir bereits heute Abend alles für die Sicherheit der Dombesucher an Heiligabend in die Wege leiten“, sagte der Chef der Kölner Kriminalpolizei, Michael Esser, am Samstag. Nach WELT-Informationen handelt es sich bei der Terrorgruppe um islamistische Fundamentalisten der ISPK (Islamischer Staat Provinz Khorasan). Auch eine Kirche in Wien sei mögliches Ziel gewesen, hieß es am Samstag.

Nach Informationen von WELT gab es eine Festnahme im Saarland. Der Mann sei den Behörden schon lange als Extremist bekannt, berichtete die ARD. Die Hinweise auf seine mögliche Beteiligung an einer Straftat sind aber vage. Bis Sonntag um Mitternacht müssten die Behörden nun entscheiden, ob sie einen Haftbefehl gegen den Mann beantragen würden. Auch der Generalbundesanwalt sei mit dem Vorgang befasst, sei aber wegen des dünnen Sachverhalts skeptisch, heiße es in Ermittlungskreisen.


Der österreichische Verfassungsschutz nahm nach Angaben des dortigen Innenministeriums bei Ermittlungen gegen ein islamistisches Netzwerk vier Menschen fest. Derzeit liefen Befragungen der Verdächtigen und entsprechende Auswertungen, teilte die Direktion für Staatsschutz und Nachrichtendienst im österreichischen Innenministerium am Sonntag mit. Nähere Details könnten aus kriminaltaktischen Gründen derzeit nicht genannt werden.


ISPK soll Angriffe „im Sinne des IS“ geplant haben

Gegründet wurde der ISPK im Jahr 2014. Die „Provinz Khorasan“ im Grenzgebiet zwischen Afghanistan und Pakistan entwickelte sich zu einem Auffangbecken für Dschihadisten aus Afghanistan und Pakistan, aber auch für Islamisten aus dem Kaukasus. Der ISPK ist mit den Taliban verfeindet, weil die Taliban in den Augen des ISPK mit dem Westen kooperieren. Erst im Sommer hatten die Sicherheitsbehörden in NRW sieben mutmaßliche Terroristen festnehmen lassen. Die Männer sollen in Deutschland „öffentlichkeitswirksame Anschläge im Sinne des IS“ geplant und dafür mögliche Ziele ausgespäht haben. Die Gruppe soll zudem bereits versucht haben, sich Waffen zu beschaffen.


Bei der Vorstellung des Verfassungsschutzberichtes hatte der Chef des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV), Thomas Haldenwang, bereits vor der Gruppe gewarnt.


In den Sicherheitsbehörden ist seit mehreren Monaten von einem erhöhten „Grundrauschen“ die Rede. Der ISPK könne Kämpfer nach Deutschland schicken, heißt es. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine spiele den Terroristen in die Hände. Denn unter die Migranten könnten sich Menschen aus Staaten wie Tadschikistan, Usbekistan oder Kirgistan mischen. Der ISPK wolle seiner Mutterorganisation, dem IS in Syrien und Irak, die Führungsrolle streitig machen, heißt es in Sicherheitskreisen weiter.





Auch in Österreich gelten erhöhte Schutzmaßnahmen

Die Sicherheitsbehörden in Österreich haben ihre Schutzmaßnahmen ebenfalls erhöht. Auch aufgrund einer aktuellen Gefährdungseinschätzung des Verfassungsschutzes gelte während der Weihnachtsfeiertage allgemein eine erhöhte Gefährdungslage, teilte die Polizei in Wien am Samstag mit. Es werde als Vorsichtsmaßnahme in Wien und in den Bundesländern eine verstärkte Überwachung gefährdeter Orte geben, darunter auch Kirchen und Weihnachtsmärkte.

Es werden demnach zivile und uniformierte Einsatzkräfte mit besonderer Ausrüstung und auch Gewehren im Einsatz sein. „Die polizeiliche Aufmerksamkeit richtet sich vor allem auf Kirchen und religiöse Veranstaltungen, insbesondere Gottesdienste, und auf Weihnachtsmärkte“, erklärte die Polizei weiter.

https://www.welt.de/politik/deutschl...sterreich.html

vor 2 Stunden
Wenn die Menschen Angst haben in die Kirchen zu gehen, haben die Islamisten hier im Land alles erreicht.
vor 2 Stunden
Ich habe den Bericht erst gar nicht zu Ende gelesen… Verdirbt mir die Weihnachtsstimmung. Neugierig bin ich aber schon. Kam der Satz vor, „Die Hinweise kamen von einem befreundeten Nachrichtendienst“?
vor 2 Stunden
Im Dom in Koeln zu Weihnachten einen christlichen Gottesdienst veranstalten zu wollen ist natuerlich provokant, insbesondere da man den Dom ja schon aus offiziellen Logos entfernt hat. Dass man da mit Repressalien rechnen muss ist doch klar.
vor 2 Stunden
„Mut und Miteinander“ – Steinmeiers eindringlicher Appell an die Deutschen. Man braucht also schon Mut um in die Kirche zu gehen?
vor 2 Stunden
Wir werden nicht immer Glück haben - irgendwann wird es knallen. Sehr bedauerlich, aber leider wohl nicht zu verhindern.
vor 2 Stunden
"Deutschland wird sich verändern und ich freue mich darauf " Kathrin Göring Eckart (Grüne)
vor 2 Stunden
Wenn die halbe islamische Welt in Deutschland aufgenommen wird, dann hat man nicht die islamische Welt gerettet, sondern man hat islamische Verhältnisse in Deutschland. Liebe „Schweinefleischfresser“ richtet euch mal drauf ein, denn es ist erst der Anfang dieser Geschichte.
vor 3 Stunden
Es wäre doch ein Treppenwitz der Geschichte, wenn der Dom gerade von einer Person angegriffen wird, die mit Spenden der Kirche über das Mittelmeer geholt wurde.
vor 3 Stunden
Warum haben wir nochmal Poller an den Weihnachtsmärkten? Aber die Hauptgefahr droht uns von rechts!
vor 3 Stunden
Vor 2015 konnte man in die Kirche gehen ohne...
vor 4 Stunden
"Ab Heiligabend müssen sich Gottesdienstbesucher einer Kontrolle unterziehen." Soweit ist es schon gekommen.