Da reibt man sich die Augen. Bedford-Strohm, seines Zeichens Ratsvorsitzender der evangelischen Kirche, und ein reicher Mann, möchte die Reichen bzw. die Wohlhabenden finanziell stärker belasten. Daraus schließe ich, dass der hohe Mann in die Politik gegangen ist und demnächst das Finanzministerium übernehmen wird und sich einer Mehrheit der Politiker gewiß ist. Sich selber nimmt er natürlich außen vor und ließ sich in aller Bescheidenheit wie auch seine Amtskollegen in der evangelischen Kirche, allesamt von Steuergeldern wohlhabend leben, unerwähnt. Nehmen ist eben seliger als geben.

Dabei könnte Herr Bedford-Strohm als Ratsvorsitzender der evangelischen Kirche und damit des evangelischen Großunternehmens doch einiges tun, um die weniger Wohlhabenden, die in den Diensten der krisensicheren Diakonie stehen, besser zu entlohnen, die Erzieher, die Pfleger, von denen ja immer die Rede ist. Er könnte innerhalb der Kirche ja ein wenig von oben nach unten verteilen ganz im Sinne Jesus Christus.

Wirtschaft „Keine Illusionen machen“ Bedford-Strohm will Reiche nach Corona-Krise mehr belasten

Aus Sicht des Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, sollten Wohlhabende zur Bewältigung der Folgen der Corona-Pandemie mehr beitragen als die übrige Bevölkerung. „Man darf sich keine Illusionen machen, wenn die Krise vorüber ist, wird es eine riesige Solidaritätsanstrengung brauchen, und ich hoffe, dass wir alle dazu bereit sind. Besonders die, denen es finanziell gut geht“, sagte Bedford-Strohm der „Süddeutschen Zeitung“. Der Augsburger Weihbischof Anton Losinger warnt vor sozialen Verwerfungen infolge der Pandemie.


Der bayerische Landesbischof Bedford-Strohm sagte zu einer möglichen Vermögensabgabe, er wolle sich auf die Form der Lastenverteilung nicht festlegen, er sei weder Politiker noch Wirtschaftsfachmann. In der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ erläuterte er: „Da sollen die Experten bewerten, was nützlich ist und was vielleicht auch kontraproduktiv.“


In der Debatte über eine Lockerung der repressiven Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen sagte Bedford-Strohm der „Passauer Neuen Presse“: „Natürlich muss immer wieder geprüft werden, ob diese Einschränkungen noch verhältnismäßig sind oder nicht.“
Es gelte, Bilder wie in New York zu verhindern

Dabei sei auch zu beachten, welche Schäden durch solche Restriktionen über längere Zeit entstehen. Zugleich gelte es zu verhindern, „dass es auch hierzulande Bilder wie in New York gibt, wo Leichname mit Gabelstaplern auf Kühllaster gehoben werden“.
„Wenn die Maßnahmen ausreichend gewirkt haben und es möglich ist, dass man sie lockert, dann soll man es tun“, sagte der EKD-Ratsvorsitzende.


Der Augsburger Weihbischof Anton Losinger sagte der „Augsburger Allgemeinen“: „Wir werden uns darauf gefasst machen müssen, dass als Folge der Krise soziale Risse in der Gesellschaft entstehen.“ Diese müssten schnellstmöglich geheilt werden, um den sozialen Frieden in der Gesellschaft zu erhalten. „Unter Umständen verschärfen sich auch soziale Verwerfungen, wenn für Menschen erkennbar wird, dass keine positive Wendung ihres Schicksals eintritt“, warnte der katholische Ethiker und Theologe: „In Regionen Süditaliens feiert aufgrund dieser Stimmung sozialer Aussichtslosigkeit die Mafia gerade fröhliche Urständ und profitiert von der Not vieler Menschen.“

Unterdessen plädierte die ehemalige EKD-Ratsvorsitzende Margot Käßmann dafür, in der Corona-Krise vor allem Kinder im Blick zu behalten.


Sie habe große Sympathien für das dänische Modell, erst einmal die Kinder wieder in Schulen und Kitas gehen zu lassen und gleichzeitig diejenigen zu schützen, die besonders gefährdet sind, sagte die Theologin dem Radiosender Bayern 5 in einem am Samstag gesendeten Interview. „Ich sag Ihnen ganz ehrlich, ich bin doch bereit, als fast 62-Jährige länger zu Hause zu bleiben, wenn ich weiß, dass Kinder raus können“, sagte sie.

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