Zitat Zitat von abandländer Beitrag anzeigen
Also ist der Kapitalismus der Weg und der Kummunismus das Ziel? Die Khmer Rouge tanzen da mit dem Steinzeitkommunismus aus der Reihe. Aber die sind hier nicht das Thema. Es stellt sich die Frage, woran erkennt "man" denn, dass sich die Produktivkräfte maximal entfaltet haben? Anscheinend gar nicht - weshalb China einfach mal ein Datum in den Raum wirft, und den Stichtag anno 2049 nennt. Weil es eben keine absehbaren Grenzen gibt, was die "Entfaltung" der Produktivkräfte, also der Technik, der Wissenschaft und der rationalen Arbeitsorganisation, anbelangt, wird der richtige Zeitpunkt für die kommunistische Umwandlung niemals eintreffen. Somit hat sich die Theorie schon selbst widerlegt. Und weil, wenn sich ein Staat dennoch für die kommunistische Umwandlung entscheidet, die anderen (konkurrierenden) Staaten noch immer den Kapitalismus praktizieren, und damit ihre Produktivkräfte weiter maximieren, werden sie den kommunistischen Staat zwangsläufig überholen. Weil selbst die Kommunisten dieses Paradoxon erkannt haben, verlangen sie die kommunistische Weltrevolution?
bei Susi Miller kannst du dann lesen, wie so diese ganze alte Garde sozialdemokratischer Marxisten besonders in der Verstaatlichungskommission Österreich dann unter Hinweis der noch nicht weit genug entwickelten Produktivkräfte bzw. das noch unvollständig ausgeprägten Klassenbewusstseins des Proletariats den Klassenkampf ab-bliesen. Aus kommunistischer und später nationalsozialistischer Sicht entlarvten sie sich damit objektiv als Konterrevolutionäre.

Wie eben auch die sozialdemokratischen Menschewiki im alten Russland. Als wahrhaft orthodoxe Marxisten förderten sie die bürgerliche Revolution mitsamt Freiheit und Demokratie. Auf der anderen Seite hockten die Sozialrevolutionäre, ein Gemisch aus Linksradikalen, Anarchisten, Terroristen, Volkstümlern, ....die sich einen feuchten Kehricht um die Entfaltung der Produktivkräfte und das prol. Klassenbewusstsein kümmerten. Sie hatten praktisch die Mehrheit der Wählerstimmen auf ihrer Seite und manche von ihnen wollten aus der zutiefst reaktionären Dorfgemeinschaft 'Mir' direkt in den Kommunismus springen. Zwischen allen Stühlen hockten die ebenfalls sozialdemokratischen Bolschewiki, die 'Mehrheitler', welche die Minderheit war. Sie hatten das Problem fest im Marxismus verankert sein zu wollen und zugleich die Sozialrevolutionäre in Sachen revolutionären Aktionismus zu überflügeln.

Die weitgehend von einem Antisemiten abgeschriebene Imperialismustheorie Lenins erklärte Russland zum schwächsten Glied in einer Kette imperialistischer Nationen. Zerbricht man das Glied, dann zerbricht die Kette. Das geschah nicht, obgleich von 1917 -1924 die Kommunisten Deutschlands einen Aufstand nach dem anderen anzettelten. Dennoch bleib die Weltrevolution aus.

Stalin erfand als Ausrede die These vom Sozialismus in einem Land. Der einzige intelligente Bolschewik namens Trotzki setzte die These der permanenten Revolution dagegen und wurde zum Dank von einem Schergen Stalins heimtückisch mit einem Eispickel im mex. Exil abgeschlachtet. Die Sowjetunion schritt nunmehr ungestört in kompletter Separation von der Weltgemeinschaft ihren fürchterlichen totalitären Weg weiter.

Fazit: Ihr erkennt, wie die grundsätzlich falsche Sichtweise der Linken scheitert und dieses Scheitern mit immer idiotischeren ideologischen Versatzstücken und Hass gegen die angeblichen Widersacher im psychoanalytischen Sinn rationalisiert wird. So und nicht anders ist auch die herrschende Ideologie der BRD zu bewerten. Das Resultat mannigfaltigen Versagens der verschiedenen Fraktionen der herrschenden Klasse, welches zu immer neuen Ausreden führt, bis man genau dort angelangt ist, wo man ursprünglich nicht sein wollte: ein ekelerregendes Konglomerat ökofaschistischer, sexistischer und offen rassistischer ideologischer Versatzstücke mit klar erkennbarer antisemitischer Ausrichtung. Das ist die Dialektik des Bösen.

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In den Mai und Juni Ausgaben der Jüdischen Rundschau, die ihr einzeln für lau bestellen könnt, sind 2 Artikel, die den Niedergang der Linken in Israel thematisieren. Einer davon ist von Yair, dem Sohn Bibi's. Im Grunde genommen beschreiben sie den gleichen Prozess, nur unter anderen historischen Bedingungen. Man kann neidisch sein, dass zumindest unser westliches Bruderland Israel der Dialektik des Bösen entronnen ist. ich persönlich glaube auch nicht, dass die Linken noch einmal Israel beherrschen werden, denn die jungen Leute dort sind überwiegend konservativ eingestellt und auch wenn sie säkular sind, beachten immer mehr von ihnen die Gebote, die der Mosche damals am Berg Sinai vom Ewigen erhalten hat.
Am Israel Chai!