An der türkisch-griechischen Grenze herrscht weiter Ausnahmezustand. Athen beschuldigt Ankara, den Flüchtlingen Werkzeug zum Grenzübertritt auszuhändigen und Grenzschützer mit Rauchgas zu beschießen. Flüchtlinge, die es trotzdem nach Griechenland schaffen, werden wegtransportiert.



Knapp eine Woche nach der Öffnung der Grenzen durch Ankara ist es an der griechisch-türkischen Grenze erneut zu Auseinandersetzungen zwischen Einsatzkräften und Flüchtlingen gekommen. Die griechische Polizei setzte Tränengas gegen Menschen ein, die versuchten, die Grenzzäune zu durchbrechen, berichteten Reporter der Nachrichtenagentur AFP. Die Flüchtlinge warfen mit Steinen nach den Einsatzkräften.


Athen warf der Türkei vor, Grenzbeamte auf der griechischen Seite mit Tränengas und Rauchgranaten beschossen zu haben. Ein griechischer Beamter sprach von "koordinierten Angriffen". Die griechischen Behörden beschuldigten die Türkei zudem, Schneidegeräte an die Flüchtlinge zu verteilen, damit diese die Grenzzäune zu Griechenland durchtrennen können. Nachdem sich die Lage am Vormittag wieder beruhigt hatte, versammelten sich Hunderte Geflüchtete auf der griechischen Seite nahe des türkischen Grenzübergangs Pazarkule und skandierten "Freiheit", "Frieden" und "Öffnet die Tore". Einige von ihnen hielten Schilder hoch mit der Aufschrift: "Wir wollen in Frieden leben".

Die EU erklärte sich zu weiteren Hilfszahlungen für Flüchtlinge in der Türkei bereit. Dazu müsse die Regierung in Ankara aber zunächst den Druck von den Außengrenzen der europäischen Staatengemeinschaft nehmen. Das erklärten Vertreter der EU am Rande des Außenministertreffens in Zagreb. In einer offiziellen Erklärung bekräftigten die Außenminister ihre Kritik an Erdogans Entscheidung, die Grenzen zur EU für Flüchtlinge und Migranten zu öffnen.

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