und natürlich auch Butter.

Fleisch bald Luxusgut? Grüne bestätigt Plan - CO2-Zuschlag auf tierische Lebensmittel

Mit dem Vorschlag eines „Veggieday“ in Kantinen hatten sich die Grünen 2013 im Wahlkampf einen Schiefer eingezogen. Jetzt will die Partie wieder an der Ernährung der Deutschen justieren.



  • Die Grünen haben einen heiklen Teil ihrer Klimaschutz-Strategie bestätigt.
  • Parteichef Robert Habeck bekräftigte, man wolle landwirtschaftliche Produkte „in die CO2-Bepreisung einbeziehen“.
  • Bedeuten könnte das beispielsweise eine Abgabe auf Fleisch- und Milchprodukte.








Berlin/München - Als „Verbots-Partei“ will unter anderem die CSU die Grünen schon seit längerem brandmarken. Um ein Verbot geht es im neuesten Vorstoß der Grünen zwar nicht - aber er könnte trotzdem Wasser auf die Mühlen der Kritiker der Ökopartei sein: Robert Habeck und Co. wollen den Fleischkonsum der Deutschen ins Visier nehmen. Auf finanziellem Wege.
Richten soll es - kurz nach der Debatte um das neu aufgeschnürte Klimapaket - letztlich wohl ein Preisaufschlag auf Fleisch und andere tierische Produkte. So lassen sich die Worte Habecks deuten. „Auch die Landwirtschaft muss ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten. Deshalb sollte sie auch in die Bepreisung von Klimagasen einbezogen werden“, sagte der Parteichef in einem am Mittwoch veröffentlichten Artikel der traditionell Grünen-nahen taz.




...Genaueres ist in einem Beschluss des Parteitags von Mitte November 2019 nachzulesen, aus dem auch die Zeitung zitiert. "Zu den Sektoren, die bislang nicht durch den europäischen Emissionshandel erfasst werden, gehört auch die Landwirtschaft. Wir führen die Bepreisung von Klimagasen daher auch für landwirtschaftliche Produkte ein, angefangen mit tierischen Lebensmitteln", heißt es darin.

...Der neue Kurs in dieser Frage könne als eine Kehrtwende gelten, nachdem das Thema jahrelang gemieden worden sei, sagte nun der Sprecher der Bundesarbeitsgemeinschaft Tierschutzpolitik der Grünen und Abgeordneter im Bremer Landesparlament, Philipp Bruck, der taz. Er hatte den Beschluss mitinitiiert. "Eine Steuer oder Abgabe auf Fleisch und Milch löst keine Panik mehr aus", sagte Bruck weiter.


CSU und CDU griffen die Steilvorlage für ihre Grünen-Strategie am Mittwoch jedoch zunächst nicht auf. Womöglich auch, weil es in Unionskreisen durchaus Befürworter für die Idee geben könnte. Als der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Thomas Schröder, im Sommer 2019 eine selektive „Fleischsteuer“ ins Gespräch brachte, gab es jedenfalls auch Zustimmung in der Unionsfraktion.

Grüne für Abgabe auf Fleisch und Milch - 89 Cent extra für ein Stück Butter?

„Eine solche Steuer kann ein konstruktiver Vorschlag sein. Dafür müssten diese Mehreinnahmen aber zwingend als Tierwohlprämie genutzt werden, um die Tierhalter in Deutschland beim Umbau zu unterstützen“, sagte der CDU-Bundestagsabgeordnete Albert Stegemann damals - Stegemann ist selbst Landwirt.


Wie stark eine CO2-Abgabe auf tierische Produkte zu Buche schlagen könnte, dazu äußerten sich die Grünen bislang nicht. Anhand des Parteitagstextes - in dem von einem Schaden von 180 Euro pro Tonne CO2 die Rede ist - errechnete die taz aber einen hypothetischen Aufschlag von 89 Cent für ein Stück Butter. Aus politischen Gründen könne gleichwohl auch ein wesentlich niedriger Preis festgelegt werden, relativierte das Blatt...

https://www.merkur.de/politik/gruene...-13355540.html