Angela Merkel Tatsache, „dass das Thema Flüchtlinge dieses Land ein Stück weit spaltet“


Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sieht beim Thema Zuwanderung große Gegensätze in Deutschland. Es sei eine Tatsache, „dass das Thema Flüchtlinge dieses Land ein Stück weit spaltet“, sagte sie der „Augsburger Allgemeinen“. Diese Entwicklung rechtfertige unterschiedliche politische Positionen, „aber nicht diese Art von Hass“, mahnte Merkel. „Diese völlige Enthemmung in der Sprache ist etwas, das wir nicht tolerieren dürfen in Deutschland.“


Merkel betonte in diesem Zusammenhang, es müsse „alles“ getan werden, „damit die AfD so klein wie möglich wird“. Dazu gehöre es, die Probleme, „die die Menschen umtreiben“, ernst zu nehmen und zu lösen.

Merkel äußert Verständnis für Unmut vieler Ostdeutscher

Vor dem Tag der Deutschen Einheit hat Merkel außerdem Verständnis für den Unmut vieler Ostdeutscher gezeigt. Insgesamt sei die deutsche Einheit eine Erfolgsgeschichte, sagte die CDU-Vorsitzende. „Aber es ist schon auch so: Vieles, was Anfang der Neunzigerjahre passiert ist, kommt jetzt bei den Menschen noch mal auf den Tisch.“ Viele hätten ihre Arbeit verloren, die Einheit habe zu harten Umbrüchen geführt. „Das ist niemals eine Rechtfertigung für Hass und Gewalt“, betonte Merkel. „Aber es ist eine Erklärung für eine andere Lebensbiografie.“




Die Kanzlerin vertrat die Ansicht, insgesamt gebe es seit der Bundestagswahl 2017 in Deutschland eine „gewisse Nervosität“. Dies habe mit dem Wahlergebnis zu tun. „Aber sicher auch mit der Tatsache, dass das Thema Flüchtlinge dieses Land ein Stück weit spaltet.“ Dies dürfe aber nicht zu einer Vergiftung der Auseinandersetzungen führen: „Diese völlige Enthemmung in der Sprache ist etwas, das wir nicht tolerieren dürfen in Deutschland“, sagte die Kanzlerin. „Davon bin ich zutiefst überzeugt.“

Merkel kündigte einen entschiedenen Kampf gegen die AfD an. „Wir sollten alles tun, damit die AfD so klein wie möglich wird. Das heißt für mich: Die Probleme, die die Menschen umtreiben, ernst zu nehmen und zu lösen“, sagte sie. „Aber auch da müssen wir einen klaren Schlussstrich ziehen, dort, wo Hass ist, wo generelle Verdächtigungen sind, wo Minderheiten ausgegrenzt werden. Da muss man sich absolut abgrenzen.“

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