"Kochen für Weltbürger"Barbara Heinlein: Wir suchen immer Flüchtlinge aus, die einen Kochabend leiten
"Wir könnten jeden Tag so eine Veranstaltung machen und es wären viele da", erklärte Barbara Heinlein beim "Kochen für Weltbürger" in der Küche der Lorenz-K...
"Wir könnten jeden Tag so eine Veranstaltung machen und es wären viele da", erklärte Barbara Heinlein beim "Kochen für Weltbürger" in der Küche der Lorenz-Kaim-Berufsschule. Immer mehr Flüchtlinge aus verschiedensten Herkunftsländern und zahlreiche Einheimische nutzten die Gelegenheit, sich beim gemeinsamen Kochen kennenzulernen. Von Anfang an gab es keinerlei Barrieren. Mehr als 30 Leute konnte Barbara Heinlein vom Arbeitskreis Asyl willkommen heißen.
Was zunächst nach einem unüberschaubaren Gedränge aussah, sortierte sich binnen Minuten. Die fachliche Leitung übernahmen souverän drei Afrikaner, und jeder hatte seine Aufgabe gefunden. Die drei Kochchefs waren: Sunday Chukwu, er ist 27 Jahre alt und kommt aus Nigeria, ebenso wie der 32-jährige Chinedu Mbasi. Diouf Fode kommt aus dem Senegal und er möchte unbedingt Koch werden.
Von der Berufsschule war Barbara Beinke dabei. Eigentlich gebe es in Afrika eigentlich immer nur ein Gericht.
Nachdem so viele Leute gekommen waren, wurde auch Fladenbrot gebacken und es gab auch eine leckere Nachspeise. Gekocht wurden frische Spinatsuppe mit Fleisch und Reis sowie Bohnen mit Kochbananen.
Ein richtiges Festmahl war Lohn der gemeinsamen Mühen. Barbara Heinlein freute sich über die Unterstützung durch das Bundesprogramm "Demokratie leben!"
"Wir suchen immer Flüchtlinge aus, die einen Kochabend leiten", erklärte Barbara Heinlein. Der afrikanische war der mittlerweile fünfte Kochabend. "Wir haben für dieses Jahr noch ganz viel geplant." Im März werde der nächste Kochabend stattfinden, eventuell wieder syrisch oder afghanisch.
Während Menschen in Orten, wo es keine Asylsuchenden gibt, vor diesen Ängste haben - so MdL Jürgen Baumgärtner kürzlich im Bericht über den CSU-Neujahrsempfang - haben viele Menschen aus Orten, wo es etliche Flüchtlinge gibt, viel Freude im Kontakt mit diesen Menschen.
Flüchtlinge und Einheimische nutzen die Möglichkeit zu gemeinsamen Treffen sehr stark. Benötigt werden für den Arbeitskreis Asyl für solche Veranstaltungen geeignete Räume.
"Wir lernen gerne deutsch", hört Barbara Heinlein dauernd von Flüchtlingen. "Aber mit wem sollen wir denn sprechen?" Der Integrationswille sei enorm stark vorhanden, erlebt sie dauernd. "
"Wir könnten jeden Abend woanders zum Kochen gehen", erlebt sie dauernd. Es sei leider nicht mehr leistbar für die ehrenamtlich Engagierten. "Kommt, macht etwas mit uns", werde dauernd gebeten.
Sie selbst gehe am Wochenende mit Flüchtlingskindern ins Schwimmbad, fahre Angehörige zu einem kranken Kind nach Bayreuth. "Wir suchen dringend Leute, die mithelfen wollen. Es gibt massig Aufgaben."
"Die Flüchtlinge können nur deutsch lernen, wenn wir gewillt sind, auf sie zuzugehen. Die brauchen nur Kontakte wie alle Menschen." Umso verärgerter ist sie gegenüber einer Politik, die Stimmung gegen Flüchtlinge macht, die den Eindruck erweckt, dass viele sich nicht integrieren möchten und die einen Familiennachzug verhindert.
Viele Asylbewerber würden zum Nichtstun verurteilt, obwohl sie arbeiten möchten. Der Arbeitskreis Asyl will vom 18. Februar bis 3. März über Fluchtursachen und Integration informieren.
Die Ausstellung "Schwarz ist der Ozean" zeigt die Zusammenhänge zwischen dem geschichtlichen Nord-Südgeschehen und den Hintergründen der aktuellen Fluchtbewegung.
Daneben findet die Ausstellung "Menschen - Flucht - Vertreibung - Heimat" von Schülern des Frankenwald-Gymnasiums statt. Beide Ausstellungen sind in der ehemaligen Kronacher Synagoge zu sehen.
http://www.infranken.de/regional/art...154303,3173517

Wenigstens haben sie geeignete Räume für die Ausstellung, auch wenn ihnen die KZ-Gedenkstätte fehlt, die noch wesentlich besser geeignet gewesen wäre.