„Da haben wir einen Mann, der nicht fehlerlos schreiben kann und nicht lesen mag, der eines Bauern Gewohnheiten und Schliche hat, dessen Lebenszweck Winkelzüge sind, der nur am Schmutzigen und Gemeinen Geschmack und Vergnügen empfindet. Und doch hatte er irgendwie Rang, Ehren und Macht und war ein Würdenträger seines Landes und eine Stütze des Staatswesens. Er war Oberrichter in seiner Grafschaft und fuhr in einer goldenen Kutsche. Große Minister und Staatsmänner schmeichelten ihm, und auf dem Jahrmarkt der Eitelkeit hatte er eine höhere Stellung inne als glänzendste Genie oder die makelloseste Tugend.
(aus William Makepeace Thackeray, Jahrmarkt der Eitelkeit, ca. 1845)
Abgesehen davon, daß heutzutage das „ glänzendste Genie oder die makelloseste Tugend“ schwerlich zu finden sind, erinnert diese Beschreibung fatal an Exemplare aus unserer Politikerkaste.
Die Zeiten haben sich geändert, ihre Repräsentanten nicht.