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    Flüchtlinge: Familienplanung auf der Flucht und andere Highlights

    bzw. nur eine Zusammenfassung der Highlights. Ein Spiegel-Artikel, der sich um Hochglanzfotos bereits wieder schwangerer Flüchtlingsfrauen aus Syrien dreht.

    Fotos von syrischen Müttern in Griechenland Flucht in anderen Umständen

    Sie waren schwanger oder hatten gerade entbunden, als sie aus Syrien flüchteten: Die Fotografin Myrto Papadopoulos hat junge Mütter in griechischen Flüchtlingslagern porträtiert.
    Ich bin Amani el Mekhlef, 29. Als ich in Syrien im siebten Monat schwanger war, schlug eine Bombe neben meinem Haus ein und ich verlor mein Baby. Die Ärzte brauchten sechs Stunden, um das tote Kind ohne Narkose aus meinem Bauch herauszubekommen. Als ich wieder schwanger wurde, entschieden wir uns deshalb zur Flucht. Weil die türkische Grenze geschlossen war, brauchten wir eine Woche, um hinüberzugelangen. Dann kamen wir in einem Flüchtlingslager in der Türkei unter.
    Nach einem Jahr im Flüchtlingscamp wurde ich wieder schwanger. Es ist einfach passiert. Mein Mann wollte ein weiteres Baby wegen unserer Kultur und Bräuche. Wir zählen nicht, wie viele Babys wir bekommen, wir nehmen, was Gott uns gibt. Meine Schwiegermutter hat 18 Kinder.
    Die Fahrt von der Türkei nach Griechenland war sehr anstrengend. Mein Mann hatte die Türkei allein verlassen, und ich folgte ihm mit den Kindern.
    http://www.spiegel.de/fotostrecke/sy...-145976-2.html

    Ich heiße Fidaa Rahil al Saleh und bin 26 Jahre alt. Ich habe meinen Ehemann im Flüchtlingslager in der Türkei kennengelernt. Zwei Tage später haben wir uns verlobt, 15 Tage später geheiratet. Danach zogen wir gemeinsam in ein Zelt. Fünf Monate nach der Hochzeit wurde ich schwanger. Als ich im vierten oder fünften Monat schwanger war, gingen wir nach Griechenland.
    Ich wünschte, ich könnte mein Kind in Deutschland zur Welt bringen
    http://www.spiegel.de/fotostrecke/sy...-145976-3.html

    Mein Name ist Fatma Hamido und ich bin 21 Jahre alt. Ich habe einen Jungen und ein kleines Mädchen. Als ich im sechsten Monat schwanger war, flüchtete ich von Syrien in die Türkei, wo ich ein paar Tage bei Verwandten blieb.
    Während meiner Flucht war ich wahnsinnig müde. Ich musste meinen Sohn die ganze Zeit tragen. Wenn wir aber in Syrien geblieben wären, hätten mein Mann und mein Kind in ständiger Gefahr geschwebt. Und ohne sie hätte ich nicht mehr weiterleben können. Diese Gedanken gaben mir die Stärke, immer weiterzulaufen.
    So sind wir schließlich mit einem Boot auf die Insel Lesbos gekommen. Nach zwei Wochen dort sind wir weiter nach Athen gezogen, wo ich in einem Krankenhaus meine Tochter zur Welt brachte. Die Ärzte kümmerten sich dort sehr gut um mich. Nach zwei Tagen brachten sie mich und meine Tochter in das Flüchtlingslager Myrsini. Sie ist jetzt zwei Monate alt.
    Eigentlich hatte ich gar nicht schwanger werden wollen, aber es war Gottes Wille. Zuerst versuchte ich mit Tabletten eine Abtreibung zu erzwingen, aber das klappte nicht. Dann spürte ich das Herz des Babys in mir schlagen. Also sagte ich mir, dass jedes Baby eine Chance verdient, und ich entschied, das Kind zu bekommen.
    http://www.spiegel.de/fotostrecke/sy...-145976-4.html

    Ich bin Rim al-Saleh, 35 Jahre alt und fünffache Mutter. Seit drei Jahren und fünf Monaten bin ich aus Syrien weg. Wir sind auf illegalem Wege in die Türkei geflüchtet, und das war sehr hart. Nach zwei Jahren dort entschied ich, ein weiteres Baby zu bekommen. Also wurde ich schwanger, auch wenn das Leben im Flüchtlingslager sehr hart war und ich viele Freunde sah, die ihre Kinder verloren.
    http://www.spiegel.de/fotostrecke/sy...-145976-5.html

    Ich bin Leila Bejjo, 27. Ich habe vor zwei Jahren in Syrien geheiratet, aber dort hatte ich Angst um meinen Mann und war psychisch nicht stabil. Erst nach der Flucht in die Türkei mieteten wir uns ein Haus, fühlten uns sicher, und ich wurde schwanger. Ich hatte keine Angst.
    Mein Mann arbeitete damals als Schneider, aber nach einer Zeit musste er aufhören. Er musste sich wegen einer Beinverletzung behandeln lassen. In der Türkei war das aber nicht möglich, und man sagte uns, wir sollten nach Europa gehen.
    http://www.spiegel.de/fotostrecke/sy...-145976-6.html

    Ich bin Torivan Baker, 27 Jahre alt. Wir sind immer wieder zwischen Syrien und der Türkei hin- und hergependelt, weil wir uns nirgends sicher fühlten. In der Türkei war ich die ganze Zeit krank und ständig im Krankenhaus. Niemand verstand uns, und wir wurden sehr schlecht behandelt. Deshalb haben wir uns schließlich entschieden, nach Griechenland zu gehen.
    Mein erstes Kind hatte ich in Syrien geboren. Als ich in der Türkei wieder schwanger wurde, entschied ich mich für eine Abtreibung. Danach wurde ich wieder schwanger. Ich wollte auch dieses Kind abtreiben lassen, aber meine Eltern rieten mir davon ab
    und halfen mir, aus der Türkei zu fliehen. Das war das Wichtigste, was sie je für mich getan haben
    http://www.spiegel.de/fotostrecke/sy...-145976-7.html

    Mein Name ist Hiba Al Ghafeer. Ich bin 25 Jahre alt und stamme aus Syrien. Mein Mann und ich konnten in Syrien nicht heiraten und eine Familie gründen. Also flohen wir in die Türkei, und dort wurde ich schwanger. Doch in der Türkei hatten wir fast gar kein Geld und es war unmöglich dort zu leben und mit dem kleinen Einkommen eine Familie zu ernähren. Darum verließen wir das Land.
    http://www.spiegel.de/fotostrecke/sy...-145976-8.html

    Mein Name ist Arij Ismael. Ich bin 23 Jahre alt und komme aus Homs in Syrien. Ich bin verheiratet, habe einen Sohn und bin schwanger. Ich bin vor den Luftangriffen und Bombenanschlägen aus Syrien geflüchtet. Ich habe in Syrien geheiratet, zwei Monate später wurde mein Mann bei einem Luftangriff verletzt. Wir sind sofort in den Libanon geflüchtet und zwei Jahre dort geblieben. Dort habe ich auch meinen ersten Sohn zur Welt gebracht. Aber weil unsere Lebensumstände so schwierig waren, haben wir den Libanon verlassen, als mein Sohn ein Jahr alt war.
    Ich fühle, dass diese Schwangerschaft viel schwieriger wird. Ich muss mich um meinen verletzten Mann und meinen Sohn kümmern. Wir leben zu zehnt in einem Raum, und wir haben ständig Probleme. Ich werde meinem Neugeborenen kein eigenes Zimmer bieten können. Wir können noch nicht mal einen Termin im Krankenhaus machen, weil es immer voll ist.
    ...Im Libanon hatte ich wenigstens noch Angehörige, die mir halfen. Hier bin ich ganz allein. Mein Sohn hat keine Geburtsurkunde, wir haben keine Heiratsurkunde, weil wir im Krieg heirateten.
    http://www.spiegel.de/fotostrecke/sy...-145976-9.html

    Ich bin Sahar Diab, 18 Jahre alt. Ich habe in einem Krankenhaus in der Türkei entbunden. Weil ich sehr jung war, haben sie mich dort ständig angeschrien und wie ein Baby behandelt. Sie haben mich nicht geschlagen, waren aber sehr grob. Sie sagten mir, ich solle die Schmerzen einfach ertragen. Als ich das Geschrei nicht mehr aushielt, schrie ich zurück. Schließlich versuchte ich abzuhauen, weil ich dort einfach nicht mehr gebären wollte. Sie hielten mich auf und behielten mich da. Schließlich banden sie mich am Bett fest.
    Unsere Flucht nach Griechenland war extrem hart. Das Boot ging kaputt, und der Kapitän hatte keine Ahnung, was er machen sollte. Wir waren mitten auf dem Meer, und das Boot lief voll Wasser. Es regnete, und das Wasser kam von überall.
    Ich gab meinem Mann unsere Tochter und schlief irgendwann vor Erschöpfung ein. Als ich wach wurde, war die Sonne aufgegangen und alle Frauen und Kinder um mich herum weinten.
    http://www.spiegel.de/fotostrecke/sy...145976-10.html

    ch bin Marwi Jabri Nayef, komme aus Deir al-Sor in Syrien und bin 22. Ich habe meinen Sohn in Syrien bekommen und bin nach drei Monaten in die Türkei geflüchtet. Mein Mann war schon vor der Geburt geflohen, und er hat seinen Sohn bis heute noch nie gesehen.
    http://www.spiegel.de/fotostrecke/sy...145976-11.html

    Mein Name ist Zaluh Habesh und ich bin 19 Jahre alt. Ich habe Syrien vor drei Jahren gemeinsam mit meinem Ehemann verlassen. Drei Jahre blieb ich mit meinem Mann und Verwandten in der Türkei. Mit drei Familien lebten wir in einem Haus. Ich wurde in der Türkei schwanger und nach einem Monat fuhren wir über das Meer nach Griechenland, weil mein Mann in der Türkei keinen Job fand.
    http://www.spiegel.de/fotostrecke/sy...145976-12.html

    Ich bin Arma Al Mash, 25. Ich habe meine ersten drei Kinder ohne Hilfe von Ärzten in Syrien zur Welt gebracht, weil das Krankenhaus in unserem Ort immer wieder bombardiert wurde. Meinen drei Monate alten Sohn gebar ich in einem Krankenhaus in Athen.
    http://www.spiegel.de/fotostrecke/sy...145976-13.html

    ch habe mein Kind nicht im Krankenhaus bekommen, sondern im Haus meiner Hebamme. Das war schwierig, weil der IS Frauen täglich in den Straßen kontrolliert hat. Ich hatte weniger Angst um mich als um meine Kinder, die allein in unserem Haus bleiben mussten. Also sagte ich meinen Kindern, dass ich mit einem Baby nach Hause kommen würde. Meine Familie sah meine Tochter erst nach vier Monaten. Als sie geboren wurde, weinte ich vor Glück. Aber auch, weil ich allein war. Bei meinen anderen Kindern konnte ich ins Krankenhaus gehen. Bei meiner Tochter konnte ich weder ins Krankenhaus, noch bekam ich Medikamente.
    Ich flüchtete aus Syrien, als meine Tochter acht Monate alt war. Das war sehr schwierig, weil wir zwölf Stunden durch einen Fluss wateten und mir das Wasser bis zu den Knien stand. Meine Tochter fiel mir zweimal aus den Armen, weil ich sie nicht länger halten konnte. Meine anderen Kinder und mein Ehemann waren bei mir.
    http://www.spiegel.de/fotostrecke/sy...145976-14.html

    Mein Name ist Kafya Al Ali. Ich wurde 1975 geboren. Ich habe fünf Kinder und komme aus Syrien. Wir flohen, als mein jüngster Sohn zwei Monate alt war. Zuvor war eine Rakete im Nachbarhaus eingeschlagen. Ich wurde verletzt, meine Kinder mussten aus den Trümmern gezogen werden, und eine Freundin verlor ihr Kind bei dem Angriff.
    Nach zehn Tagen in der Türkei verließ mich mein Mann und ging nach Deutschland. Ich blieb noch fünf Monate in der Türkei und ging dann allein mit meinen Kindern nach Griechenland, weil die Miete in der Türkei zu hoch war.
    http://www.spiegel.de/fotostrecke/sy...145976-15.html

    - - - Aktualisiert oder hinzugefügt- - - -

    Nachtrag zum letzten Beitrag. Nachdem sich die Syrerin beklagt, sie könne ihren Mann, der sie verlassen hat, nicht sehen, weil die Grenze geschlossen worden wäre (will er sie überhaupt sehen?), kommt das sehr bedenkenswerte Detail:

    Das Leben in Griechenland ist sehr schwierig für mich, weil meine Kinder wachsen und ich keine Privatsphäre habe. Ich kann mich nicht allein um sie kümmern. Ich muss mir mein Zimmer mit Fremden teilen. Ich kann mein Baby dort nicht stillen, und ich kann mein Kopftuch nicht abnehmen. Deshalb schlafe ich auch in meinen Sachen.
    Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
    Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister

  2. #2
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    AW: Flüchtlinge: Familienplanung auf der Flucht und andere Highlights

    Mich kotzt diese dämliche, fatalistische Haltung einfach nur an


    Wir zählen nicht, wie viele Babys wir bekommen, wir nehmen, was Gott uns gibt
    dann akzeptiert endlich auch, dass euch Allah diesen Krieg gegeben hat und nehmt dieses Geschenk Gottes an und zwar in Syrien!




    Wir sind auf illegalem Wege in die Türkei geflüchtet, und das war sehr hart. Nach zwei Jahren dort entschied ich, ein weiteres Baby zu bekommen. Also wurde ich schwanger
    Also eine sehr bewusste Entscheidung. Dann muss man aber auch nicht jammern, dass es einem schlecht geht.



    Und dann diese seltsame Türkei......

    Erst nach der Flucht in die Türkei mieteten wir uns ein Haus, fühlten uns sicher, und ich wurde schwanger.

    Also flohen wir in die Türkei, und dort wurde ich schwanger.

    Ich wurde in der Türkei schwanger

    .....die Türken loben ihr Land immer über den grünen Klee und wie sich vor allem das Gesundheitswesen
    dort positiv entwickelt hat. Und dann kann man dort keine simple Beinverletzung behandeln? keine Lüge ist den Syrern zu plump...

    Mein Mann arbeitete damals als Schneider, aber nach einer Zeit musste er aufhören. Er musste sich wegen einer Beinverletzung behandeln lassen. In der Türkei war das aber nicht möglich, und man sagte uns, wir sollten nach Europa gehen.
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

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