Pro Integration, gegen Mangel an Fachkräften

Rund 200 ausländische Fachkräfte aus Oberbayern haben 2016 ihre im Heimatland absolvierte Berufsausbildung bei der IHK FOSA (Foreign Skills Approval) anerkennen lassen. Unter ihnen ist auch eine Bürgerin aus Neuburg. Katsiaryna Friedel, gebürtige Weißrussin, erhielt ihre Ausbildung als Geprüfte Controllerin anerkannt. Sie nutzte ein seit dem 1. April 2012 geltendes Gesetz, mit dem ausländische Qualifikationen nach einer IHK-Überprüfung der deutschen Berufsausbildung gleichgestellt werden können. Damit gehört sie zu den bislang fast 800 erfolgreichen Antragstellern aus Oberbayern. Insgesamt gab es seit in Kraft treten des Gesetzes bundesweit über 63000 Anträge auf Anerkennung einer im Ausland erworbenen beruflichen Qualifikation. 76 Prozent der Antragsteller erhielten die vollwertige Gleichwertigkeit ihres Abschlusses bestätigt.
2016 hat die IHK FOSA in Oberbayern Berufsausbildungen aus 32 Ländern anerkannt. Bei den Fallzahlen für 2016 führen Bosnien und Herzegowina mit 28 Vollanerken-nungen. Danach folgt Rumänien (21) vor Polen (20), Italien (17), der Türkei und Ungarn (jeweils 9). Insgesamt wurden Ausbildungsabschlüsse aus Ländern auf allen fünf Erdteilen als gleichwertig bestätigt, darunter auch aus der Dominikanischen Republik, Syrien und den Philippinen. Bei den Berufen lagen die Elektroanlagenmonteure mit 28 Anerkennungen an der Spitze, gefolgt von Kaufleuten für Büromanagement (21) und Industrieelektrikern (17). Die IHK FOSA hat Ausbildungen in 41 verschiedenen Berufen als gleichwertig anerkannt, darunter auch Berufskraftfahrer, Hotelfachleute und Mechatroniker.
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„Mit der Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse leistet die IHK einen wichtigen Beitrag zur erfolgreichen Integration. Diese Urkunde ist mehr als ein Stück Papier, denn sie eröffnet ihren Besitzern neue berufliche Perspektiven“, sagte Peter Driessen, Hauptgeschäftsführer der IHK für München und Oberbayern, bei der Übergabe der Anerkennungsurkunden und IHK-Weiterbildungsgutscheine in München. Viele Unternehmer wüssten gar nicht, welches Fachkräftepotenzial mitunter unter ihren Mitarbeitern schlummert....
http://www.augsburger-allgemeine.de/...d41111666.html

Hier lernt man ganz nebenbei, dass es auch Teilanerkennungen gibt. Ganz verschämt berichtet der Artikel, dass es auch (auch!) Anerkennungen von Antragstellern aus der Dominikanischen Republik und Syrien gab. Können ja nicht allzuviele gewesen sein. Wie die Ausbildungen in den genannten Ländern als Berufskraftfahrer, Hotelfachleute und vor allem der Spitzengruppe Kaufleuten im Büromanagement ausgesehen haben mögen, möchte man sich eigentlich nicht vorstellen. Und dann fällt auch auf, dass der IT-Fachmann aus dem Kongo in dieser Liste fehlt. Das nennt man ganz klar Diskriminierung.