Tag für Tag stehen in der Presse Jubelartikel über die Integration von Flüchtlingen, die in Fußballvereinen spielen dürfen. Einige dieser Artikel sind bereits in anderen Threads untergebracht und ab und zu sind auch einmal andere Sportarten dabei, wenn auch selten, wie zum Beispiel "Kegeln mit Flüchtlingen", wobei bei dieser Sportart vor allem die Flüchtlingshelfer kegeln.

Immer wieder stößt man in diesen Artikeln auch auf anders gelebte Integration, um bestens integrierte Asylbewerber, die in der deutschen Gesellschaft angekommen sind, in dem ihnen die deutsche Gesellschaft Stellen geschaffen hat, in denen sie sich um die nun ankommenden Asylbewerber kümmern können und Gelder und Teilhabe der deutschen Gesellschaft an sie verteilen oder Forderungen stellen oder einfach nur da sind. Arbeit gibt es für die nächsten Jahre und der öffentliche Dienst bezahlt solche Stellen nicht schlecht. Sollte sich von ihnen auch ein Haus bauen und ein großes Mittelklasseauto unterhalten lassen, ist dies schon der nächste Erfolg, der bei Gelegenheit in der deutschen Presse gefeiert werden kann.


Stadt Willich

Sportverein und CDA Willich fördern Integration durch Fußball

CDA-Vorsitzender Michael Schmitz überreicht Nabil Daadouai einige Torwart-Handschuhe.

Stadt Willich. Die Sprache ist nicht so wichtig, wohl aber der Umgang miteinander und die Fairness. Seit etwa zwei Jahren treffen sich Flüchtlinge aus vielen Ländern dieser Erde, so aus Syrien, Afghanistan, Eritrea, Marokko oder Kirgistan, zum wöchentlichen Fußballspielen. Im Sommer im Sport- und Freizeitzentrum, im Winter in der Halle der Willicher Gesamtschule an der Ackerstraße. Möglich macht dieses Angebot der DJK/VfL Willich.

Gerade ist wieder das wöchentliche zweistündige Training. Etwa 25 jüngere und ältere Flüchtlinge sind da, darunter auch einige Deutsche. Der Übungsleiter heißt Sean Poos. Ihn unterstützt Nabil Daadouai, ein Mitarbeiter der Stadt Willich, der schon lange die Asylbewerber und anerkannten Flüchtlinge betreut, die teilweise mit ihren Familien in den Unterkünften an der Kochstraße leben. "Es ist sehr schön anzusehen, wie viele verschiedenen Nationen hier unter einem Dach versammelt sind", sagt der Vorsitzende der Willicher Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA), Michael Schmitz, der sich das Training mit anderen Vorstandsmitgliedern anschaut. Seit langer Zeit begleitet und fördert die CDA diesen Sport. "Diese Sportgruppe ist ein gelungenes und beispielhaftes Stück Integration in der Stadt Willich", meint ferner CDA-Geschäftsführer Thomas Rips, den man auch als Abteilungsleiter der Judo-Abteilung des DJK/VfL Willich kennt. Auch in seinen Judo-Gruppen machen Flüchtlinge mit.


Michael Schmitz bringt einige Fußbälle und Torwart-Handschuhe mit. Seine CDA hatte auch in den Jahren 2015 und 2016 zwei Fußballturniere mit vielen Hobby- und einigen Flüchtlingsmannschaften im Freizeitzentrum ausgerichtet. "Schade, dass es dabei zuletzt zu Randale und handgreiflichen Auseinandersetzungen gekommen ist", denkt Schmitz an das letzte abgebrochene Turnier zurück. Es waren zuletzt auch Flüchtlinge dabei, die erst kürzlich in der Neersener Niershalle untergebracht waren und die sich untereinander nicht verstanden hatten. Daraufhin machte die CDA mit diesen Turnieren erst einmal eine Pause. Dazu Michael Schmitz: "Wir unterstützen aber diesen Sport weiterhin."


Größeren Streit oder Konflikte gibt es bei den Trainingseinheiten nicht, zumal sich viele schon länger kennen. In der wärmeren Jahreszeit geht es dann wieder nach draußen. Der von Helmut Frantzen angeführte DJK/VfL Willich hatte die "Ballsportgruppe International" in seine Breitensport-Abteilung aufgenommen. Helmut Frantzen: "Neu ist, dass dieses Angebot jetzt auch die Flüchtlinge nutzen können, die ihm ehemaligen Willicher Krankenhaus untergebracht sind."
http://www.rp-online.de/nrw/staedte/...-aid-1.6672907