Wer mehr als 40 Stunden in der Woche arbeitet, fühlt sich gestresster, müder und hat häufiger Verdauungsprobleme als jene, die weniger arbeiten. Mit der Zahl der Überstunden sinkt auch die Arbeitsleistung, während das Verletzungsrisiko steigt. All das hatten frühere Untersuchungen bereits gezeigt. Eine jetzt im "Journal of Occupational and Environmental Medicine" veröffentlichte Studie hat aber herausgefunden, dass Überstunden auch ernste Spätfolgen haben, vor allem für Frauen. Die Forscher um Allard Dembe von der Ohio State University untersuchten die Daten von mehr als 12.000 US-Amerikanern, die ihre wöchentliche Arbeitszeit und ihren Gesundheitszustand über einen Zeitraum von 32 Jahren angegeben hatten. Die Forscher fanden bei Frauen einen Zusammenhang zwischen der Zahl der Überstunden und schwerwiegenden chronischen Gesundheitsproblemen teils Jahrzehnte später. Je mehr sie gearbeitet hatten, desto größer war ihr Risiko für Herzerkrankungen, Krebs, Arthritis und Diabetes. Besonders ab 50 Wochenstunden sah es dramatisch aus. Arbeiteten sie über 30 Jahre lang mehr als 60 Stunden pro Woche, verdreifachte das ihr Risiko, Herzprobleme, Krebs, Diabetes oder Arthritis zu bekommen. Für die Männer, die zu viel arbeiteten, ergab sich nur ein höheres Risiko für Arthritis. Arbeiteten sie maximal 50 Stunden pro Woche, waren sie sogar besser vor Herzkrankheiten, Lungenkrankheiten und Depressionen geschützt als ihre Kollegen, die ihre 40 Stunden absolvierten. Insgesamt aber arbeitete nur eine Minderheit 40 Stunden oder weniger. 65 Prozent waren bis zu 50 Stunden pro Woche im Einsatz. 13 Prozent kamen auf 60 Stunden, drei arbeiteten sogar mehr als 60. "Vor allem Frauen, die verschiedene Aufgaben gleichzeitig stemmen müssen, leiden unter den Folgen sehr intensiver Arbeit", sagt Dembe. Sie seien oft für die meiste Arbeit innerhalb der Familie zuständig, würden mit den Überstunden aber die Grundlage für mitunter lebensgefährliche Krankheiten und lebenslange Einschränkungen schaffen. Das sei ihnen oft gerade anfangs nicht bewusst. "Mit 20, 30 oder 40 denken Frauen nicht unbedingt darüber nach, welche Probleme daraus später folgen."
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So, jetzt fehlt eigentlich nur noch eine Studie, wie sich eine Arbeitszeit von 40 Stunden/Woche jenseits von 63 Jahren bis 67 oder gar 72 Jahren sich auf die Arbeitnehmer mit bereits bestehenden und zunehmenden Gesundheitsproblemen auswirkt. Die Ergebnisse kann man dann Herrn Schäuble und anderen Politikern zuleiten.