Was Armut heißt, wurde oft beschrieben.
Das Geld reicht nicht für warme Winterkleidung, eine vernünftige Wohnung oder gesundes Essen - von der
privaten Altersvorsorge ganz zu schweigen. Geht die Waschmaschine kaputt, ist es eine mittlere Katastrophe. Nicht nur, weil ausgehen zu teuer ist, führt Armut oft auch in die soziale Isolation.
Viel Geld für Miete, Kleidung, Nahrung

Was bedeutet das konkret? Antworten finden sich in der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVR) des Statistischen Bundesamts, die alle fünf Jahre erhoben wird. Die letzte EVR fand 2013 statt. Sie ergab: Im Schnitt geben deutsche Haushalte etwas mehr als die Hälfte ihres Konsumbudgets für Wohnen, Nahrung und Kleidung aus. In ärmeren Familien aber, solche mit einem Haushaltsnettoeinkommen von unter 1.300 Euro im Monat, ist der Anteil deutlich höher. Sie geben für die Grundbedürfnisse zwei Drittel ihres verfügbaren Einkommens aus.

Wer noch niedrigere Einkünfte hat, kann unter Umständen nicht einmal das Allernötigste selbst zahlen. Haushalte mit einem monatlichen Nettoeinkommen von weniger als 900 Euro konsumieren laut EVR im Schnitt mehr, als sie haben, sie leben also von Ersparnissen oder nehmen Darlehen auf. 20 Jahre zuvor war ihre Lage noch entspannter. Damals kamen die Armen mit ihrem Einkommen noch gerade eben über die Runden (siehe Grafik).

Die Armutsgrenze für Alleinstehende liegt nach der amtlichen Definition derzeit bei 987 Euro im Monat
http://www.zeit.de/wirtschaft/2016-0...ors_picks=true

Mieter können kaum vorsorgen

Vor allem Mieterhaushalte könnten nur schwer privat vorsorgen, sagt er. "Ihr mittleres Vermögen liegt nur bei rund 3.000 Euro." Für eine sinnvolle Altersvorsorge reicht das nicht.
http://www.zeit.de/wirtschaft/2016-0...chland/seite-2

Die Wohnkosten waren auch 1993 schon der größte Batzen im Budget. Damals wandten die deutschen Haushalte im Schnitt noch rund 26 Prozent ihrer Konsumausgaben für Wohnen, Instandhaltung und Energie auf. 20 Jahre später waren es fast 35 Prozent. Bei den steigenden Mieten, Immobilien- und Energiepreisen dürfte der Anteil am Haushaltsbudget heute noch höher sein.
http://www.zeit.de/wirtschaft/2016-0...chland/seite-3