Warum wir die Integration von Migranten aus dem außereuropäischen Raum in über 30 Jahren nicht geschafft haben

[dietmar]

In Deutschland leben mittlerweile 16,4 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund, das ist ein Fünftel der Gesamtbevölkerung (ohne die Zugewanderten des letzten Jahres). Die größte Gruppe der Bevölkerung mit Migrationshintergrund sind noch immer die Gastarbeiter und ihre Familien, die im Rahmen von Anwerbeabkommen in den 1950er- und 1960er-Jahren hauptsächlich aus der Türkei und Südeuropa nach Deutschland kamen. Eine zweite größere Gruppe bilden die (Spät-)Aussiedler, die vor allem zwischen 1990 und 2000 einwanderten. Die Migranten, die diesen beiden Gruppen angehören, leben im Durchschnitt seit über 30 Jahren in Deutschland. In jüngerer Zeit erfolgte Zuwanderung verstärkt aus den Staaten Mittelosteuropas, die seit 2004 der EU beigetreten sind. Darüber hinaus waren Migrationsbewegungen für die Zuwanderung zu zwei Zeitpunkten von besonderer Bedeutung: Anfang der 1990er Jahre stiegen die Asylbewerberzahlen durch den Bürgerkrieg im ehemaligen Jugoslawien auf vorher ungekannte Werte und erreichten einen Höchstwert von rund 440.000 im Jahr 1992. Im Jahr 2015 wurde dieser Spitzenwert durch die neue Welle an Immigranten, viele davon Bürgerkriegsflüchtlinge, noch einmal deutlich übertroffen.

http://www.jjahnke.net/rundbr3466.pdf

[Turmfalke]

Ich bezweifele diese Zahlen, denn sie sind trotz jährlicher Einwanderung nicht gestiegen. Meiner Meinung nach sind mehr als ein Fünftel - die Spätaussiedler übrigens ausgenommen - Migranten. Sichtbar ist dies schon alleine an den Stadtbildern, die sich in den letzten Jahren sichtbar geändert haben. Man kann natürlich annehmen, dass dieses Fünftel zu genau der Zeit Ausgang erhalten hat, zu der man auch unterwegs ist und die Häuser und Wohnungen der Migranten verwaist, weil sich alle gleichzeitig auf der Straße befinden. Man kann aber durchaus auch darüber nachdenken, dass die Zahl zu niedrig gegriffen ist. Man kann natürlich auch meinen, dass das nur ein Problem der Städte ist, dass sich das Fünftel nur in großen Städten aufhält und nicht in den kleinen Städten auf dem Land. Dann sollte man aber nicht darüber nachdenken, wie dies schon rein zahlenmäßig funktionieren kann, ohne Menschen auf mehreren Ebenen zu stapeln und man sollte erst recht nicht in die kleinen Städte aufs Land fahren. Denn auch dort ist der Migrantenanteil mittlerweile sichtbar.

[Realist59]

30 Jahre sind ein viel zu kurzer Zeitraum um eine tatsächliche Integration zu bewerkstelligen. Es ist eine Frage der Zeit. Mit jeder Generation verschwindet ein wenig mehr von den ursprünglichen ethnischen Eigenheiten, bevor die Leute irgendwann in der Gesellschaft aufgehen und assimiliert sind. Tatsächlich gibt es zwischen einzelnen Gruppen deutliche Unterschiede. Polen sind sehr schnell integriert, vor allem, weil sie sich wenig von den Deutschen unterscheiden. Muslime dagegen neigen zur Abschottung. Und was die hohe Zahl an Menschen mit Migrationshintergrund betrifft, muss man sehr wohl differenzieren. Die Zahl stammt aus dem Mikrozensus der nicht repräsentativ ist. Viele Menschen mit Migrationshintergrund werden gar nicht so gesehen, bzw. fühlen sich nicht so. Sarah Wagenknecht, Beate Zschäpe oder auch Angela Merkel sind demnach Personen mit Migrationshintergrund.