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Wir wollen den Kolonialismus zurück! ? Die hat Mortran doch sehr gründlich erklärt. Du weißt schon - Kulturrelativismus als Fortschrittbremse und so.
Leider bin ich erst jetzt auf deine unqualifizierten Kommentare aufmerksam geworden. Daher eine zusammenfassende Antwort:

PC - Erfindung des digitalen Computers 1938 - Torpedo Zielcomputer der US Navy
Laser - Grundlagen 1917 Einstein, erster funktionsfähiger Laser 1958
Satelliten - Grundlagen Werner von Braun - erster Satellit 1957 Sputnik
Nanotechnologie - bis heute keine nennenswerte Anwendung
Gentechnik - habe ich erwähnt
3D Drucker - Das neue hier ist lediglich die Computersteuerung (siehe oben)
Mondlandung - Technik basiert auf Werner von Brauns Raketenantrieb, entwickelt 1936
Robotisierung der Fertigungsindustrie - siehe Computer
Entdeckung des Higgsteilchens - keinerlei praktische Anwendung, Standardmodell entwickelt 1960
Entdeckung von Exoplaneten - keinen praktischen Nutzen, Grundsätzliche Existenz seit dem Altertum bekannt
Atomkraft - Anfang des 20. Jahrhunderts
Gravitationswellen - seit Anfang des 20. Jahrhunderts bekannt, der angebliche Nachweis in diesem Jahr kann nicht alternative Erklärungen (Erdtektonik) für die Messung ausscheiden, ist also wertlos
Photovoltaik - 50er Jahre
Entwicklung neuer Materialien wie Keflar - 1965
oder Graphen - bisher keine nennenswerte Anwendung
Holografie - 1962
LEDs - 1962

Abgesehen davon, dass seit den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts wie oben ersichtlich eben nichts Neues erfunden wurde (koinzidiert mit dem Ende der Kolonialzeit), habe ich meine Worte schon sehr wohl gewählt. Ich habe nämlich nicht gesagt, dass all diese Erfindungen bereits im Zweiten Weltkrieg verfügbar waren, aber die theoretischen Grundlagen bekannt waren und daher keinen in dieser Zeit lebenden Menschen überraschen könnten.

Zur Klarstellung: Das Ende der Moderne und der Beginn der Postmoderne werden irgendwo zwischen dem Ende des Zweiten Weltkriegs und den 80er Jahren angesetzt. Ich persönlich würde 1970 als Datum nehmen. Der Kolonialismus endete im wesentlichen ebenfalls in den 60er Jahren. Die Entkolonialisierung begann früher und zog sich länger hin, aber die meisten Kolonien erhielten zwischen dem Ende des Zweiten Weltkriegs und 1970 ihre Unabhängigkeit.
Der Kolonialismus endete also zeitgleich mit der Moderne.

Die nihilistische Postmoderne, die du so toll findest hat wie bereits gezeigt (außer der Entdeckung der DNA-Struktur) keinerlei neue Entdeckung hervorgebracht, die die es zu irgendeiner nennenswerten Anwendung gebracht hätte.
Es gab zwar neue Anwendungen, aber deren Grundprinzip waren lange vorher bekannt (z.B. Cell Phone Netzwerke). Das Problem ist, dass heutige Wissenschaftler sich lieber mit Dingen beschäftigen, die keinerlei Zwang zum Hervorbringen greifbarer Ergebnisse beinhaltet. Deshalb ist ja die Theoretische Physik so beliebt.
Gleichzeitig werden echte Wissenschaften mit wertlose Wissensgebieten (wie kürzlich die Fachrichtung Intermedia unserer kölner Studentin) relativiert. Und da entscheiden sich die meisten natürlich für den einfacheren Weg, ein Fach zu wählen, das praktisch keine Leistung erfordert, aber dann gleichviel gilt.

Krieg war für den Europäer schon immer der Motor des Fortschritts. Eroberung war das Ziel. Die Aufgabe der Kolonien hat dieses Ziel beseitigt. Nihilismus und Orientierungslosigkeit waren die Folgen.
Für die ehemaligen Kolonien folgten Bürgerkriege und Ausbeutung durch lokale Despoten. Eine ehemalige Kolonie nach der anderen wird zum "gescheiterten Staat" (Nigeria, Somalia, D.R. Kongo, Zentralafrikanische Republik, Libya, Simbabwe etc.) Nirgendwo geht es der Bevölkerung nach der Unabhängigkeit besser als zuvor, höchstens der machthabenden Clique.
Der Westen wurde technologisch paralysiert, besonders nach dem Ende des Kalten Kriegs. Technologien wie die bemannte Raumfahrt oder der Überschallflug sind praktisch in Vergessenheit geraten.

Die Postmoderne und ihre Nebenerscheinungen haben einen messbaren Rückgang der Intelligenz und der Bildung zur Folge gehabt (wofür du ja ein gutes Beispiel abgibst), deren Ende noch gar nicht abzusehen ist.
Entweder finden wir bald wieder auf den Weg zurück, den wir vor 100 Jahren gegangen sind, oder der Homo sapiens wird in ein paar Jahrhunderten wieder auf den Bäumen klettern. Mit linken Sozialwissenschaftlern und Kulturrelativisten lässt sich keine funktionsfähige Zivilisation am Leben erhalten.