Hannelore Kraft, SPD, Ministerpräsidentin von NRW ist als wahre Demokratin ebenfalls gegen eine TV-Debatte mit der AFD:

Hannelore Kraft ebenfalls gegen TV-Debatte mit AfD

Der Streit um den Umgang mit der AfD in TV-Debatten geht weiter. Nach zahlreicher Kritik am Boykott einer Fernsehdiskussion mit den Rechtspopulisten hat Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft Verständnis für die Entscheidung ihrer rheinland-pfälzischen Kollegin Malu Dreyer geäußert. Im Deutschlandfunk bezeichnete die SPD-Politikerin die Boykottdrohung ihrer Parteifreundin als persönliche Entscheidung, die sie nicht kommentieren wolle. Doch auch sie habe für sich entschieden: "Ich gehe nicht in Fernsehsendungen mit Vertretern der AfD."


Der SWR-Intendant Peter Boudgoust hatte die AfD nach der Absage von Malu Dreyer ausgeladen. Zu den TV-Debatten des SWR in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg sollten nur Politiker der Parteien eingeladen werden, die in den Landtagen vertreten sind, also CDU, SPD und Grüne. Die nicht im Landtag vertretenen Spitzenkandidaten von FDP, Linkspartei und AfD sollten dagegen im Anschluss interviewt werden. Die Entscheidung wurde bundesweit kritisiert und löste eine heftige Debatte aus.


CDU-Spitzenkandidatin Julia Klöckner hatte auf den Ausschluss der AfD ihrerseits mit einer Absage reagiert. Sie nehme nicht an einem "inszenierten Regierungstalk" teil, der auf diese Weise von der SPD beeinflusst sei. Es ginge nicht primär um die AfD, sondern um die Einflussnahme einer Partei auf das öffentlich-rechtliche Fernsehen. Die Reaktion des SWR sei falsch.

Die SPD-Regierungschefin Dreyer sagte danach, dass es ihr freistehe, mit wem sie öffentlich auftreten wolle. Von ihrer Seite habe es keinen Druck auf den SWR gegeben, sagte Dreyer im Deutschlandradio Kultur. Die TV-Debatte fällt damit wohl aus. Der ehemalige ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender forderte den SWR zu einer Absage auf. Kein Sender dürfe sich sein Programm von der Politik vorschreiben lassen.
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