Studie: Kosten für Flüchtlinge 25-55 Milliarden Euro pro Jahr


FMW-Redaktion
Rund um die Frage, was uns die Flüchtlinge denn kosten, hat heute das Kieler „Institut für Weltwirtschaft“ (IfW) eine Studie veröffentlicht, die die jährlichen Kosten in einer Range von 25-55 Milliarden Euro angibt. Damit ist gemeint, dass im günstigsten Fall 25, im schlechtesten Fall bis zu 55 Milliarden Euro järhliche Kosten für Deutschland entstehen.
Zitat IfW:
„Insgesamt sind die Schätzungen natürlich mit großen Unsicherheiten behaftet, insbeson.dere was die Anzahl der ankommenden Flüchtlinge betrifft und die Geschwindigkeit, mit der sie sich in den Arbeitsmarkt integrieren“, so Matthias Lücke, Senior Researcher am IfW und Experte für Armutsminderung und Entwicklung. Selbst im ungünstigsten Fall bleiben die Kosten in der Schätzung aber unter 2 Prozent des BIP. „Die Finanzpolitik steht angesichts der zusätzlichen Ausgaben vor der größten Herausforderung seit der Wiedervereinigung. Die Kosten bleiben im Verhältnis zur Wirtschaftskraft Deutschlands aber beherrschbar“, so Lücke.“

Grafik: IfW


Die Studie betont, dass auch bei den Maximalkosten die Belastung für die deutsche Volkswirtschaft mit unter 2% des Bruttoinlandsprodukts beherrschbar bliebe, siehe Zitat weiter oben. Die Maximalannahme von 55 Milliarden Euro Kosten pro Jahr basiert laut IfW auf der theoretischen Annahme, dass bis 2020 pro Jahr weiterhin 1 Mio Flüchtlinge nach Deutschland kommen. Auch wird vom IfW so kalkuliert, dass 70% der Flüchtlinge dauerhaft in Deutschland bleiben. Eine zusätzliche Finanzierung von Integrationsleistungen für den Arbeitsmarkt von umgerechnet 1.000 Euro pro Flüchtling würde laut IfW die Unterbringung der Flüchtlinge in Arbeit deutlich beschleunigen.
Negativ anmerken tut das IfW Folgendes:
„Insgesamt gehen die Forscher nicht davon aus, dass es in Deutschland durch den Flüchtlingszuzug zu positiven Wohlfahrtseffekten für die heimische Bevölkerung kommt. „Zwar werden Güternachfrage und Wirtschaftskraft erhöht, gleichzeitig steigen aber auch die Sozialausgaben und die Bevölkerungszahl“, so Lücke.“
Das IfW hat vier Szenarien entwickelt was die Integration der Flüchtlinge am Arbeitsmarkt angeht:


Für das Basisszenario wird unterstellt, dass nach rund 1,1 Millionen Flücht.lingen im Jahr 2015 im nächsten Jahr nur noch 1 Million Flüchtlinge nach Deutschland kommen, bis 2018 sinkt ihre Zahl weiter auf jährlich 360.000. Die Hälfte der Flüchtlinge erhält annahmegemäß einen Schutzstatus und ein weiteres Fünftel bleibt aufgrund einer Duldung in Deutschland. Die „Geduldeten“ können sich nur langsam in den Arbeitsmarkt integrieren, die Hälfte von ihnen ist auch nach 10 Jahren noch im staatlichen Unterstützungssystem. Von den Flüchtlingen mit Schutzstatus sind nach 5 Jahren noch 36 Prozent und nach 10 Jahren nur noch 15 Prozent von staatlichen Leistungen abhängig.
Im Szenario „Hoher Zustrom“ werden dauerhaft 1 Million neu ankommende Flüchtlinge pro Jahr unterstellt.

http://finanzmarktwelt.de/studie-kos...ro-jahr-23839/