Zum ersten Mal wurde öffentlich die Änderung des Asylrechts gefordert, genauer, die Streichung aus dem Grundgesetz.

Das individuell einklagbare Asylrecht soll ersetzt werden durch die Asylvergabe nach den staatlichen Möglichkeiten, nach zuvor ausgehandelten Kontingenten wie in allen anderen Ländern der Welt. Eine kleine Revolution bahnt sich an. Wer die Verhinderer sind, läßt sich bereits jetzt abschätzen.

Heinrich August Winkler: Der Historiker paraphrasiert einen aktuelle "FAZ"-Artikel aus eigener Feder und bemängelt, die Grenzen unserer Aufnahmekapazität seien "ein paar Tage lang in der Rhetorik zu kurz gekommen". Ihn störe das "Maß an Selbstgerechtigkeit", mit dem sich Deutschland als "Großmacht der Werte" präsentiere.
Die Integrationsfähigkeit Deutschlands - und Europas - stehe auf dem Spiel, wenn das Asylrecht nicht insofern aktualisiert werde, dass die Bundesrepublik es lediglich "nach Maßgabe ihrer Leistungsfähigkeit" gewährt. Anne Will wundert sich über den konservativen Standpunkt des Professors: "Was ist passiert?" Winkler zitiert ein französisches Sprichwort: "Für irgendjemanden ist man immer reaktionär" - das nehme er gerne in Kauf.
http://www.spiegel.de/kultur/tv/anne...a-1055601.html

Die Sendung:

http://daserste.ndr.de/annewill/vide...ewill4226.html