Ein manipulativer Artikel. Die Manipulation entsteht durch Weglassungen, die einen völlig anderen Eindruck schaffen wollen.

Um die Manipulation sichtbar zu machen, die Beispielkarte, die die angeblichen Brandanschläge aufzeigt, allerdings sehr unvollständig, aber das hat einen bestimmten Zweck:




Man sieht Brandanschläge in Ostdeutschland, vor allem dort, wo Städte Reizworte bedeuten: Hoyerswerda, Dresden (Pegida), Meißen und so weiter.
Es folgen Bayern (CSU)
und einige wenige Orte in den Grenzgebieten in Westdeutschland.

Ausgelassen wird viel, nämlich die Brandanschläge auf geplante Asylbewerberheime in Baden-Württemberg (Grüne/SPD-Regierung) und anderen Bundesländern, die SPD-regiert sind, zum Beispiel NRW.

Bislang wurden nur Brandanschläge auf geplante und in Bau oder Umbau befindliche Asylbewerberunterkünfte vollführt. Möglicherweise sind die genannten Unterkünfte mittlerweile belegt oder es handelt sich um Brandanschläge der Bewohner selber, die sehr bewußt ihre Unterkünfte angezündet haben, um daraus Vorteile zu erwirken oder um Rivalitäten auszutragen (auch dies in dem Forum in Threads dokumentiert).

Nun aber zum Zweck der unvollständigen Karte. Sie soll nämlich untermauern, daß

Viele dieser Häuser wurden angezündet, Monate bevor die Flüchtlinge ankamen, manche Wochen oder Tage davor. "Die Täter lehnen die deutsche 'Willkommenskultur' ab", sagt Robert Lüdecke, Sprecher der Amadeu Antonio Stiftung gegenüber der DW. Die Stiftung kämpft gegen Rassismus, Fremdenhass und Rechtsextremismus in Deutschland. Lüdecke glaubt, dass die Brandstifter Teil der rechtsextremen Szene in Deutschland sind. Erst Proteste, dann der Anschlag
"Diese Taten zeigen, dass rechtsextreme Gruppen auf dem Vormarsch sind", sagt Andreas Zick, Direktor des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung an der Universität Bielefeld, im DW-Interview. "Die Brandstifter wollen klar machen, dass sie nach all den Protesten wirklich etwas tun und die Dinge selbst in die Hand nehmen."
Und wo sind die rechtsextremen Gruppen ansässig? Natürlich vor allem in Bayern (CSU) und in Ostdeutschland (alles Nazis).

Nicht aufgeführt wurden die vielen Brandanschläge in Baden-Württemberg. Warum wohl? Wahrscheinlich, weil ein linksgrün regiertes Bundesland einfach kein nennenswertes Problem mit Rechtsextremismus haben kann. Und weil man natürlich den Rechtsextremismus auch ordentlich verorten muß (Ostdeutsche, CSU-Anhänger).

Und weil man natürlich ein Problem mit Rechtsextremismus konstruieren möchte und davon ablenken, daß ganz ideologiebefreit mit solchen Aktionen zu rechnen sein muß, wenn eine Situation unerträglich wird bzw. die Politik dazu beiträgt, unerträgliche Situationen zu schaffen.

Sehr perfide auch, daß von Brandanschlägen auf bewohnte Asylbewerberheime zu lesen ist. Alle Brandanschläge, die sich gegen Asylbewerberheime richteten, fanden auf unbewohnte Gebäude statt. Außer natürlich den Brandanschlägen, die Asylbewerber selbst verursacht hatten.

So zieht der Artikel dieses Fazit:

Behörden in der Pflicht
Aber wie lassen sich solche Angriffe verhindern, in einer Gesellschaft, die offenbar immer weniger Verständnis und Akzeptanz für Flüchtlinge zeigt? "Die Kommunen müssen sicherstellen, dass die Bürger von Anfang an mit einbezogen werden“, sagt Lüdecke. "Sie müssen den Menschen erklären, warum die Flüchtlinge kommen und vor welchen Gräueln sie fliehen. Und sie brauchen qualifiziertes Personal, das die Bürger während des gesamten Prozesses informiert." Auch Zick fordert gut ausgebildete Männer und Frauen, die im Dialog mit Bürgern und Flüchtlingen den Weg der Integration gehen. Auch Politiker seien gefordert: Sie müssten die Kommunen unterstützen und sich vor Ort zeigen.
Doch zunächst bleibt die Atmosphäre in Deutschland angespannt. Die Anzahl der Menschen, die Asyl beantragen, wird in absehbarer Zukunft weiter steigen. Und die Gefahr von Brandanschlägen ist nicht gebannt: Erst kürzlich verbreiteten Rechtsgesinnte im Internet eine inzwischen gelöschte Landkarte, die es fremdenfeindlichen Brandstiftern besonders leicht machte. Auf ihr waren fertige und geplante Flüchtlingsunterkünfte eingezeichnet.
http://www.dw.com/de/flammen-des-hasses/a-18597385