US-Sicherheitsberater: "Die Deutschen wären bereit, gegen Russland zu kämpfen"

Das Verhältnis zwischen den USA und Russland ist wegen des Ukraine-Konflikts so schlecht wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Vor allem Pläne für eine Verstärkung der Nato in Osteuropa sowie russische Rüstungsvorhaben belasten die Beziehungen der beiden Atommächte. Beobachter warnen vor einem Wettrüsten wie im Kalten Krieg.


Einer von ihnen ist Zbigniew Brzezinski. Er war Sicherheitsberater von US-Präsident Jimmy Carter. Sein Einfluss auf US-Präsident Barack Obama gilt als unumstritten. In einem Interview mit "Spiegel Online" sagte er, dass sich die USA und Russland bereits in einem Kalten Krieg befinden würden.
Hier sind seine vier spannendsten Thesen.


1. Klare Worte über Putin

Brzezinski hält es für unwahrscheinlich, dass ein "heißer Konflikt" aus dem Ukraine-Konflikt werde. Wladimir Putin sei schlau genug, das zu verhindern.
"Er verfügt auf jeden Fall über instinktive Schläue, er hat große Raffinesse. Ich frage mich nur, warum er nahezu vorsätzlich 40 Millionen Menschen in einem Nachbarstaat gegen sich aufbringt. Die Ukrainer hatten ja bis vor kurzem keinerlei feindliche Gefühle gegenüber Russland", sagte er über Putin.


2. Brzezinski spricht von Gemeinsamkeiten zwischen Putin und Hitler

Er geht sogar so weit und vergleicht den russischen Präsidenten mit Hitler. Denn es gebe Gemeinsamkeiten. Doch im Gegensatz zu Hitler ist Putin auch daran interessiert, reich zu werden. Das könnte seine politischen Aktionen mäßigen. Aber weil er ein Spieler sei, halte er Putin für gefährlich.


3. Deutschland würde in den Krieg ziehen

Brzezinski ist davon überzeugt, dass Deutschland in den Krieg gegen Russland ziehen würde. " Tatsächlich bin ich überzeugt, dass die Deutschen kämpfen würden. Kanzlerin Merkel wäre bereit zu kämpfen und die Opposition wäre es auch", sagte der 87-Jährige. Er lobt Angela Merkel für ihre Bemühungen im Ukraine-Konflikt.


4. Ein Lösung der Ukraine-Krise nach dem Vorbild Finnlands

"Die Ukraine sollte das Recht haben, ihre politische Identität frei zu wählen und sich enger an Europa zu binden. Gleichzeitig muss Russland versichert werden, dass die Ukraine nicht in die Nato aufgenommen wird. Das ist die Lösungsformel," erklärt der ehemalige Sicherheitsberater. Dies sollte ähnlich dem Arrangement zwischen Finnland und Russland stattfinden. Dieses sorge seit Jahrzehnten für Frieden.
http://www.huffingtonpost.de/2015/06...hp_ref=politik