Eine Stimme der SPD:


Budde: "Vernunft walten lassen, statt abzuschieben"


Magdeburg l SPD-Chefin Katrin Budde greift die CDU an. Das undifferenzierte Abschieben schade Sachsen-Anhalt. Mit ihr sprach Volksstimme-Reporter Jens Schmidt.

Volksstimme: Frau Budde, Sie sagten, Deutschland sollte großzügiger mit Flüchtlingen umgehen. Was gefällt Ihnen nicht?
Katrin Budde: Derzeit gilt die Devise: Abgelehnte Asylbewerber sollen schnellstmöglich abgeschoben werden. Mein Koalitionspartner CDU betont das fast täglich. Ich halte das für nicht richtig. Wir sollten differenzierter vorgehen.


Was meinen Sie damit?
Warum muss Sachsen-Anhalt einen Arzt oder Facharbeiter aus Serbien oder Albanien wieder nach Hause schicken - wenn wir ihn hier dringend brauchen? Viele Betriebe haben gute Erfahrungen mit Leuten vom Balkan gemacht. Doch diese bekommen meist kein Asyl, da ihr Herkunftsland als sicher gilt. Viele verlassen ihre Heimat jedoch aus wirtschaftlichen Gründen. So lange wir kein modernes Zuwanderungsgesetz haben, werden Menschen aus dieser Region oft versuchen, über den Weg des Asyls nach Deutschland zu kommen. Wir brauchen daher andere Regeln.

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Die CDU will zunächst mal den einheimischen jungen Leuten den Weg zu einer Berufsausbildung ebnen, vor allem den 20 Prozent Studienabbrechern.
Mit der Reaktivierung des eigenen Potenzials allein werden wir das Problem nicht lösen. Es ist heute schon absehbar, dass die Betriebe künftig ihre Ausbildungsplätze nicht mehr besetzen können. Auf 11.000 freie Lehrstellen werden bald nur noch 8.000 Schulabgänger aus den Sekundarschulen kommen. Ein Defizit von 3.000 Jugendlichen - Jahr für Jahr. Geburtenknick und Abwanderung aus den 90er Jahren beginnen zu wirken.

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