02.03.2018 - 22:57 Uhr
Kurz nach der Bundestagswahl sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel über das desaströs schwache Ergebnis der Union: „Ich kann nicht erkennen, was wir jetzt anders machen müssen.“

Null Einsicht, null Selbstkritik ob der so offenkundigen eigenen Fehler.

Als es um den möglichen Fehler eines anderen ging, fand Merkel deutlichere Worte und wusste sofort, was man anders machen sollte: „Da sollte man keine Kategorisierung vornehmen“, sagte sie über die Entscheidung des Essener Tafel-Chefs Jörg Sartor, keine weiteren Ausländer mehr aufzunehmen. „Das ist nicht gut.“
Schelte von höchster Stelle für einen Mann, der sein Leben den Bedürftigen widmet und zu den Millionen Menschen gehört, die die Last der Flüchtlingskrise tragen.

Ebenso bei der SPD. Sartors Verhalten passe nicht „zu den Grundwerten einer solidarischen Gemeinschaft“, so Familienministerin Katarina Barley.
Zur Erinnerung: Vor genau zwei Jahren hatten drei SPD-Ortsvereine in Essen-Nord zu einer Demo gegen mehr Flüchtlinge aufgerufen. Motto: „Genug ist genug, Integration hat Grenzen. Der Norden ist voll.“

Zwar wurde die Demo noch abgesagt. Aber genau die Partei, die gegen mehr Flüchtlinge demonstrieren wollte, wirft dem Tafel-Chef nun vor, gegen unsere Grundwerte zu verstoßen, weil er sich nicht mehr in der Lage sieht, weitere Flüchtlinge aufzunehmen.

Die unsägliche Debatte zeigt: Das Berliner Regierungsviertel hat mit der Realität im Land zu oft nichts mehr zu tun. Diejenigen, die von Chauffeuren gefahren werden, dreschen auf jene ein, die ehrenamtlich Essen ausfahren.

Sollte die Große Koalition zustande kommen, hat sie nur eine vorrangige Aufgabe: Zuhören und verstehen, was in Deutschland gerade passiert. Vor Ort und nicht von Berlin aus!
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Und ein weiterer Kommentar in der Bild


von: FRANZ JOSEF WAGNER veröffentlicht am
28.02.2018 - 23:03 Uhr
13 Jahre verteilen Sie ehrenamtlich Lebensmittel an Arme. Davor waren Sie Bergmann, in der Zeche Zollverein. Nun werden Sie als Nazi beschimpft. Ihre Tafel-Lieferwagen, die Nahrung für die Armen bringen, werden mit „Nazi“, „Fuck-Nazi“ besprüht.

Was haben Sie getan? Sie haben nur die Wahrheit gesagt. Bedürftige Rentner fühlen sich von jungen Flüchtlingen bedrängt.

Was ist eigentlich der Skandal? Der .Skandal ist, dass Menschen in Deutschland hungrig sind.
In unserem Deutschland, in dem die .Supermärkte Eiscreme verkaufen, mit 100 Geschmacksrichtungen.

Schauen wir uns die Salami-Theken an. Und die Brötchen-Theke. Roggen, Vollkorn, Mehrkorn.
Ich wünsche mir, dass alle satt werden in Deutschland. Jörg Sartor ist für mich ein Held. Er macht das alles ehrenamtlich.

Uneigennützig. Er sagt, was er denkt. Er ist kein Politiker. Er sagt, was schlecht läuft. Er will kein Amt. Er ist ehrenamtlich. Er ist ein Bürger, wie wir ihn uns wünschen.

Herzlichst,

Ihr Franz Josef Wagner
F. J. Wagner
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