Es ist ja sehr nett von Ihnen, daß Sie mir die gewohnte Tageszeitung zurücklegen, aber wissen Sie, ich mag die nimmer.

Eine andere meinen Sie?

Ehrlich gesagt, ich brauch gar keine mehr. Und die Wochenpostille, die sich einen Namen verpaßt hat, den mit der Bezeichnung für eine Eigenschaft, die diese mit Sicherheit nicht hat… Nein, sind’S mir net bös. Wenn ich daran denke, daß ich mit dem Erwerb den pompösen Lebensstil eines sonnenstudiogebrannten Chefredakteurs mitfinanziere, dessen Schreibstubenadepten denselben Weichbrei fabrizieren wie die meisten anderen Tastenschwinger der Nation, schwellen mir die Halsschlagadern an. Sagen’S reicht nicht die Zwangsgebühr für den Funk, der Tendenziöses für unabhängig verhökert? Eben!

Ach so, Sie lesen die Gazetterln auch schon lange nicht mehr. Eh kloa, wenn man das den ganzen Tag vor der Nase hat, reicht’s einen.

Geben’S mir bittschön einfach nur mein übliches Packerl Zigaretten.

Nein, ich hab immer noch nicht aufgehört, wiewohl man es uns ja gründlich mies macht auf Geheiß jener seltsamen Körperschaft eines Klans ausrangierter Minister und Regierungsschefs aus allen Ländern dieser Weltgegend. Allein deshalb verweigere ich das Abgewöhnen ebenso wie die Postillen.

Na, gehen’S bitte, mit den andern Wochenblattln können’S mich jagen.

Wissen’S was, geben’S mir statt einer Zeitung einfach einen von den Gruselkrimis, die Sie da im Sonderangebot haben.

Ich brauch was zum Lesen beim Frühstück. Außerdem hab ich ein schlechtes Gewissen, wenn ich Ihren Umsatz schmälere, da Sie immer so nett waren und mir das Gazetterl zurückgelegt haben…

Ah ja, und ein Brieflos, wer weiß viellicht klappt’s und ich brauch keine Angst mehr vorm angekündigten großen Kräsch haben.

Ihnen auch noch ahn schönen Tag. Wiederschaun!