Im Ggs. zu unseren Rechten setzt die Front National auf die mehrheitlichen Interessen der Bürger. Die Wahlstrategie scheint vor allem ein "Dafür" statt "Dagegen" zu sein. Gerade bei den Belangen der Arbeitslosen und Senioren findet La Pen die wichtigsten Wählergruppen.
Sie versteht es, Volksgruppen zusammen zu bringen und gemeinsame Kräfte zu bündeln.
Entgegen aller hiesigen und für heutige Verhältnisse unrealistischen NS-Warnungen haben insbesondere Arbeitslose und Senioren vor allem erst mal eigene Existenznöte, und das i. d. R. ohne eigenes Verschulden.

Weiterhin hat sie ihre Partei ideologisch bereinigt. Antisemitische Sprüche werden ebenso wenig toleriert wie rassistische Äußerungen. "Dies ebnete den Weg zu einer neuen Allianz mit den rechtspopulistischen Kräften anderer Mitgliedstaaten, darunter die niederländische Partei der Freiheit (PVV), die österreichische FPÖ, der belgische Vlaams Belang und die italienische Lega Nord." Bei der letzten Europawahl im Jahr 2009 erreichte die FN lediglich 6,34 Prozent. Mit dieser Strategie (sicher auch dank der ignoranten neoliberal überzogenen EU Politik) konnte sie in den letzten 5 Jahren aufholen und liegt nun bei gut 25%. Damit würde sie als stärkste politische Kraft aus Frankreich ins Europarlament einziehen.

Im November ´13 organisierte die FPÖ "ein Treffen mit fünf Vertretern anderer „rechtsdemokratischer“ Parteien: des Front National, der Lega Nord, des Vlaams Belang, der Schwedendemokraten und der slowakischen Nationalpartei. Als Gemeinsamkeiten nannte er den „Kampf gegen die Massenzuwanderung, die drohende Islamisierung und die Fehlkonstruktion Europas“. Sein Prinzip: „Wir sind zunächst Österreicher, dann Europäer.“ In Umfragen zur EU-Wahl liegt die FPÖ mit 20 bis 22 Prozent schon auf Platz zwei - hinter der ÖVP, aber vor der SPÖ Bundeskanzler Faymanns." FAZ, 08.01.14

Von deutschen Allianzen ist weit und breit nichts zu erkennen.

Heute, 23.04.14, wird auch in Pasewalk (11.000 Einwohnern) ein neuer Bürgermeister gewählt. Die erste Bürgermeisterdirektwahl in Meck-Pom mit NPD Kandidat. Man munkelt von einem zweistelligen Wahlergebnis für ihn. Es gäbe zwar nicht viele NPD-Anhänger, aber „viele völlig frustrierte Protestwähler“. Alles hängt von der Wahlbeteiligung ab. Doch Protestwähler sind keine Überzeugungstäter.

Wenn sich die NPD gegen die globalen Wirtschaftsstrukturen und deren Proftitgier wendet, die die Ursache immer unsozialer werdenden Arbeitverhältnisse sind und die Welt zunehmend in Arm und Reich trennt, kann sie selbst damit bei der Masse nicht überzeugen und alleine damit punkten. Sicher ist das zum Teil der neoliberalen Propaganda geschuldet. Doch die Taktik der dt. Rechten hätte man intern in den letzten Jahren überdenken müssen, die Themenschwerpunkte verlagern können. Denn selbst ohne charismatische Führer oder Mainstreampresse hatte es die AfD hier mit einem Sprung soweit gebracht bzw. kann sich bei dem Ergebnis zumindest halten.