Es ist genau ein Jahr her, da wurde nachts auf offener Strasse der Türke Burak B. erschossen. Mit mehreren Freunden stand er auf dem Gehweg, unweit des Krankenhauses Neukölln, um Mitternacht. Nach Aussagen dieser Freunde kam ein völlig Unbekannter daher und eröffnete das Feuer auf die Gruppe. Burak starb, zwei seiner Freunde wurden verletzt, der Unbekannte entkam. Auch wenn die Freunde später erzählten, dass sie friedlich einfach so herumstanden, kann man das aus Erfahrung durchaus in Zweifel ziehen. Solche Gruppen neigen dazu Vorbeikommende anzupöbeln oder gar tätlich anzugreifen, wie wir das seit Jahren immer wieder erleben können. Es ist also durchaus möglich, dass der Unbekannte aus Selbstschutz eine Waffe trug und sich einer bevorstehenden Attacke durch die Benutzung dieser Waffe erwehrte.
Die Ermittlungen der Polizei liefen bisher ins Leere, der Täter konnte nicht dingfest gemacht werden.
Möglich ist aber auch ein Racheakt eines anderen Türken. So freundlich und friedlich, wie ihn seine Familie schildert, war Burak nämlich nicht. Die Familie behauptete sehr schnell, Burak sei wahrscheinlich von einem Rechtsradikalen erschossen worden. Versuchte man damit die Polizei und die Öffentlichkeit auf eine falsche Fährte zu locken? Kennt die Familie den wahren Täter und schützt ihn, weil man sich schon privat geeinigt hat?
Eine Initiative berufsbetroffener Gutmenschen hat sich gebildet und heute einen Gedenkmarsch durch Neukölln veranstaltet. Auch dieser Mord wird also instrumentalisiert.


"Wir fordern, dass die Ermittlungen intensiviert werden", sagte der Sprecher der Initiative, Peter Paulsen. Es entstehe der Eindruck, dass nicht ausreichend in Richtung eines politischen Hintergrunds untersucht werde. Plakate der Demonstranten erinnerten an die NSU-Attentate, in deren Zusammenhang den Behörden eklatantes Versagen vorgeworfen wird. Vom Friedhof am Columbiadamm neben der Sehitlik-Moschee, wo Burak B. bestattet worden war, zog der Kundgebungszug zum Rathaus Neukölln und weiter bis zum Hermannplatz. Die Veranstalter zählten 500 Demonstranten, die Polizei ging von mindestens 300 aus.

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