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Integrationskurse für 1,2 Milliarden Euro
Man erfährt immer wieder Neues:
Zur Wertevermittlung eines Integrationskurses:
In einem Integrationskurs lernt man nicht nur die deutsche Sprache. "Im Orientierungskurs erfahren die Zuwander etwas über das Rechtssystem, über die Geschichte Deutschlands, über Sitten und Feste in Deutschland", erklärt VHS-Leiter Winfried Schidlo. Es werden aber auch Themen besprochen wie Respekt vor anderen Religionen oder Anerkennung der Homosexualität. "Solche Werte versucht man zu vermitteln."
Daß die "Anerkennung der Homosexualität" ein Wert ist, ist mir auf jeden Fall neu.
Laut Bundesministerium des Inneren (BMI) hat der Bund bereits mehr 1,2 Milliarden Euro in das System der Integrationskurse investiert. Die Bundesrepublik übernimmt die gesamten Kosten, wenn ein Teilnehmer beispielsweise Sozialhilfeempfänger ist. Wenn jemand keinen Berechtigungsschein hat oder wenn der Ehepartner eine Arbeit hat, dann müssen die Kursteilnehmer 1,20 Euro pro Unterrichtsstunde beisteuern. Der Bund übernimmt die restlichen 2,35 Euro.
Deshalb haben Kursteilnehmer auch Verpflichtungen. Sie werden von der Bundesrepublik gefördert und sind somit angehalten, Deutsch zu lernen, um so zum Beispiel einen Beruf ergreifen zu können. Unentschuldigtes Fehlen kann sanktioniert werden, sagt Winfried Schidlo.
Und ich erfahre staunend, daß selbst in der Schweiz lebende Ausländer in den Genuß dieser staatlich finanzierten Integrationskurse kommen:
Die 40-jährige Maryam Dastoornikoo kommt aus dem Iran und wohnt seit sieben Jahren in der schweizerischen Nachbargemeinde Stein. Im Integrationskurs möchte sie ihre Sprachkenntnisse verbessern, um sich besser mit Leuten unterhalten zu können und einen Job zu finden. "
Nicht alle aber schließen den Deutschkurs erfolgreich ab, im Schnitt 50 Prozent der Teilnehmer. Wer die Prüfung nicht schafft, kann sie wiederholen. Dies ist bis zu drei mal möglich
In den Kursen sitzen aber auch Zuwanderer, die einfach zur Teilnahme gezwungen sind, weil sonst die Sozialhilfe gekürzt wird oder die Aufenthaltsgenehmigung nicht verlängert wird. Vielleicht liegt auch da ein Problem von Integration: Wenn Leute zu etwas gezwungen werden, kann man keine große Motivation erwarten, erklärt Winfried Schidlo.
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