Mann auf belebter Londoner Einkaufsstraße erstochen
Mehrere Verdächtige festgenommen

Mitten auf der belebtesten Einkaufsstraße Londons ist am helllichten Tag ein junger Mann erstochen worden. Der 18-Jährige sei auf der Oxford Street Opfer eines Streits zwischen Jugendgangs geworden, erklärte Scotland Yard. Die Polizei nahm elf Verdächtige fest und rief mögliche Zeugen des tödlichen Angriffs auf, sich zu melden.

Nach Angaben der Polizei ereignete sich der Vorfall am frühen Nachmittag vor einem Sportschuhgeschäft nahe der U-Bahnstation Bond Street. Der Mann sei nach einem Stich ins Herz noch an Ort und Stelle gestorben. Auch ein Notarzt im Rettungshubschrauber konnte nichts mehr ausrichten. "Das ist alles in und vor dem Foot-Locker-Geschäft geschehen", sagte John Sweeney von Scotland Yard in einer im Fernsehen übertragenen Erklärung.

Nach Angaben Sweeneys beobachteten mehrere Zeugen den Vorfall, einige hätten den Angriff sogar mit ihrem Handy gefilmt. Besonders letztere seien aufgerufen, sich bei der Polizei zu melden, die an dem Beweismaterial interessiert sei. Der Tote kam nach Angaben eines Freundes aus Mitcham, einer berüchtigten Gegend im Süden Londons. Nach Angaben der Polizei wurden elf Verdächtige zwischen 16 und 22 Jahren zur Befragung festgenommen.

Knapp sechs Stunden nach dem Vorfall gab es nur wenige hundert Meter weiter eine zweite Messerattacke. Dabei wurde ein 21-Jähriger verletzt und musste mit Wunden am Bein im Krankenhaus behandelt werden. Anders als zunächst von der Polizei mitgeteilt, wurde in diesem Fall bisher kein Verdächtiger festgenommen. Laut Polizei wurden an den Tatorten mehrere Messer gefunden. Ob beide Attacken in einem Zusammenhang standen, war zunächst unklar.

Trotz eines Streiks bei der U-Bahn waren am zweiten Weihnachtstag im Zentrum Londons zum Beginn des Schlussverkaufs zehntausende Menschen unterwegs. Bei den sogenannten Boxing Day Sales sind die großen Kaufhäuser auf der Oxford Street eine der Hauptattraktionen für die Schnäppchenjäger. Die Oxford Street ist Londons meistbesuchte Einkaufsstraße und gilt mit rund 300 Geschäften als größte Shoppingmeile Europas.

Die Polizei betonte, Besucher der Oxford Street sollten sich von den Vorfällen nicht verunsichern lassen. Die Präsenz der Sicherheitskräfte in der Gegend sei sehr hoch. Zwar sind solche blutigen Angriffe im Zentrum Londons sehr selten. Doch wecken sie Erinnerungen an die Krawalle, die Anfang August nach dem Tod eines jungen Mannes bei einem Polizeieinsatz im Londoner Stadtteil Tottenham begonnen und sich auf mehrere Großstädte ausgebreitet hatten.




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