In diesen Tagen feiert man in einigen Ministerien 50 Jahre Anwerbeabkommen zwischen Deutschland und Türkei. Lassen wir einmal beiseite, wie dieses Abkommen tatsächlich zustande kam und erörtern den positiven Effekt, der für die Türkei dabei herausspringen sollte. Zum einen entlastete die Türkei den heimischen Arbeitsmarkt und bekam durch die Geldüberweisungen der Gastarbeiter dringend benötigte Devisen. Wichtig war der türkischen Regierung aber auch, dass die nach Deutschland exportierten Türken etwas lernen, sich Kenntnisse und Fähigkeiten aneignen sollten, welches sie als Wissenstransfer für die Türkei als eigentlichen Gewinn in die Heimat bringen sollten. Das gleiche hatte man bereits 50 Jahre zuvor versucht, als einige Hundert junge Männer in der Kaiserzeit als Azubis nach Deutschland gingen. Neben den nach Europa geschickten Türken investieren zahlreiche westliche Unternehmen in der Türkei, bauen dort Produktionen auf. Fast sämtliche Röhren-Fernseher und Kühlschränke die es in Europa zu kaufen gab/gibt stammen aus der Türkei. Für den türkischen Markt produziert Daimler Busse in der Türkei usw. usw. Nun will die Türkei eigene Flugzeuge bauen und eine eigene Raumfahrtindustrie auf die Beine stellen. Die großkotzig angekündigte Produktion von Drohnen hat sich bisher als Rohrkrepierer erwiesen, sind doch sämtliche Versuche als Trümmerhaufen geendet. Die Flugzeuge lassen sicher auch noch auf sich warten, da es im ganzen Land keine geeigneten Ingenieure gibt und die Idee von der Weltraumtechnik dürfte sich als weitere Luftblase Erdogans erweisen. Die Türken lassen vollmundigen Sprüchen sehr selten Taten folgen und wirft man einmal einen Blick in den benachbarten Iran, dann verfügt man dort sehr wohl über funktionierende Raketen mit denen selbstproduzierte Satelliten in den Orbit geschossen werden, ohne dass sich Iran als Weltmacht selbst feiert. Überwiegend sind also die in der Türkei produzierten Industriegüter nichts anderes als verlagerte Produktionen. Die dort hergestellten "türkischen "Autos sind meist in Lizenz produzierte Renaults, eigene Fahrzeuge werden nicht hergestellt. Es kommt auch nichts Innovatives aus der Türkei, es gibt keinen Technologie-Transfer. Anders lief es in Japan ab, wo man bis in die 70ger Jahre westliche Waren einfach kopierte und ganz offen Industriespionage betrieb. Anfangs vom Rest der Welt milde belächelt mauserte sich Japan zum ernstzunehmenden Konkurrenten, der nach und nach eigene Akzente zu setzen verstand und dann mit verbesserten und vor allem billigeren Geräten der deutschen Unterhaltungselektronik-Industrie den Garaus machte. Es muss also an der Mentalität liegen. Vom faulen Japaner hat man noch nie etwas gehört