Kurz nachdem somalische (=muslimische) PIraten in größerem Maßstab begannen, Handelsschiffe zu überfallen, wurde auch der Ruf nach privaten Sicherheitsdiensten laut, Blackwater kam als Dienstleister ins Gespräch. Al Sharpton hatte PIraten zwar als 'freiwillige Sozialarbeiter' bezeichnet, aber die Reeder sahen die Sache dann wohl doch etwas anders. Mittlerweile hat sogar die International Maritime Organisation (IMO), eine Unterorganisation der Vereinten Nationen, den Einsatz privater bewaffneter Sicherheitsteams auf Handelsschiffen in PIraten-gefährdeten Gewässern offiziell gebilligt:

Vereinte Nationen billigen private Sicherheitsteams gegen Piraten

Die Entscheidung war in der vergangenen Woche so erwartet worden (und ich hatte sie am vergangenen Freitag wg. meiner Abwesenheit nicht wahrgenommen): Die International Maritime Organisation (IMO), eine Unterorganisation der Vereinten Nationen, hat den Einsatz privater bewaffneter Sicherheitsteams auf Handelsschiffen in Piraten-gefährdeten Gewässern offiziell gebilligt. Dabei geht es natürlich vor allem um die Angriffe somalischer Piraten am Horn von Afrika.

Der Beschluss des Maritime Safety Committee der IMO ist zwar offiziell nur eine Interim guidance, und die Aussage ist bürokratisc/rechtlich/politisch vorsichtig abgefasst. Aber der Kern ist klar, wie ihn auch die BBC überschreibt: Piracy: IMO endorses use of armed guards on ships.

Einer der nächsten Schritte wird sein, wie sich die Schiffahrtsindustrie dazu stellt – insbesondere die International Chamber of Commerce (ICC), die ja unter anderem das Piracy Reporting Centre betreibt. Ein deutsches Mitglied der ICC ist der Verband deutscher Reeder, der bislang beim Thema private Sicherheitsdienste sehr, sehr zurückhaltend ist und statt dessen Bewaffnete in hoheitlichem Auftrag, also Polizisten oder Soldaten, als Piraten-Abwehr-Team an Bord sehen möchte. Vielleicht bekommen wir ja diese Woche noch eine neue ICC-Position zu hören.
Ein Armutszeugnis für die Politik und / oder Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen für Blackwater? Sollen jetzt nur die Verteidigungsarmeen lächerlich gemacht und de facto kastriert, oder auch noch Sicherheit privatisiert und damit zu einem Geschäft gemacht werden? Wer wird sich in Zukunft noch Sicherheit vor den muslimischen Räubern und Kopfgeld-Erpressern leisten können?

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BBC: Piracy: IMO guidelines on armed guards on ships

Piraten darf man nicht unbestraft “misshandeln”

20min.ch: Wer schützt die Schweizer Schiffe?

Joachim Steinhöfel: Piraten: Sozialarbeiter zur See

Al Sharpton: Pirates Are Actually 'Voluntary Coast Guard'



Inside Story - A private navy to fight pirates?