(Lahore) Der pakistanische Journalist und Moslem Aoun Sahi berichtete für Asianews über Konversionen von Christen zum Islam und den Druck, dem sie dabei ausgesetzt sind. Die Christen Pakistans sprechen von “gefährlichen Zeiten” für religiöse Minderheiten und beklagen, daß mit dem Anti-Blasphemiegesetz Christen unter Druck gesetzt würden, um sie zum Übertritt zum Islam zu drängen.
In der Koranschule Jamia Naeemia in einem Stadtteil Lahores wird Buch geführt über die Christen, die zum Islam konvertieren. In jedes blau eingefaßte Buch passen 100 Konvertiten. In dem kleinen Holzschrank befinden sich zahlreiche dieser Bücher. In der Madrasa gibt man die “Bekehrungen” mit 50 bis 60 im Monat an. Die Christen würden ein weiß-grünes Blatt im Register unterschreiben. Mit ihrer Unterschriften erklären sie, daß kein Druck ausgeübt wurde und versprechen, “dem Islam die Treue bis ans Lebensende”.
Eine Frau gab als Begründung für ihren Wechsel zum Islam an, daß sie in ein moslemisches Viertel gezogen sei und sich nun seit der Bekehrung dort sicher fühle.
Im vergangenen Jahr seien es laut Angaben von Jamia Naemia allein in dieser Koranschule 693 Christen gewesen, die zum Islam konvertierten und registriert wurden.
Peter Jacob, der Direktor von Iustitia et Pax in Pakistan zeigt sich wenig überrascht von den Zahlen. “Es sind gefährliche und schwierige Zeiten für die pakistanischen Christen. Die Menschen haben kein Vertrauen in die Polizei und das Gerichtswesen. Das Ausmaß der Angst, wie es heute unter den Christen herrscht, ist völlig neu”, so Jacob.
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