Rekordbesetzung in Schweizer Gefängnissen

Von den Inhaftierten befanden sich 31 Prozent in Untersuchungshaft, 61 Prozent im Straf- und Massnahmenvollzug, 6 Prozent waren im Rahmen von Zwangsmassnahmen im Ausländergesetz und 2 Prozent aus anderen Gründen inhaftiert. Die Zahl der Inhaftierten wegen Verstössen gegen das Ausländergesetz ist seit 2008 rückläufig.

Seit 2004 ist der prozentuale Anteil an ausländischen Inhaftierten stabil: Er macht 72 Prozent des Gesamtbestands aus. Bei den Untersuchungshäftlingen lag der Ausländeranteil gar bei über 81 Prozent - ebenfalls ein über die Jahre relativ stabiler Prozentsatz.

Ausländer werden wegen Fluchtgefahr eher in Untersuchungshaft genommen als Schweizer. 60 Prozent der ausländischen U-Häftlinge haben keinen offiziellen Wohnsitz in der Schweiz. Es sind (Kriminal- )Touristen, Grenzgänger und illegal Eingereiste. Diese Kategorie hat seit 2004 um 63 Prozent zugenommen. Dagegen hat die Zahl der Asylsuchenden in U-Haft stark abgenommen und macht noch 5 Prozent der U-Häftlinge aus.

5,6 Prozent der Inhaftierten sind Frauen - ein seit 1999 ziemlich konstanter Prozentsatz. Der Anteil der Minderjährigen ging auf 0,6 Prozent zurück - der geringste Wert seit 1999.

Die Erhebung wurde bei den 114 Anstalten und Institutionen des Freiheitsentzugs durchgeführt. Sie verfügen über total 6683 Haftplätze. Seit über 100 Jahren hat sich die Zahl der Haftplätze in der Schweiz nur wenig verändert.