Jörg Weyand (42), Polizei-Pressesprecher im Erzgebirge: „Die Männer haben die irische Nationalität, scheinen aber einer ethnischen Minderheit anzugehören, also Sinti oder Roma zu sein.“

BILD schreibt::

Achtung, Betrüger!

Schlagloch-Mafia zockt in Deutschland ab

Die Polizei warnt vor einer neuen dreisten Betrugsmasche. Eine Bande reist durchs Land und bietet Hausbewohnern an, ihre Grundstücksauffahrt zu sanieren – alles schnell und preiswert. Doch am Ende lauert der Beschiss.

Entweder wird bei der Arbeit gepfuscht, mittendrin aufgehört - oder der Preis ist plötzlich zehnmal höher als vereinbart. Und wenn die verzweifelten Opfer nicht zahlen wollen, bauen sich mehrere kräftige Männer vor ihnen auf, reden so lange drohend auf die Auftraggeber ein, bis diese sich verängstigt zum Geldautomaten fahren lassen und die geforderten Summen abheben.

Die Schlagloch-Mafia operiert zurzeit verstärkt in Ostdeutschland. Der Polizei rund um Dresden liegen allein aus den letzten Tagen 10 Betrugsanzeigen vor. Aber auch in Schleswig-Holstein und NRW liegen Anzeigen vor.

Drei besonders heftige Fälle:

- Eine BILD-Leserin (29) aus Nossen zahlte stolze 2640 Euro. Doch ihre löchrige Auffahrt war am Ende keineswegs schön asphaltiert wie erwartet. Die Arbeiter kippten nur Splitt auf den Boden. Die Leserin: „Ich hatte Angst vor denen und habe brav bezahlt.“

- In Coswig teerten die Männer statt 100 mehr als 200 Quadratmeter, schüchterten den Inhaber einer Gartenbaufirma ein. Schaden: 7140 Euro.

- Ein Hofbesitzer in Großdobritz vereinbarte schriftlich 580 Euro für die Asphaltierung seiner Auffahrt. In einem unbeobachteten Moment schrieb der Anführer der Betrüger eine 0 dazu. Die Bande aus sechs kräftigen Bauarbeitern forderte nun 5800 Euro – und bekam das Geld.

Auch in Niedersachsen war die Schlagloch-Mafia unterwegs. In Nürnberg gab’s sogar die Sonderkommissariat „Teerkolonnen“. Weitere Fälle wurden letztes Jahr auch aus NRW gemeldet.


Wer sind die Täter?

Jörg Weyand (42), Polizei-Pressesprecher im Erzgebirge: „Die Männer haben die irische Nationalität, scheinen aber einer ethnischen Minderheit anzugehören, also Sinti oder Roma zu sein.“

In dem Vertrag mit falschem Briefkopf gibt die Schlagloch-Mafia eine Adresse in Großbritannien an, unter der tatsächlich eine Asphalt-Firma ähnlichen Namens gemeldet ist.

Firmensprecherin Kelly Kenny: „Wir arbeiten nur in England. Die Täter haben unsere Adresse einfach verwendet, obwohl wir nichts damit zu tun haben.“

Die Polizei rät: Jagen Sie die betrügerischen Bauarbeiter am besten sofort vom Hof!