Mag sein, dass irgendwann in der Zukunft die Migranten anfangen, ihre Kosten selber zu zahlen und es dann auch im Gesundheitswesen wieder bergauf geht. Aber zunächst geht es noch bergab:

Nach dem heute von der Stuttgarter Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young vorgelegten Papier sind dagegen private Krankenhausbetreiber wegen ihres größeren finanziellen Spielraums in einer besseren Ausgangslage. Sie würden in den kommenden Jahren ihren Marktanteil weiter ausbauen, heißt es in der Studie. Allerdings wachse auch der Druck auf die privaten Kliniken. Es müssten einerseits die Kosten gesenkt, andererseits die Wettbewerbsfähigkeit verbessert werden.

Kostensteigerung um 20 Prozent in zehn Jahren

Nach Angaben von Ernst & Young sind die Kosten im Krankenhausbereich in den vergangenen zehn Jahren um mehr als 20 Prozent gestiegen. Dieser Trend werde auch in den kommenden Jahren anhalten. Mehr als 80 Prozent der befragten Manager erwarteten wachsende Personal- und Sachkosten in den kommenden zwei Jahren, weil die durchschnittliche Bevölkerung älter werde und die Behandlungskosten stiegen. Etwa jedes dritte Krankenhaus (39 Prozent) will die Zahl seiner Beschäftigten in der Pflege oder der Verwaltung reduzieren. Rund 21 Prozent planen, weniger Ärzte zu beschäftigen.

Insgesamt 300 Krankenhausmanager und 1.500 Verbraucher in Deutschland waren von den Unternehmensprüfern befragt worden.
SWR

Den fettgedruckten Teil verstehe ich selber nicht ganz.

Entweder kommt der Engpass daher, dass die "durchschnittliche Bevölkerung älter werde", dann aber heißt es, dass mehr Personal notwendig ist.

Aber gleichzeitig heißt es, die Manager werden Personal entlassen. Dann kann die Erklärung nicht stimmen, dass die Kosten deswegen steigen, weil die Bevölkerung älter wird. Dann könnte nur logisch heißen, dass die Krankenhäuser Personal einstellen, aber nicht genug, nicht so viel, wie viel bei der wachsenden Zahl der älteren, Behandlungsbedürftigen notwendig wäre.

Wenn bei gleichzeitig steigendem Bedarf man Personal entläßt, kann die logische Erklärung nur lauten:. 1. Das Personal ist viel teurer geworden. 2. Das Personal ist viel effizienter geworden.

Meines Wissens nach trifft aber beides nicht zu: Das Personal in den Krankenhäusern war in den letzten 10 Jahren so ausgelastet, dass es meiner Meinung nach nicht möglich ist, dieses Personal noch mehr auszulasten. Und das Personal in den Krankenhäusern hat in den letzten 10 Jahren immer schlechter verdient, verglichen zu die Gehälter von früher.

Und noch etwas kommt dazu: In den letzten 10 Jahren hat man immer mehr Selbstbeteiligungen eingeführt, darunter auch für die Krankenhäuser. Gleichzeitig stiegen die Beiträge im Gesundheitswesen ständig. Irgendwo muß ein großes Leck drin sein, irgendwas verursacht die tatsächliche Kosten und das ist nicht das hier, was die Manager der Krankenhäuser oder die Politiker sagen.

Meiner Meinung nach ist diese Erklärung nur eine Noterklärung, um von den wirklichen Ursachen abzulenken.



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