Berlin - Schlägereien auf dem Pausenhof, Verbal-Angriffe auf Lehrer, mutwillig zerstörte Stühle und Bänke: Über die Gewalt an Berlins Schulen wird die Öffentlichkeit künftig nur noch die halbe Wahrheit erfahren.
Grund dafür ist ein dem KURIER vorliegendes Rundschreiben des Bildungs-Senators Jürgen Zöllner (SPD) vom 7. August 2009. Darin heißt es: "Dem Schulgesetz für Berlin vom 26.1.2004 entsprechend, wird die Eigenverantwortung und Selbstständigkeit der Schulen auch im Umgang mit Gewaltvorfällen und Notfallsituationen gestärkt."
Folgende Delikte sind nun nicht mehr meldepflichtig: Schlägereien, Beleidigungen von Lehrern, Sachbeschädigungen, Anpöbelei, Selbsttötungs-Gedanken und -äußerungen, Todesfall im schulischen Umfeld.
Im Problem-Bezirk Neukölln ist aufgrund der neuen Zählweise die Gewalt an Schulen im ersten Halbjahr 2009/2010 gegenüber demselben Vorjahreszeitraum von 123 auf 82 zurückgegangen. Bildungs-Stadtrat Wolfgang Schimmang (SPD): "Die Kinder sind aber bestimmt nicht lieber geworden. Gewalt bedarf der Veröffentlichung, um sie auch öffentlich zu ächten."

Von R. Gorny
http://www.berlinonline.de/berliner-...in/296544.html