Der schweizerische BLICK berichtet:

Guantánamo

USA lassen Uiguren abblitzen


WASHINGTON ─ Der Oberste Gerichtshof der USA hat die Forderung von vier Uiguren in Guantánamo zurückgewiesen: Sie hatten eine Garantie verlangt, nicht nach China abgeschoben zu werden. - Aktualisiert um 21:36 | 23.03.2010

Die vier Uiguren hatten eine Garantie verlangt, dass sie mindestens 30 Tage vor ihrer Freilassung aus dem berüchtigten US-Gefangenenlager Details über ihre Zukunft erfahren würden.

Sie wollten damit sicherstellen, dass sie gegen eine mögliche Abschiebung nach China Widerspruch einlegen können. Die muslimischen Uiguren befürchten in der Volksrepublik Verfolgung und Folter.

Die US-Regierung lehnte diese Garantie ab. Sie wies aber darauf hin, dass keiner der bislang 15 aus Guantánamo freigelassenen Uiguren nach China abgeschoben worden sei. Die Ex-Häftlinge wurden von Albanien, den Bermudas und dem pazifischen Inselstaat Palau aufgenommen. Derzeit sitzen noch sieben Uiguren in dem US-Gefangenenlager auf Kuba, obwohl sie bereits vom Terrorverdacht freigesprochen wurden.


Zwei Uiguren demnächst in der Schweiz

Zwei Uiguren sollen demnächst in die Schweiz ausreisen. Ihre Ankunft wird für die nächsten Tage erwartet. Das war möglich geworden, nachdem sich die Regierung des Kantons Jura bereiterklärt hatte, die Männer aufzunehmen. Dem hatte schliesslich auch Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf zugestimmt.

Für die beiden Uiguren ist die Schweiz ihre Wunschdestination. Sie wollen eine handwerkliche Arbeit aufnehmen und ihren Lebensunterhalt selbst verdienen.


Aufnahme in Georgien

Am Dienstag liessen die USA zudem drei Häftlinge aus Guantánamo nach Georgien ausreisen. Die US-Regierung sei «dankbar» für Georgiens Beitrag zu ihren Bemühungen, das Gefangenenlager auf Kuba zu schliessen, sagte der Sprecher des US-Aussenministeriums, Philip Crowley, in Washington.

Laut dem Sprecher des georgischen Innenministeriums, Schota Utiaschwili, stammen die drei Männer aus dem Nahen Osten und werden in Georgien in Freiheit leben.

Nach Angaben von Crowley werden jetzt noch 183 Häftlinge in Guantánamo festgehalten. US-Präsident Barack Obama hatte zu Beginn seiner Amtszeit im Januar 2009 angekündigt, das umstrittene Gefangenenlager binnen eines Jahres zu schliessen, musste den Termin jedoch aufgeben ─ unter anderem wegen der Schwierigkeiten, Aufnahmeländer zu finden. (SDA/snx)


Lesen Sie auch

» Guantanamo-Häftlinge Widmer-Schlumpf provoziert Chinesen
» Guantanamo-Häftlinge Von der Hölle ins Paradies
» Genf Der Usbeke aus Guantanamo ist da
» Bundesrat zum Guantánamo-Häftling «Er will sich gut integrieren»

***

open-speech: Uiguren stechen Han-Chinesen mit Injektionsnadeln

open-speech: FauxNews:Muslimische Uighuren=Opfer

Wikipedia: Uiguren