Financial Times: UN warnen vor drastischen Immigrationsbeschränkungen

Staaten, die viele Einwanderer beherbergen, sollten während des wirtschaftlichen Abschwungs dem populären Druck widerstehen, Hindernisse für Neuankömmlinge zu errichten, und stattdessen die wirtschaftlichen Vorteile der Migration hervorheben (highlight the economic benefits of migration), wie Entwicklungsexperten der Vereinten Nationen sagten.

In einer am Montag veröffentlichten Studie erkennt das Entwicklungsprogramm der UN (UN Development Programme) an, dass die "Tendenz, Aussenstehende für die Missstände einer Gesellschaft verantwortlich zu machen, während Wirtschaftsabschwüngen betont" würde.

Es wird jedoch argumentiert, die Tür für Ausländer zu verschliessen, wäre kurzsichtig, selbst aus streng wirtschaftlicher Sichtweise.

"Bewegung ist unvermeidbar," sagte Jeni Klugman,

http://www.oecdworldforum2009.org/en...art=name&sel=V

die federführende Autorin des Berichts in einem Interview.

"Beschränkungen von [Migrations-] Bewegung[en] führen zu schlechteren Ergebnissen als es sonst der Fall wäre, sodass wir darauf abzielen, das öffentliche Verständnis von den Vorteilen zu verbessern, die den Zielländern [Einreiseländern] zugute kommen."

Die dem Bericht zugrundeliegende Forschung läge nahe, dass die Gewinne einer Erhöhung der Migrantenzahl um 5% in entwickelten Länder 190 Milliarden Dollar wert seien.

Weiter heisst es, dass die USA durch die Besteuerung illegaler Einwanderer, ohne deren Status zu beachten, 7 Milliarden Dollar pro Jahr zusätzlich einnehmen würde.

Angesichts der Rezession hätten sich jedoch einige Regierungen von Aufnahmeländern (host governments) dahin bewegt, von der Rekrutierung [von Arbeitskräften] im Ausland abzuhalten. [...]

Der Nutzen für die Aufnahmeländer könne maximiert werden, wenn sie Einwanderer mit einem breiten Spektrum an Fähigkeiten [zur Einreise] ermuntern würden, statt sich kurzzeitig auf Billigarbeiter zu Zeiten von Arbeitskräftemangel zu konzentrieren. Regierungen hätten Immigration als ein Ventil (tap, eigentlich Wasserhahn, Zapfhahn) angesehen, das geüffnet und geschlossen werden könnte. Einwanderung sei nicht gut, wenn durch sie Löhne unterboten würden.

Frau Klugman plädierte ebenfalls dafür, dass die Einreiseländer Einwanderern die Aussicht auf dauerhaftes Wohnrecht einräumen sollten, da sonst eine rotierende Unterschicht entstehen würde. Man sähe den Anfang davon, dass Regierungen die Qualifizierten willkommen heissen und die Schlechtqualifizierten in "Rotation" kämen. Die Schlechtqualifizierten hätten aber ebenfalls Sehnsüchte (But the low-skilled also have aspirations).

Die neuesten Zahlen sollten einige verbreitete Irrtümer aufklären. Von etwa 1 Milliarde Migranten, die grundsätzlich ihre wirtschaftlichen Chancen verbessern wollten, würden etwa 75% innerhalb nationaler Grenzen wandern. Grenzüberschreitende Migranten - 214 Millionen oder etwas mehr als 3% der Weltbevölkerung - bewegten sich innerhalb deren Heimatregionen (?) und 37% migrierten von Entwicklungsländern in Industrieländer.

Cross-border immigrants – 214m or just over 3 per cent of the world’s population – most often move within their own regions and just 37 per cent migrate from developing to developed countries.
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http://www.ft.com/cms/s/0/25a14ad0-b...nclick_check=1