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Streit um Legos Mädchenwelt
Kritiker beklagen, dass Lego "Friends" ein altmodisches Frauenbild vermittelt. Die Spielwelten von Mädchen und Jungen entwickeln sich immer unterschiedlicher – trotz aller Bemühungen um Gleichberechtigung.
Melitta Walter ist ärgerlich. "So etwas Dummes wie Lego ,Friends' habe ich lange nicht gesehen", meint die Erziehungsberaterin und Autorin mehrer Elternratgeber. "Da werden alle Klischees über Mädchen bedient, es geht ja nur um so etwas wie Kleidung und Accessoires." Dabei seien Legosteine doch früher tolles Spielmaterial gewesen, weil Kinder eine Welt nach ihrer Fantasie gestalten konnten. "Bei ,Friends' gibt es nur lauter kleinteilige Dinge, die man ständig nachkaufen soll."
So wie der Erziehungsberaterin geht es vielen mit Lego "Friends". Die neue Serie, die der Spielwarenhersteller in diesen Tagen auch in Deutschland in die Läden bringt, löst einigen Protest aus. In den USA haben Mütter eine Online-Petition gestartet, um Lego zur Rücknahme der Serie zu bewegen. Sie beklagen, dass in der für Mädchen von sechs bis zwölf Jahren entwickelten Spielwelt ein altmodisches Frauenbild vermittelt wird.
Mit "Friends" hat Lego nicht nur Spiel-Sets geschaffen, sondern eine ganze Welt um fünf Freundinnen im fiktiven Städtchen Heartlake City. Die Mädchen treffen sich, schminken sich, backen oder singen. Zu kaufen gibt es einen Schönheitssalon, ein Welpenhäuschen oder ein Café. Die vorherrschenden Farben sind Rosa und Lila. Die Figuren sind runder und weiblicher als die klassischen Lego-Männchen, sie haben Kulleraugen, rote Lippen, viele Frauen tragen Röckchen.
Die Marktforscher im Auftrag von Lego haben ermittelt, dass es dies ist, was sich Mädchen im Grundschulalter wünschen. "Friends" ist das Ergebnis einer vier Jahre langen Entwicklungsphase, in der Lego auch Mütter und Töchter befragen ließ, was sie sich wünschen. In den vergangenen Jahren hatte der dänische Spielzeughersteller mit Serien wie Ninjago oder Star Wars eher um Jungen geworben.
Lego folgt mit den nach Geschlechtern getrennten Spielwelten dem Trend. Jungen und Mädchen hatten immer unterschiedliche Vorlieben. Aber während in der Erwachsenenwelt für Gleichberechtigung geworben wird, entwickelt sich das Spielzeug heute so unterschiedlich wie nie zuvor. Die Branche vermarktet inzwischen fast alle Produkte nur für ein Geschlecht.
Die Spielwelten für Jungen drehen sich dabei um Themen wie Kämpfen und Forschen, es geht um Helden und Stärke, die Farben sind eher dunkel. Die Mädchen, so besagt es die Marktforschung, wollen Schönes sehen, soziale Beziehungen pflegen und sich um etwas kümmern, zum Beispiel Haustiere.
Warum das so ist, wisse man nicht, man könne es aber auch nicht so einfach ändern, meint der Kinder-Marktforscher Axel Dammler, dessen Institut Iconkids & Youth zu seinen Kunden auch Lego zählt. "Das sind Bedürfnisse, die Kinder einfach haben." Wenn Spielzeug diese nicht anspreche, interessierten sich Mädchen oder Jungen nicht dafür. Die Frage sei, wie man damit umgeht. "Man kann Spielwelten trotzdem auch dazu nutzen, andere Wege als festgenagelte Rollenklischees aufzuzeigen."
Viele Eltern spüren trotzdem ein wachsendes Unbehagen – das zeigt auch der Protest gegen Lego, dessen Mädchenwelt vielfältiger angelegt ist als viele andere. Sie befürchten im Kinderzimmer einen gesellschaftlichen Rückschritt. Die Erziehungswissenschaftlerin Renate Valtin macht ihren Ärger an Prinzessin Lillifee fest, der niedlichen, braven Kinderbuchheldin, um die sich ein ganzes Warensortiment gebildet hat. "Dagegen war Barbie emanzipiert, die war wenigstens Astronautin, Pilotin oder Rettungsschwimmerin", sagt sie.
Valtin, emeritierte Professorin, untersucht seit Jahrzehnten das Selbstbild von Jungen und Mädchen. Ihr Befund: Die Unterschiede wachsen, trotz aller Bemühungen um Gleichheit. Eine Langzeitstudie zeigt, dass für Mädchen ihre Schönheit heute eine viel größere Rolle spielt als vor 30 Jahren. Viel mehr Grundschülerinnen sagen heute über sich, sie seien gern ein Mädchen, weil sie sich schminken können oder lange Haare haben. "Ich glaube, Medien und Spielzeug haben einen großen Anteil an dieser Entwicklung", meint die Wissenschaftlerin.
Sollten Eltern Spielzeug wie "Friends" also verbieten? Nein, meint Erziehungsberaterin Melitta Walter. "Das bringt sowieso nichts." Man müsse andererseits nicht jeden Quatsch kaufen. Wichtig sei, genügend andere Angebote zum Spielen zu bieten.
Aus den Beschränkungen des lila "Friends"-Städtchens gibt es übrigens einen einfachen Ausweg: Die Bausteine sind die gleichen wie in anderen Lego-Welten. Die fünf Freundinnen können sich also verwandeln in Rennfahrerinnen, Bauarbeiterinnen oder Ninjas – wenn die Mädchen wollen.
Mein Senf dazu:
Tja,wie kann man denn nun endlich mit Gewalt aus Mädchen Männer und aus Jungen Frauen machen ?
Für die gute Sache versteht sich.
Es kann doch nicht sein,das die Kinder instinktiv ihre von Geburt an mitgegebene und angedachte Rolle tatsächlich haben wollen.
Jungen wie auch Mädchen wohlgemerkt.
Das muß man umerziehen,damit sie auch später so richtig glücklich und nicht unterdrückt sind.
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05.03.2012, 19:11 #2
AW: Streit um Legos Mädchenwelt
Es ist nun mal eine Tatsache, dass es geschlechtsspezifische Vorlieben für Spielzeug gibt auch wenn dies gewissen Kreisen nicht passt.
Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.
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AW: Streit um Legos Mädchenwelt
Um die Diskriminierung der Dildos zu beenden, dürfen eben diese nicht geschlechtsspezifisch sein. Dildos für ALLE!
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AW: Streit um Legos Mädchenwelt
Das stimmt! Aus meiner bescheidenen Erfahrungswelt darf ich anmerken, daß man den Kindern offen lassen sollte, mit welchem Spielzeug sie spielen möchten. Wenn Kinder selber entscheiden dürfen, ist es in vielen Fällen so, daß viele Mädchen sehr gerne mit "Jungenspielzeug" spielen und einige Jungen auch gerne mit Spielzeug spielen, das kein typisches Jungenspielzeug ist.
Ich finde, daß diese Art von Erziehung, sei es Gender oder Antigender, im Kinderzimmer nix verloren hat. Kinder sollen sich frei entfalten können! Dürfen!
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05.03.2012, 23:14 #5*****(3000)
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AW: Streit um Legos Mädchenwelt
Das transexuelle Legomanderl ist noch nicht erfunden? Na geh, das ist aber schlecht für die Entwicklung. Sollte die Firma Lego ein Kabul zum Selberbauen auf den Markt werfen, damit die lieben Kleinen so richtig zur Sache gehen können? Die gegen die bösen imperialistischen Mächte kämpfende Talibanin als Spielfigur aus Plastik, hergestellt in China? Hoppala, ist da nicht was verkehrt? "Mama, die Legosteine sind ja alle zerbrochen!" "Natürlich mein Kind, das ist Lego-Kabul, dort ist alles hin!" Großes Geschrei. "Ich will das nicht, ich will das Lego-Zentralkomittee in Nordkorea!" "Gut, wir gehen das morgen umtauschen...!" So ist das, wenn sich keiner mehr auskennt, was jetzt korrekt ist und was nicht.
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AW: Streit um Legos Mädchenwelt
Da muß ich Turmfalke mal völlig recht geben.
Wenn ein Mädchen lieber mit Autos spielt ist das völlig in Ordnung.
Ein Junge mit Puppen sollte erschlagen werden,sonst wird das eventuell noch ein Westerwelle...
Spaß beiseite,das was Kinder wollen,sollte man den Kindern auch so lassen.
Ich halte nichts von "Zwangsumerziehungen" im Namen von irgendwas.
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06.03.2012, 19:31 #7*****(3000)
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06.03.2012, 20:52 #8
AW: Streit um Legos Mädchenwelt
Schon merkwürdig. Früher war die freie Entwicklung des Kindes eine linke Idee. So wie der Slogan "Alle Macht dem Volk", die republikanische Idee.
Was ist passiert? Das Kind muss umerzogen werden, zum neuen geschlechtslosen Menschen ohne Geschichte und ohne Wurzeln, mit einer künstlich geformten Identität. Das sind totalitäre Ideen.
In diesem Sinne: Lasst uns spielen! ...
Was ich schreibe ist meine Meinung und nicht unbedingt die Wahrheit - Regimekritik - WEFers are evil. Im Zweifel ... für die Freiheit. Das Böse beginnt mit einer Lüge.
Kalifatslehre. Darum geht es.
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06.03.2012, 21:07 #9
AW: Streit um Legos Mädchenwelt
Das Gleichgemache macht auch vor den Geschlechtern nicht halt! Notfalls sorgen Quoten für das gewünschte Ergebnis!
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06.03.2012, 21:13 #10*****(3000)
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AW: Streit um Legos Mädchenwelt
Selbst der Unterschied zwischen Zumpferl und Schlitzerl soll verschwinden. "Umerzeíehung" ist ja ein zutiefst linker Begriff, wer nicht spurt... Sibirien.
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