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Ganz großes Kino
Wie inszeniert man einen Einzelfall, um eine brauchbare Kulisse fürs Volk zu haben? Für die Einen signalisiert man knallhartes Eingreifen der Polizeitruppen und des Staates, für die Anderen die zur Schau getragene Unmenschlichkeit (es werden dann auch die entsprechenden Statisten zu Hauptdarstellern des Dramas gewählt) und allen soll dieses aufgeführte Stück den Regelfall (es werden so viele und sowieso grundsätzlich immer abgeschoben) darstellen:
Tunesier sollte abgeschoben werden / Streifenwagen, Hubschrauber und Hundestaffel im EinsatzPolizei fahndet nach Flüchtling
STADTHAGEN. Großfahndung gestern Morgen in Stadthagen: Ein Asylbewerber, der abgeschoben werden sollte, hat bei seinem Termin im Kreishaus plötzlich Reißaus genommen. Trotz des Einsatzes mehrere Streifenwagen, des Polizeihubschraubers „Phönix“ sowie der Hundestaffel konnten die Beamten den 28-Jährigen nicht finden.
http://www.szlz.de/startseite_artike...d,2430588.html
Die Anfangsbotschaft reicht aber schon aus.
(Man bedenke nur, wenn man nur alle Tunesier abschieben wollte, die ausreisepflichtig sind, würden alle Polizeihubschrauber und Hundestaffeln nicht mehr ausreichen)Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister
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09.01.2018, 16:29 #2
AW: Ganz großes Kino
Natürlich konnte man ihn nicht mehr einfangen. Der "Tunesier" ist vermtulich ein Laienschauspieler, dem für Mitwirkung ein Bonus versprochen wurde, z.B. die Vergewaltigung oder Ladendiebstahl von neulich, das lässt man dann ganz elegant untern Tisch fallen ..
So könnte es aussehen, oder?
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AW: Ganz großes Kino
Wenn man ihn dann einfangen sollte und ihn zum Flughafen bringt bzw. brächte, wären dort schon die gesamten Kamerateams und Fotografen dieser Republik versammelt und Amnesty international und Pro Asyl und der örtliche Freundeskreis Asyl und dazu noch ein paar Ärzte ohne Grenzen, um den Kreislaufkollaps des Tunesiers rechtzeitig aufzufangen.
Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister
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10.01.2018, 14:33 #5Ist nun öfter hier
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AW: Ganz großes Kino
Es gibt viele Methoden, um sich selbst in seinen Ansichten zu bestätigen, die sich in ihrem jeweiligen Wert unterscheiden. Eine Studie (bzw. ein Experiment) nach wissenschaftlichen Standards, mit entsprechend positivem Resultat, hat meiner Meinung nach so ziemlich den höchsten Stellenwert als Argument, vor allem wenn sie mehrfach und von unabhängigen Stellen wiederholt werden, die zum selben Ergebnis kommen.
Wohingegen ich die komplett unbewiesene Behauptung, irgend ein Ereignis sei bloß inszeniert worden, als äußerst unseriös und billig empfinde. Letztendlich kann das nun wirklich JEDER zu JEDEM Ereignis behaupten, ohne auch nur 10 Sekunden zu recherchieren oder nachzudenken. Wenn ich z.B. voll und ganz hinter den Immigranten in Deutschland stehe und einen Bericht über ein Verbrechen durch einen Syrer lese, wäre die Behauptung, es sei eine Inszenierung, natürlich ganz einfach.
Damit möchte ich übrigens weder dich persönlich, noch deine Ansichten kritisieren, nur damit es keine Missverständnisse gibt. Es geht mir wie gesagt bloß um die Art und Weise deiner Meinung Ausdruck zu verleihen.
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AW: Ganz großes Kino
Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister
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11.01.2018, 12:02 #7Ist nun öfter hier
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AW: Ganz großes Kino
Ich beziehe mich da auf deinen Eröffnungs-Beitrag.
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AW: Ganz großes Kino
Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister
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11.01.2018, 13:53 #9Ist nun öfter hier
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AW: Ganz großes Kino
Ich verstehe zwar nicht, was genau an meinem Beitrag fraglich sein soll, aber gut also...
Wenn ich dich richtig verstanden habe, kritisierst du zunächst allgemein die vermeintliche Tatsache, dass der Staat bestimmte Vorfälle bloß inszeniert. Dann zitierst du einen Bericht und behauptest, er sei ein Beispiel dafür.
Dein Zitat:
Und eben genau darauf bezieht sich mein erster Beitrag, mit dem ich eben das kritisiere.
Falls ich dich jedoch anfänglich falsch verstanden haben sollte oder du etwas Bestimmtes nicht verstehst, was ich schrieb, dann bitte ich um Klärung.
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AW: Ganz großes Kino
Nein, ich habe an keiner Stelle geschrieben, dass der Staat oder eine staatliche Stelle diese Vorfälle inszeniert. Das wäre dann doch zu einfach und würde dem entsprechen, was du gerne hören wolltest, um uns - die Annahme ist doch richtig? - in die dumpfrechte Ecke zwischen Aufweigelung und Verschwörungstheorie zu stecken.
Ich habe geschrieben, dass dieser Fall inszeniert wurde. Ein kleiner, feiner und wesentlicher Unterschied.Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister
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