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Hits: 1079 | 04.09.2025, 08:53 #1
Staatsschulden zerstören Gesellschaften
Frankreich, Italien, USA und natürlich auch GB - um nur einige zu nennen - sind nach volkswirtschaftlichen Maßstäben zu hoch verschuldet. Es galt stets eine Obergrenze von 80% des BIP einzuhalten. Davon sind viele Staaten weit weg. Frankreich hat inzwischen massive Haushaltslücken zu stopfen, muss 60 Milliarden Euro Zinsen zahlen. Noch schlechter steht GB da. 115 Milliarden Euro muss Großbritannien jährlich an Zinsen bezahlen. So langsam werden die Anleger nervös. Schwere gesellschaftliche Unruhen haben das Land inzwischen im Griff. Die Politik hat nichts gelernt. Schon der Brexit hatte seine entscheidenden Ursachen in der Massenzuwanderung. Seitdem ist es nicht besser geworden. Premierminister Starmer steht dem ganzen hilflos gegenüber. Und da die Welt stark miteinander vernetzt ist, zieht uns GB mit nach unten....
.....und hier in Deutschland? Herrscht hier Verstand und Klugheit? Wenn man sieht, dass vor allem die jungen Leute für die Abschaffung der Schuldenbremse plädieren - was sie Reform nennen - dann sieht man, dass die Dummheit regiert. Die Grünen behaupten sogar, dass uns Schulden nichts kosten, sondern sogar Gewinne einbringen würden.Großbritannien versinkt im Chaos. Erst im Bereich Migration, jetzt auch an den Finanzmärkten. Dem Königreich droht die Diktatur. Reiche flüchten in Massen wegen drastischer Steuererhöhung. Straßenkämpfe prägen den Alltag.
Von Meinrad Müller
Die Rendite für 30-jährige britische Staatsanleihen ist auf 5,64 Prozent gestiegen – so hoch wie seit 1998 nicht mehr. Das ist ein Alarm für alle Anleger. Im Tiefpunkt 2020 lag sie bei nur rund 0,38 Prozent, heute also fast das Fünfzehnfache. Dahinter steckt keine Randnotiz, sondern ein Beben mit Sprengkraft, das direkt nach Deutschland überschwappen kann.
Deutsche Banken, Versicherungen und Pensionskassen stecken tief in britischen Staatsanleihen. Jeder Zinsanstieg dort frisst sich hier in die Bilanzen. Das bedeutet: Verluste mitten in unseren Fonds, in den Altersrücklagen, in den Ersparnissen. Millionen verschwinden, bevor der normale Bürger überhaupt merkt, was passiert.
Und es kommt noch schlimmer: Das schwache Pfund macht aus jedem britischen Investment in Euro gerechnet einen Schrumpfwert. Wer glaubt, er sei mit Anleihen abgesichert, sitzt in Wahrheit auf tickenden Zeitbomben. Doppelter Schaden – Kursverluste und Währungsverluste.
Ein Markt gerät außer Kontrolle
Der Mechanismus ist brutal einfach: Steigen die Renditen, fallen die Kurse. Milliardenwerte lösen sich in Luft auf. Seit Juli haben sich die Zinsen von 4,5 auf über 5,6 Prozent hochgeschraubt. Investoren ziehen die Reißleine, weil sie Großbritannien nicht mehr trauen. Die Regierung fährt ein Defizit von über fünf Prozent der Wirtschaftsleistung. Das Pfund verliert an Halt. Die Inflation bleibt klebrig hoch. Ergebnis: Ein Strudel aus Misstrauen, Abverkauf, steigenden Zinsen.
Stimmen aus der Finanzwelt schlagen Alarm
Der Hedgefonds-Gründer Ray Dalio warnt: „Die jüngste Verkaufswelle bei britischen Staatsanleihen und die fallende Währung deuten klar auf Marktsorgen hin. Das Überangebot an Papieren kann eine Schuldenspirale auslösen.“ Beobachter in London ergänzen: „Die Regierung steht vor einem Paradox. Vertrauen mag es noch geben, doch die Finanzierungskosten schießen in Höhen, die den Handlungsspielraum massiv einschränken.“
Der Funke springt auf Deutschland über
Das ist kein isoliertes Problem. Schon 2022 gab es einen Vorgeschmack: Als die damalige britische Regierung mit einem überzogenen Steuerpaket die Märkte verunsicherte, rauschten die Anleihen nach unten, und auch Deutschland spürte die Erschütterung. Heute sind die Summen größer, die Risiken höher. Wenn London ins Rutschen gerät, steigen auch hierzulande die Zinsen. Kredite verteuern sich, Hypotheken werden unbezahlbar, Unternehmen stöhnen unter Kosten. Wer glaubt, dass dies in Berlin folgenlos bleibt, lebt im Wolkenkuckucksheim.
Eine tickende Bombe
Die britische Regierung zahlt jetzt schon über 100 Milliarden Pfund jährlich an Zinsen. Sollte die Rendite auf 6 Prozent klettern, wächst die Last ins Unerträgliche. Schuldenlawine, schwächeres Pfund, höhere Inflation. Ein Kreislauf, der nicht nur die Insel, sondern auch Europa in Mitleidenschaft zieht. Das ist nicht länger ein Risiko am Horizont, es ist ein Sturm, der bereits tobt.
Deutschland kann nicht wegsehen
Der Anstieg der britischen Renditen ist kein Betriebsunfall. Er ist ein Menetekel. Deutsche Anleger sitzen mit im Boot, ob sie wollen oder nicht. Altersvorsorge, Fonds, Banken – alles ist verwoben. Jetzt ist Wachsamkeit Pflicht. Jetzt ist Vorbereitung nötig. Wer weiter schläft, wacht in einer Welt auf, in der Milliarden verbrannt und Sicherheiten zertrümmert sind.
https://www.mmnews.de/wirtschaft/238...er-deutschlandAlle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.
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07.09.2025, 08:13 #2
AW: Staatsschulden zerstören Gesellschaften
Euro am Abgrund: Frankreichs Krise zündet Europas Pulverfass. Am 8. September wird's ernst. Premierminister Bayrou steht vor einer Vertrauensabstimmung. Verliert er sie, steuert Frankreich auf den Staatsbankrott zu.
Von Meinrad Müller
Frankreich, die zweitgrößte Volkswirtschaft der Eurozone, ertrinkt in 3,35 Billionen Euro Schulden – 114 % des BIP. Das Land ist politisch gelähmt. Das Parlament zerfällt in Mitte, Rechte und Linke, ohne eine echte Mehrheit. Bayrou plant ein 44-Milliarden-Euro-Sparpaket: Renten kürzen, Feiertage streichen, Sozialleistungen schrumpfen. Links und Rechts wollen ihn deshalb stürzen. Fällt Bayrou, folgen Monate des Chaos. Neue Wahlen und eine noch schwächere Regierung verschlimmern die Krise.
Explosives Szenario Bürgergeld
Millionen in Frankreich und Deutschland leben von Sozialtransfers. Kürzungen würden sie auf die Barrikaden treiben. Frankreichs Protestkultur ist ein Pulverfass. Die Gelbwesten zeigten: Steigen die Preise für Rotwein, Zigaretten oder Baguette, lodern die Banlieues. Dort leben Millionen Langzeitgäste aus aller Welt, die nichts zu verlieren haben. Aufstände wie beim Sturm auf die Bastille 1789 drohen. Der Funke könnte diesmal überspringen, der Rhein bei Kehl ist nur 200 Meter breit. Deutschland bleibt nicht verschont.
Europas Banken sind wie ein Kartenhaus verknüpft
Die Finanzmärkte lauern auf leichte Beute. Frankreich leiht sich Geld noch zu 3,5 % Zinsen. Wenn jedoch das Vertrauen sinkt, steigen die Zinsen. Jeder Prozentpunkt mehr kostet 34 Milliarden Euro Zinsen jährlich. Ein finanziell schwarzes Loch täte sich auf. Französische Banken halten Staatsanleihen, die 71 % ihres Kapitals ausmachen. Höhere Zinsen machen diese Papiere wertlos. Die Banken geraten ins Wanken. Europas Banken sind wie ein Kartenhaus verknüpft. Fällt Frankreich, stürzen deutsche, italienische und spanische Institute mit. Frankreich ist kein kleines Griechenland, das ab 2010 mit Notkrediten vor dem Staatsbankrott gerettet wurde. Frankreichs Haushaltsdefizit etwa 33-mal größer ist als das von Griechenland. Eine Rettung ist schlicht nicht möglich.
Deutschland ist kein Fels in der europäischen Brandung
Die deutsche Wirtschaft schrumpft, 2025 um 0,3 %. Die Regierung wankt. Deutsche Banken haben gegenüber Frankreich Forderungen von rund 214 Milliarden Euro. Darin enthalten sind etwa 36,8 Milliarden Euro in von Frankreichs Staat emittierten Anleihen. Das TARGET2-System zeigt den Stress: Deutschland hält per 31. August 2025 eine TARGET-Forderung von rund 1,06 Billionen Euro innerhalb des Eurosystems. Wenn Panik ausbricht, flieht Kapital – aber wohin?
Die Europäische Zentralbank könnte Anleihen kaufen
Doch Frankreichs Defizit (5,5 % statt 3 %) und Schulden (114 % statt 60 %) machen das heikel. Deutsche, Niederländer und Finnen lehnen eine Rettung ab. Seit 2012 sind die Schulden gestiegen: Italien 138 %, Spanien 104 %. Niemand kann retten. Das ist eine Todesspirale. Frankreich ist „zu groß, um gerettet zu werden“. Am 8. September droht der Knall. Ein Kompromiss könnte die Katastrophe stoppen, doch die Fakten sind brutal: gigantische Schulden, zerstrittene Politik, wackelige Banken, wütende Bürger.
Wird zur Ablenkung mal wieder Krieg gespielt?
Die Ernährung der Massen aus der Gulaschkanone ist preisgünstiger als der versprochene sonntägliche Hahn im Topf (König Heinrich IV von Frankreich, 1582). Die nicht finanzierten Sozialleistungen brechen heute dem Staat nun das Genick.
https://www.mmnews.de/wirtschaft/238...-in-frankreichAlle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.
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12.09.2025, 11:20 #3
AW: Staatsschulden zerstören Gesellschaften
Mit der zügigen Ernennung Sébastien Lecornus zum neuen Premierminister hat Präsident Emmanuel Macron das ihm Mögliche getan, um eine weitere Zuspitzung der politischen Krise in Frankreich zu verhindern. Kurzfristig hat er so auch Sorgen besänftigt, die Krise könne auf die Finanzmärkte übergreifen. Die internationalen Investoren hat indes schon der Sturz François Bayrous am Montag wenig beeindruckt. Die Risikoaufschläge auf französische Staatsanleihen sind konstant geblieben, die Zinsen für zehnjährige Staatspapiere liegen mit rund 3,5 Prozent immer noch deutlich unter jenen für amerikanische oder britische Anleihen.
Ökonomen erklären die Diskrepanz damit, dass Frankreich und das noch deutlich höher verschuldete Italien vom Rest der Eurozone abgeschirmt werden, deren Verschuldung im Schnitt immer noch spürbar geringer ist als die britische und die amerikanische – und deren Bonität bis auf Weiteres von Deutschland garantiert wird. In dieser Lesart steht die Währungsunion besser da als die Vereinigten Staaten und Britannien.
Frankreichs Verschuldung droht ungebremst weiter zu steigen
Aber stimmt das? Die Konsolidierung der französischen Staatsfinanzen steht unverändert in den Sternen. Trotz Lecornus rascher Berufung ist ein mittelfristig solider Haushalt nicht gewährleistet. Die Schuldenquote, die schon jetzt bei 114 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) liegt, droht ungebremst weiter zu steigen. Der Abstand zu Amerika, wo die Quote derzeit etwa 122 Prozent beträgt, schwindet. Und Britannien ist, trotz der höheren Anleiherenditen, mit „nur“ 104 Prozent des BIP spürbar geringer verschuldet.
Das Muster, dass die Anleihezinsen einzelner Eurostaaten nicht die tatsächliche Lage ihrer Staatsfinanzen widerspiegeln, ist aus der Anfangsphase der Eurokrise bekannt. Die internationalen Investoren interessierten sich lange nicht für die griechischen Staatsfinanzen. Als sich das dortige Defizit aber 2009 durch Statistikkorrekturen auf einmal verdreifachte, explodierten auch die Anleihezinsen; es dauerte nicht lange, bis die Eurozone als ganze in eine existenzielle Krise geriet.
Heute bilden die Märkte die von Frankreich und Italien ausgehenden Risiken wieder nur unvollkommen ab. Das ist politisch gewollt. Seit der Eurokrise wurden in die Währungsunion neue Sicherungen eingebaut. Der Krisenfonds ESM könnte einem strauchelnden Eurostaat mit Krediten helfen. Vor allem agiert die Europäische Zentralbank (EZB) seit Mario Draghis „Whatever-it-takes“-Rede von 2012 als Krisenmanager. Mit dem – bisher nicht eingesetzten – Anleihenaufkaufprogramm TPI (Transmission Protection Instrument) verspricht die EZB, zu starke Zinsdifferenzen durch Anleihekäufe einzudämmen. Einen Anreiz zur Konsolidierung setzt sie so nicht, abgesehen davon, dass Gelddrucken nicht zu ihrem Mandat gehört.
Die Bonität Deutschlands wird sich nicht verbessern
Für den Euroraum wäre es nicht trivial, schlitterte nach Italien auch Frankreich in eine Staatsverschuldung jenseits der 120 Prozent des BIP. Die zweit- und die drittgrößte Volkswirtschaft der Währungsunion wären dann – wie auch die Eurozone insgesamt – komplett abhängig von der Bonität Deutschlands. Die wird sich nicht verbessern. Die schwarz-roten Schuldenpläne werden die deutsche Schuldenquote mittelfristig von derzeit gut 60 Prozent auf mindestens 80 Prozent des BIP steigern. Die Durchschnittsschulden der Währungsunion, derzeit knapp 90 Prozent, werden entsprechend steigen. Das Bild einer stabilen Eurozone entspricht dann nicht mehr der Realität.
Das wiegt umso schwerer, als die EU vor allem für ihre Verteidigung mehr Geld ausgeben muss. Ähnlich wie die Mitgliedstaaten verweigert aber auch die EU-Kommission jede Diskussion darüber, welche Ausgaben dafür auf den Prüfstand gehören. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat die prekäre Haushaltslage vieler Mitgliedstaaten in ihrer Rede zur Lage der Union am Mittwoch noch nicht einmal abstrakt erwähnt, obwohl deren Prüfung zu den Aufgaben ihrer Behörde gehört.
Von der Leyen verspricht vielmehr für alles und jedes neue Programme und mehr Geld aus EU-Töpfen. Finanzieren will sie diese ebenfalls über (neue) Schulden. Die Kommissionschefin ignoriert oder verdrängt, dass nicht nur die Zinsen auf die Schulden für den Corona-Aufbaufonds bereits erheblich gestiegen sind, sondern dass die Bonität der EU direkt von der schlechter werdenden Kreditwürdigkeit der Mitgliedstaaten abhängt. Einen Blankoscheck zum Schuldenmachen hat die EU weniger denn je.
Die Verwerfungen in Frankreich und anderswo zeigen, dass Haushaltskonsolidierung und Sozialreformen immer schwieriger durchzusetzen sind als neue Schulden. Wäre die EZB aber am Ende zur monetären Staatsfinanzierung gezwungen, mündete das fast sicher in Inflation. Deren politische Konsequenzen wären sicher noch schlimmer als jene von Ausgabenkürzungen.
https://www.msn.com/de-de/finanzen/t...504aa29d&ei=81Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.
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14.09.2025, 09:37 #4
AW: Staatsschulden zerstören Gesellschaften
Die nächste Euro-Krise ist da
Propheten des Währungsuntergangs haben Konjunktur – frei nach dem Motto „Angst verkauft sich immer“, um Bitcoins, Goldzertifikate oder südafrikanische Bergwerksanteile an den erschreckten Mann zu bringen. Diesmal aber kann es mit dem Sturz der Regierung von François Bayrou, die vergeblich versuchte mit Einsparungen von 43,8 Milliarden Euro und zwei abgeschafften Feiertagen die Neuverschuldung von 6,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) einzudämmen, ernst werden.
Frankreich ist nicht das Griechenland von 2010 mit zwei Prozent des EU-BIP, sondern als zweitgrößte Wirtschaft zusammen mit dem seit 2019 stagnierenden Deutschland die Herzkammer des Euro-Systems. Die französischen Staatsschulden haben sich seit 2010 auf 3,4 Billionen Euro verdoppelt. Allein als Zinsdienst wären bei einer aktuellen Risikorendite von 3,5 Prozent alljährlich über 100 Milliarden Euro fällig. Wegen der Altemissionen sind es derzeit erst 66 Milliarden Euro – natürlich ohne Tilgung. Woher auch bei den dauernden exzessiven Neuverschuldungen, die seit dem letzten ausgeglichenen Haushalt im Jahr 1974 stündlich um zwölf Millionen Euro gewachsen sind.
Frankreich ist nicht das schlimmste Euro-Schuldenland
Bei der erwartbaren Abstufung der Kreditwürdigkeit Frankreichs von „AA“ auf „A+“ dürfte sich der Risikoaufschlag um ein Prozent erhöhen. Das macht wiederum in Summe 30 Milliarden jährlich an neuen Zinskosten für Neuemissionen und umgewälzte Altschulden aus. Französische Finanzinstitute wie BNP Paribas und Société Générale erleiden dank der verlorenen Werthaltigkeit ihrer Bestände an Staatsleihen Kursstürze.
Die Grafik zeigt die Schuldenstandsquoten verschiedener Euro-Länder.
Quelle: Eurostat / Statistisches Bundesamt Grafik: JF
Dabei ist Frankreich bei weitem nicht der schlimmste Sünder im Euro-Schuldenland. Griechenland liegt trotz Besserung weiter mit 153,6 Prozent des BIP an der Spitze, gefolgt von Italien, der drittgrößten EU-Wirtschaft, mit 135,3 Prozent. Auf Platz drei liegt Frankreich mit 116,3 Prozent; es folgen Belgien (104,7 Prozent), Spanien (101,8 Prozent) und Portugal (94,9 Prozent). Selbst Österreich liegt inzwischen mit 81,8 Prozent über dem EU-Schnitt von 81 Prozent (2024), während auch Deutschland mit 62,5 Prozent – noch ohne die beschlossene Megaverschuldung von Friedrich Merz – über der zulässigen Maastricht-Grenze von 60 Prozent liegt.
Japan könnte einen Schuldenschnitt besser verkraften als die USA
Allerdings: Die US-Staatsschulden, die Donald Trump jetzt refinanzieren muß, obwohl er alle internationalen Gläubiger gründlich vor den Kopf gestoßen hat, beliefen sich im August auf 37,2 Billionen Dollar, die etwa 124 Prozent des BIP entsprechen. Gleichzeitig bemüht sich der US-Präsident, den Dollar nach Kräften abzuwerten, um die US-Exporte zu beflügeln. Japans öffentliche Schulden entsprechen gar dem Weltrekord von 216 Prozent seines BIP, die jedoch zu 90 Prozent von inländischen Gläubigern, der Bank von Japan, Versicherungen und Pensionsfonds gehalten werden. Ein Schuldenschnitt könnte weitgehend also inländisch „bewältigt“ werden. Bei den USA kommen allerdings noch Privatschulden in Höhe von 140 Prozent des BIP hinzu.
Die Weltfinanzkrise von 2008/09 wurde von „Subprime“-Papieren für US-Immobilien ausgelöst. Daraus erwuchsen in der Folge auch internationale Zweifel an der Zahlungsfähigkeit des griechischen Staates mit seinen getürkten Staatsfinanzzahlen, plus den spanischen Privatschulden für leere Immobilienobjekte und irische spekulative Bankschulden. Voilà, so entstand die letztlich von den USA verursachte Eurokrise ab 2010 mit der teuren „Griechenland-Rettung“ durch Angela Merkel & Co.
Nullzinsen eskalieren die Entwicklungen
Die sich anbahnende aktuelle Finanzkrise hat zwei dramatischere Ursachen. Einmal die Null-Zinspolitik und EU-rechtswidrigen Anleihekäufe der EZB unter Mario Draghi (2011–2019), die zunächst von seiner Nachfolgerin Christine Lagarde bis zum Inflationsschub von zehn Prozent plus im Jahr 2022 fortgesetzt wurden. Dies hatte die Eurozone mit inflationstreibender Liquidität zugunsten der mediterranen Schuldnerländer geflutet – im völligen Widerspruch zum Euro-Vertragsziel von Maastricht: Geldwertstabilität und sonst nichts.
Ein fataler Nebeneffekt kam hinzu: Dank der Geldflut sank der Reformdruck im dortigen ineffizienten öffentlichen Sektor und die Neigung, Steuern für kaum sichtbare staatliche Leistungen zu zahlen, weiter gegen Null. Zweite Sünde war die Corona-Politik: die Bevölkerung, den Volkszorn und die Wirtschaft mit Geldgeschenken aller Art für die verordneten Repressionen und drohende Konkurse bei Laune und über Wasser zu halten.
Emmanuel Macron ließ aus Angst vor der Wiederauflage der Gelbwesten-Rebellion die Strom- und Gastarife mit Steuergeld heruntersubventionieren. Bei Lieferkettenproblemen und Autozulieferern gab es Milliardenzahlungen, dazu Umsatzsteuerbefreiungen aller Art, 500 Euro für jeden Jobsucher und 100 Euro Inflationsausgleich für jedermann. In Italien wurden dank des EU-Corona-Wiederaufbaufonds von 2021 Millionärsvillen gratis energiesaniert und wie in Spanien die Energiepreise auf Steuerkosten eingefroren. In Österreich spendierte die grüne Umweltministerin Leonore Gewessler für jedermann (einschließlich Häftlingen und Asylanten) einen „Klimabonus“ und verbilligte ÖPNV-Tickets. Das Geld kam aus dem EZB-Drucker und schien bei Nullzinsen kostenlos.
Ein toxisches Gebräu des Faustrechtes des Stärkeren
Nun gelingt es kaum mehr, das Füllhorn der Wohltaten wieder einzufangen und die schmerzlichen Korrekturen der unfinanzierbaren Sozialsysteme zu unternehmen. Die aktuellen Defizite liegen bei Belgien und Rumänien über zehn Prozent des BIP, bei Italien weiter über 8,5 Prozent des BIP – die Maastricht-Defizitgrenze liegt jedoch bei drei Prozent. Führungslos treiben sowohl Frankreich wie die Rest-EU einem toxischen internationalen Unwetter zu: Die eigene Industrie-, Technologie- und Finanzbasis ist mutwillig politisch schwer angeschlagen und die demographische Bilanz, ethnische Mischung, Ausbildung und Arbeitsmoral des Nachwuchses ruinös.
Dazu kommen Trumps Zollkrieg und der faktische Zusammenbruch des internationalen Freihandelssystems. China, die USA, Indien oder Rußland scheren sich um keinerlei Regeln und Abkommen mehr. Es gibt ein Faustrechtes des Stärkeren, das fatal an den Vorlauf der Weltwirtschaftskrise von 1929 erinnert. Die Folgen sind bekannt. Und dies mit einer EU, die in Schönwetterzeiten ihr Pulver schon verschossen hat und international keinerlei Glaubwürdigkeit mehr besitzt. Derweil steigt der Goldpreis auf 3.100 Euro.
https://jungefreiheit.de/wirtschaft/...-krise-ist-da/Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.
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14.09.2025, 14:30 #5
AW: Staatsschulden zerstören Gesellschaften
Jetzt kommt der Dritte Weltkrieg, die USA sind pleite und Weltkriege waren ja immer ihre Art, aus der Misere wieder raus zu kommen.
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