Palästinenser sind in der gesamten arabischen Welt verhasst. Tunesien gewährte einst vielen von ihnen Asyl, warf sie dann aber wieder raus, nachdem diese unverschämt wurden. In Jordanien kam es 1970-1971 zu kriegsähnlichen Auseinandersetzungen zwischen jordanischer Armee und palästinensischen Terroristen, die den Sturz des Königs und die Schaffung eines Palästinenserstaates zu ihrem Ziel erkoren hatten. Ganz gleich wo sie sind, überall verursachen sie Ärger und Probleme. Auch in Deutschland. Immer wieder tauchen sie in den Kriminalitätsstatistiken auf. Allerdings wird ihre ethnische Identität eher selten erwähnt, da sie überwiegend deutsche Staatsbürger sind.
In Deutschland arbeiten die radikalen palästinensischen Kräfte sehr gut mit den Linken zusammen. Die alte Kumpanei aus Bader-Meinhof und RAF-Zeiten hat bis heute Bestand. Der Hass auf die Juden verbindet Linke und Araber.
Nun sagte Bildungsministerin Karin Prien etwas, was ihr sicherlich noch lange nachhängen wird. ......


Berlin – Wie oft vertreten Palästinenser in Deutschland radikale Ansichten und wie gefährlich ist das?

▶︎ Im BILD-Interview sprach Bildungsministerin Karin Prien (60, CDU) über Palästinenser in Deutschland und sagte: Es gebe eine „riesengroße Community von 200.000 Palästinensern – das sind mehr als wir Juden in Deutschland haben – und wir haben allein in Berlin 40.000 Palästinenser (...). Die sind offensichtlich ordentlich radikalisiert durch ihre Communitys“.
Das sorgt nun bei vielen Aktivisten auf X für Ärger. Der deutsch-palästinensische Filmemacher Rashad Alhindi schreibt: „Ich bin als Deutsch-Palästinenser laut unserer Bildungsministerin ‚offensichtlich, ordentlich radikalisiert‘“.
Palästinenser-Botschafter protestiert

Und der palästinensische Botschafter in Deutschland, Laith Arafeh, schreibt in einem längeren X-Beitrag: „Solche Aussagen sind nicht nur schädlich und ungenau, sondern verstärken auch anti-palästinensischen Rassismus. Und sie bergen die Gefahr, Vorurteile zu schüren, insbesondere angesichts des zunehmenden xenophobischen Verhaltens, das systematisch Menschen palästinensischer Herkunft in Deutschland betrifft.“
Weiter schreibt er: „Wir fordern die Ministerin auf, diese Aussagen unverzüglich zurückzuziehen. Wir appellieren auch an die Ministerin, den Dialog mit Mitgliedern der palästinensisch-deutschen Gemeinschaft zu suchen, um ein Verständnis für die Vielfalt, die zivilen Beiträge und das tiefe Engagement für ein friedliches Zusammenleben der Gemeinschaft zu gewinnen.“
Aber stimmt Karin Priens Satz?

Umfragen darüber, wie Palästinenser in Deutschland denken, gibt es keine. Doch Islam-Wissenschaftlerin Susanne Schröter* vermutet, dass Prien die Lage richtig einschätzt. „Ja, absolut“, sagt sie BILD, „natürlich stimmt das.“
Schröter: „Wir haben mittlerweile propalästinensische Demonstrationen in Berlin, auf denen ISIS-Fahnen mitgeführt werden.“ Es gäbe „eine Querfront aus deutschen und palästinensischen Linksextremisten und Islamisten, die regelmäßig die Straßen erobern. Seit dem 7. Oktober 2023 haben sie Oberwasser gekriegt.“
Aber vertreten Palästinenser immer die radikalen Ideologien von Hamas oder anderen Gruppen, die gegen Israel kämpfen? Schröter: „Selbstverständlich gibt es auch Palästinenser, die damit nichts zu tun haben – wenn auch nicht so wahnsinnig viele, wenn wir ehrlich sind.“

Offene Kritik sei in der Community selten – zu groß sei der Druck, sagt Schröter. Wer sich offen gegen die Haupt-Ideologien und etwa den ewigen Kampf gegen Israel ablehne oder Demokratie fordere, werde bedroht.
Ahmad Mansour: 7. Oktober hatte „entfesselnde Wirkung“


Psychologe Ahmad Mansour erzieht Jugendliche in Deradikalisierungsprogrammen. Der in Israel geborene Araber (mittlerweile mit deutschem Pass) sagt: „Frau Prien trifft den Punkt, wenn sie sagt, dass es eine sehr große und problematische palästinensische Community in Deutschland gibt. Mit den 40 000 Menschen palästinensischer Herkunft allein in Berlin ist dort die Community die größte unter allen europäischen Großstädten.“

Viele seien noch vor dem Mauerfall nach Berlin gekommen. „Eine Mehrheit dürfte ihre Ressentiments gegen Israel und ‚Zionisten’ mitgebracht haben, antisemitische Klischees und autoritäre Muster. Wer wie ich in einer palästinensischen Community aufgewachsen ist, wundert sich nicht darüber.“
Und, so Mansour: „Politische Positionen der Community haben sich mit der Zeit noch radikalisiert. Erst Recht in der Ära der Social Media und des ‚TikTok-Islam’ und ganz besonders nach dem Massaker der Hamas vom 7. Oktober 2023. Die ungebremste Gewalt hatte auf viele Gemüter offenbar eine entfesselnde Wirkung nach dem Motto: ‚Jetzt dürfen wir.’ Karin Prien hat Recht, wenn sie fordert, dass die Schulen dringend das Problem angehen müssen.“
Linke attackiert Prien wegen Meme

Aber nicht nur der Prien-Klartext machte Linke sauer – auch ein Meme der Bildungsministerin sorgte für Attacken in ihre Richtung.
Am Freitagabend teilte Karin Prien ein Bild zum Schabbat, dem jüdischen Ruhetag. Darauf zu sehen: ein traditionell gedeckter Tisch, auf dem aber das Zopfbrot (die Challah) in Form eines amerikanischen B-2-Kampfflugzeugs geflochten war. Ein humorvoller Verweis auf die US-Flieger, die am Wochenende zuvor die iranischen Atomanlagen mit bunkerbrechenden Bomben angegriffen und die Mullahs in ihrem Streben nach der A-Bombe zurückwarfen.
Linken-Politikerin Nicole Gohlke kritisierte auf X, Prien teile „verherrlichende Inhalte von US-Bombern (...), die aktuell hunderte Zivilist:innen im Iran töten“ – obwohl sich während des einmaligen US-Schlags wohl kaum Zivilisten in den abgelegenen, unterirdischen Atomanlagen der Mullahs aufgehalten haben dürften.
https://www.bild.de/politik/inland/w...afbf7d84ed1f56