Italiens Klimabonus/Wiederaufbaufonds wird zum Milliardengrab für die EU

[Turmfalke]

In Auszügen:

Italien wollte in der Coronakrise die Wirtschaft mit Klimaschutzförderungen ankurbeln. Doch der „Superbonus 110“ verschlang riesige Summen an italienischen und europäischen Steuergeldern – und lud geradezu zum Betrug ein.

Es war im Mai 2020, auf dem Höhepunkt der Coronapandemie... Die damalige Regierung unter Premierminister Giuseppe Conte beschloss ein großes Paket zur Stützung der italienischen Wirtschaft während der Pandemie.

Zentraler Teil war ein Programm, mit dem die energetische Sanierung von Häusern gefördert werden sollte,

Brüssel wollte rund 800 Milliarden Euro an Krediten und Zuschüssen an Mitgliedstaaten verteilen.... Italien, so sahen es die Pläne vor, sollte der größte Empfänger werden.

Der sogenannte Superbonus 110 sah vor, dass Hausbesitzer 110 Prozent von den Kosten für die energetische Sanierung ihrer Immobilien von der Steuer absetzen konnten. 100 Prozent waren für die Hausbesitzer vorgesehen, zehn Prozent für die Bank, die das Vorhaben finanzierte.

Für Hausbesitzer bedeutete das eine praktisch kostenlose Modernisierung. Sie konnten Solaranlagen auf das Dach setzen, Wände dämmen oder Heizkessel austauschen, ohne selbst etwas dafür zu zahlen.

„Jeder kann sein Zuhause umweltfreundlicher gestalten, ohne einen Cent auszugeben“, sagte Premier Conte damals. Theoretisch könnten die Eigentümer mit dem Bonus von zehn Prozent sogar Gewinne machen. An alle Wähler war gedacht worden: Selbst Amateursportvereine konnten ihre Umkleideräume modernisieren.

Nach einem schwachen Start, für den Beobachter die Pandemie-Unsicherheit verantwortlich machten, wurde das Programm zunächst bis Ende 2022 verlängert.( ...)Dann explodierte die Zahl der Anträge.

Für Bauunternehmen war das System so lukrativ, dass sie Hausbesitzern sogar Geld anboten, wenn die mit ihrer Unterstützung renovierten. Viele Baufirmen, Handwerker und Lieferanten rechneten weit höhere Summen ab, als ihnen die Bauherren überwiesen haben.
„Der steuerliche Vorteil, der die tatsächlich entstandenen Kosten für die Durchführung der Arbeiten überstieg, war einer der Hauptfaktoren, die zum unerwarteten Erfolg des Programms beitrugen“, schreibt Lorenzo Codogno vom Institute for European Analysis and Policy in einer Untersuchung.

Teilweise wurden Kosten abgerechnet, obwohl die betreffenden Häuser gar nicht saniert wurden. Kriminelle spezialisierten sich auf fingierte Rechnungen für Gebäude, die es gar nicht gab.

Bis Ende 2023 wurden laut den Behörden fast 11.000 Baufirmen gegründet, um gezielt von den Steuervorteilen zu profitieren, und anschließend wieder geschlossen. In der zweiten Jahreshälfte 2021 entstanden jeden Tag 64 neue Unternehmen.

Die Ausgestaltung der Steuererstattung machte Betrug besonders einfach: Zwar war vorgesehen, dass die Hausbesitzer die Arbeiten über fünf Jahre verteilt von der Steuer absetzen. Hausbesitzer und Handwerker konnten das Geld aber auch sofort einstreichen, weil die Steuergutschriften handelbar waren.
Eigentümer konnten die erwartete Steuergutschriften an Handwerker abtreten oder an Banken verkaufen. Banken kauften die erwartete Steuervergütung fast zum Nennwert und die zwischen Eigentümern, Handwerkern und Banken gehandelten Gutschriften entwickelten sich zu einer Art Parallelwährung.

Betrugsschaden von 16 Milliarden Euro

Behörden haben inzwischen festgestellt, dass ein Teil des Geldes nicht in Dämmung oder Solaranlagen investiert wurde, sondern in Kryptowährungen und andere schlecht verfolgbare Anlagen im Ausland floss.

Und das Programm läuft weiter: Arbeiten können noch bis Ende dieses Jahres stattfinden und abgerechnet werden.

Und nun kommen harte Zahlen. Soviel hat Italien erhalten und soviel hat Deutschland davon bezahlt:

Der finanzielle Aufwand übersteigt sogar die 69 Milliarden Euro an EU-Fördergeldern für Italien aus dem Wiederaufbaufonds. Lediglich rund 14 Milliarden Euro davon waren für Energieeffizienzmaßnahmen vorgesehen.

Für ein Viertel davon stehen deutsche Steuerzahler gerade. Die Europäische Kommission hatte den Plänen für den Superbonus 2020 zugestimmt und sie sogar als positiv bewertet.

Ganzer Artikel hier:
https://www.welt.de/wirtschaft/plus2...limabonus.html

Das sind 17,25 Milliarden Euro, die aus Deutschland an Italien flossen.

Heiko T.
Veröffentlicht vor 2 Minuten | Eingereicht vor 2 Minuten
"Der sogenannte Superbonus 110 sah vor, dass Hausbesitzer 110 Prozent von den Kosten für die energetische Sanierung ihrer Immobilien von der Steuer absetzen konnten" Ich glaube, hier liegt ein sachlicher Fehler vor. Könnte man die Kosten nur steuerlich geltend machen , würde man Steuern sparen, aber trotzdem den größten Anteil der Kosten aus eigener Tasche zahlen. Es war meines Wissens jedoch so, dass die Kosten zu 110% übernommen wurden, die Italiener brauchten also gar nichts selbst dafür bezahlen. Ist schon ein gewaltiger Unterschied.

Woddy
Veröffentlicht vor 60 Minuten | Eingereicht vor 60 Minuten
Mein Kumpel hat sich gefreut wie ein kleines Kind, hat er seine Wohnung in Italien auf Kosten der deutschen saniert und sich nebenher mit der Abschreibung noch etwas dazuverdient. Keine spricht darüber..

Elmar S.
Veröffentlicht vor 2 Stunden | Eingereicht vor 2 Stunden
Also in Italien kann man eine nicht kontrollierte Sanierung zu 110% von der Steuer absetzen und die Deutschland müssen die Menschen mit einer 25% Wertminderung ihrer Immobilie klarkommen. Finanziert mit EU Mitteln. Ist das der Geist des „einheitlichen Europa“? Das ist so unglaublich, dass die Verantwortlichen dafür mindestens 10 Jahre ins Gefängnis gehören und lebenslang von allen öffentlichen Ämtern ausgeschlossen werden sollten.

E.Jacobs
Veröffentlicht vor 2 Stunden | Eingereicht vor 4 Stunden
Den Italienern kann das völlig egal sein. Ihr Anteil am EU Haushalt ist netto null, dafür wurde durch diese EU Posse das italienische Volksvermögen infolge der Immobilienwertsteigerungen massiv erhöht. Die italienischen Eigenanteile spielen da überhaupt keine Rolle. Verar... sind nur die EU Länder, die mehr einzahlen als sie rauskriegen.

Kyokutenhō
Veröffentlicht vor 2 Stunden | Eingereicht vor 2 Stunden
Aber Deutschland profitiert ja so unglaublich von Europa...

Jorge Miguel
Veröffentlicht vor 2 Stunden | Eingereicht vor 2 Stunden
Deutschland war wie üblich der Hauptfinanzier des Programms und hat zig Milliarden Euro beigesteuert. Gleichzeitig liegen hierzulande die Renten weit unter den italienischen, nicht wenige Rentner sammeln Pfandflaschen. Wen wundert es eigentlich noch in Berlin, dass immer weniger Deutsche Lust haben, zig Milliarden pro Jahr für andere Länder rauszuwerfen und entsprechend wählen?

Marcel P.
Veröffentlicht vor 3 Stunden | Eingereicht vor 3 Stunden
Italien hat z.B vor Jahrzehnten die Einhaltung der Milchquote Null beachtet und in Deutschland wurden Horden von Prüfern losgeschickt und genauestens überwacht

Falk N.
Veröffentlicht vor 3 Stunden | Eingereicht vor 3 Stunden
Wir sollten uns nicht so anstellen. 70 Mrd von der EU davon 25% aus Deutschland sind ja nur schlappe 17,5 Mrd. €. Immerhin beträgt das Medianvermögen der armen Italiener nur 159.000 € pro Kopf und ist damit nur um 50% höher als das der Deutschen (107 k€). Da ist es doch nur logisch, dass wir den reichen Süden mit unserem Geld pampern.

Kurt E.
Veröffentlicht vor 4 Stunden | Eingereicht vor 4 Stunden
Es gibt vier Arten, Geld auszugeben:
1. Man gibt sein Geld für sich selber aus. Dabei ist man besonders sparsam.
2. Man gibt sein Geld für andere aus. Da werden die Menschen bereits großzügiger.
3. Man gibt fremdes Geld für sich aus. Da fallen schon die meisten Schranken. Und das ist die beliebteste, ganz besonders bei Politikern:
4. Man gibt fremder Leute Geld für andere aus. Da gibt es kein Halten mehr.
Milton Friedman, (1912—2006), Träger des Alfred-Nobel-Gedächtnispreise für Wirtschaftswissenschaften, bekannt als Nobelpreis

[Realist59]

Italien eben. Merkels Idiotie hat uns in den Ruin getrieben.