-
Hits: 3415 | 16.02.2025, 10:38 #1
Europa muss mehr für seine Verteidigung tun
Als 1945 endlich die Waffen schwiegen, war für die Gegner klar, dass Deutschland nie wieder in der Lage sein sollte einen Krieg zu führen. 10 Jahre lang hatte die Bundesrepublik Deutschland keine eigene Landesverteidigung. Erst im November 1955 wurde die Bundeswehr gegründet und 1957 wurden die ersten Wehpflichtigen eingezogen.
Im Mai 1955 trat Deutschland der NATO bei. Systematisch wurde darauf geachtet, dass die Bundesrepublik klein gehalten wurde. Unser Staatsgebiet gilt als Pufferzone und Truppenübungsplatz. Die Briten nutzten bis vor kurzem die Lüneburger Heide um dort mit ihren Panzern alles niederzuwalzen. Die USA lagern auf deutschem Staatsgebiet Unmengen an Atombomben, haben mehrere Militärstützpunkte, von denen der in Ramstein der größte ist. Im Kriegsfall mit den Russen ist Deutschland das erste Gebiet, das völlig zerstört wird. Im Lauf der Zeit haben die USA immer dafür gesorgt, dass die europäischen NATO-Länder von ihnen abhängig sind auch um wirtschaftliche Interessen durchzusetzen. Doch die zahllosen Kriege, die die USA auch ohne die NATO geführt haben, sind teuer und haben das Land in die Verschuldung geführt.
Mit Donald Trump regiert nun ein Präsident in den USA, der den Europäern das vorwirft, was die USA selbst verursacht haben. Die Europäer haben sich laut Trump zum Nulltarif von den Amerikanern schützen lassen. Das müsse aufhören. Die Europäer müssen 2% ihres BIP an die NATO zahlen. Inzwischen hat Trump gefordert den Anteil sogar auf 5% zu steigern.
Das hätte enorme Konsequenzen. Deutschland müsste 216 Milliarden Euro jährlich alleine für die NATO ausgeben. Vor 50 Jahren betrug das Verteidigungsbudget umgerechnet 17 Milliarden Euro.
1990 wurden in den 2+4 Verträgen zur Wiedervereinigung Deutschlands von Seiten der ehemaligen Alliierten massive Schwächungen des deutschen Militärsektors durchgesetzt. Eine deutliche Reduzierung der Streitkräfte und des militärischen Geräts waren die Folgen.
Schon lange wurden Forderungen laut, dass sich Europa unabhängig von der NATO selbst schützen muss. Aber die großen Staaten wie Frankreich und GB haben daran kein Interesse. Sie fühlen sich durch ihre eigenen Atomwaffen sicher. Trump hat bereits gedroht, Europa nicht mehr schützen zu wollen. Die Konsequenz kann deshalb nur sein, dass sich auch Deutschland atomar bewaffnet und ein gewaltiges konventionelles Waffenarsenal aufbaut. Nach wie vor baut Deutschland die besten Panzer der Welt und für 216 Milliarden Euro lässt sich eine Menge anschaffen. Bisher haben die USA am meisten von der NATO profitiert.Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.
-
19.02.2025, 09:52 #2
AW: Europa muss mehr für seine Verteidigung tun
Wenn die USA Europa den Russen ausliefern wollen, stellt sich natürlich die Frage, warum die Amis ihre Truppen nicht zurückziehen. Es wäre nur konsequent, wenn Trump "seine Jungs" nach Hause holt. Aber diesen Schritt will er nicht gehen......
Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.
-
26.02.2025, 10:29 #3
AW: Europa muss mehr für seine Verteidigung tun
Im ersten Beitrag habe ich geschrieben, dass Deutschland in letzter Konsequenz Atomwaffen braucht, sollten sich die USA so zurückziehen, wie es Trump ins Spiel gebracht hat. Nun hat Frankreich angeboten auszuhelfen.....
......natürlich können weder Frankreich noch GB ein Interesse daran haben, dass Deutschland seine eigenen Atomwaffen hat. Mit der Verlagerung auf deutsches Gebiet würden beide Länder ihr eigenes Territorium vor Angriffen schützen.Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.
-
28.02.2025, 09:18 #4
AW: Europa muss mehr für seine Verteidigung tun
Spahn verlangt eigenen Nuklearschirm
Mutig, mutig! Kurz vor Beginn der schwarz-roten Sondierungsgespräche legte Unionsfraktionsvize Jens Spahn (44, CDU) bei Maybrit Illner (59) auch knifflige Fragen der atomaren Abschreckung auf den Tisch.
Seine Forderung: „Wir werden innerhalb der Nato europäisch unabhängiger, erwachsener werden müssen. Und wir werden mehr für unsere Verteidigung tun müssen. Wir müssen reden über einen europäischen Nuklearschirm!“
Denn, so Spahn über Europas Status bei den Supermächten USA, Russland und China: „Wenn man am Tisch sitzen will, muss man Chips mitbringen.“
„Unsere Sicherheit hängt von den USA ab. Punkt!“, stellte der CDU-Politiker dazu fest. „Da gibt’s kein Wenn, kein Aber. Der Nuklearschirm, den wir haben, ist amerikanisch.“
Eine nukleare Unabhängigkeit der EU von der Schutzmacht USA aber, so Spahn weiter, werde „Finanzierung bedeuten auch mit Blick auf französische und britische Atomwaffen.“ Denn, so Spahn: „Die Briten und die Franzosen geben einen großen Teil ihres Verteidigungsetats für den Erhalt ihrer nuklearen Abwehrkraft aus.“ Da sei dann Lastenteilung angesagt.
Und, so Spahn: „Die Frage ist immer: Wo ist der berühmte rote Knopf? Der ist jetzt übrigens in Washington.“
Ein eigener europäischer Nuklearschirm sei zudem „eine Chance, innerhalb der EU einen Integrationsschritt zu machen“. Fazit, so Spahn: „Es wird teuer, und Nukleardebatten in Deutschland sind immer schwierig, aber die müssen wir führen.“
„Dass wir auf einmal wieder klassisch Landverteidigung können müssen“, sei „eine massive Umstellung“, machte Spahn dazu klar. „Das geht nicht in zwei Jahren.“
„Das sind gigantische Summen, die da erforderlich sind. Und ich sage ausdrücklich: Die SIND erforderlich“, bestätigte Noch-Kanzleramtschef Wolfgang Schmidt (54, SPD).
Spahn zum Schluss: „Es ist jetzt unsere Aufgabe, Union und SPD, diesem Land wieder Stabilität, Wohlstand, Wachstum und Sicherheit zu geben. Deswegen müssen wir auch deutlich mehr für Verteidigung ausgeben. Wir werden als Union und SPD Dinge mittragen, von denen wir uns vor drei vier, fünf Wochen noch gar nicht vorstellen konnten, dass wir sie tun.“
https://www.bild.de/politik/inland/i...edc57b1ae98f8bAlle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.
-
02.03.2025, 08:12 #5
AW: Europa muss mehr für seine Verteidigung tun
Internationale Sicherheitslage: Söder fordert zigtausende Panzer, Drohnen und Raketen für die Bundeswehr
Als Reaktion auf die neue internationale Sicherheitslage fordert CSU-Chef Markus Söder eine massive Aufrüstung der Bundeswehr. „Die Bundeswehr braucht eine Vollausstattung. Dazu gehören eine Drohnen-Armee mit 100.000 Drohnen, 800 neue Panzer sowie 2.000 Patriots und 1.000 Taurus nur für Deutschland als ein Schutzschild in der Art des ‚Iron Dome‘“, sagte der bayerische Ministerpräsident der „Welt am Sonntag“.
Die Taurus-Marschflugkörper seien die „wichtigste Präzisionswaffe“, über die Deutschland verfüge, sagte Söder. Patriots sind ein US-amerikanisches Flugabwehrraketen-System, als Iron Dome wird ein System zur Abwehr von Raketen, Artillerie- und Mörsergranaten bezeichnet.
Zuspruch für Merz-Idee: Söder auch für europäischen Atom-Schutzschirm
Söder betonte, es sei eine sehr überzeugende Idee von CDU-Chef Friedrich Merz, „zusätzlich einen nuklearen europäischen Schutzschirm aufzubauen“. Dieser könne von Frankreich und Großbritannien gestellt und von Deutschland mitgetragen werden.
„Nur wer wirtschaftlich und militärisch stark ist, wird international ernst genommen“, sagte Söder. Spätestens seit der Münchner Sicherheitskonferenz und der außenpolitischen Neuausrichtung der USA sei klar, dass Europa und damit auch Deutschland mehr für die eigene Verteidigung tun müssten. „Wir müssen die Bundeswehr massiv stärken und dafür mindestens drei Prozent des BIP investieren.“
CSU-Chef Söder: Ohne Sondervermögen im alten Bundestag drohe Gefahr für Europa
Um die Finanzierung zu sichern, wäre es gut, „wenn sich die demokratischen Kräfte im Bundestag noch vor dem Regierungswechsel gemeinsam auf ein Sondervermögen für die Bundeswehr einigen könnten“, sagte Söder. Alles andere werde wegen der neuen Mehrheitsverhältnisse im Bundestag „kompliziert und könnte zu einer echten Gefahr für die Sicherheit ganz Europas werden“. Die Stärkung der Bundeswehr brauche es sofort. „Das liegt an der außenpolitischen Dramatik der Zeit. Eine Sondersituation rechtfertigt ein Sondervermögen.“
https://www.msn.com/de-de/nachrichte...c06ab760&ei=39Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.
-
04.03.2025, 09:21 #6
AW: Europa muss mehr für seine Verteidigung tun
Die SPD erweist sich mal wieder als treuer Vasall der Russen. Sie lehnt einen von Frankreich ins Spiel gebrachten europäischen Atomschirm ab.
Es sollte auch klar sein, dass die Europäer verstärkt eigene Waffensysteme entwickeln und bauen müssen. Warum sollten US-Waffenhersteller von europäischen Rüstungsaufträgen profitieren?Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.
-
05.03.2025, 08:52 #7
AW: Europa muss mehr für seine Verteidigung tun
Amerika zieht sich zurück! Die USA unter Trump stoppen zunächst die Militärhilfen für die Ukraine und drohen ganz Europa auf sich allein zu stellen. Heißt für den Alten Kontinent: Es muss sich selbst um seine Verteidigung kümmern!
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (66) reagierte am Dienstag, schlug einen „Plan zur Wiederaufrüstung Europas“ vor. Umfang: bis zu 800 Milliarden Euro.
Wie groß sind die europäischen Armeen?
▶︎ Truppenstärke: Die EU hat zwar keine eigene Armee, verfügt jedoch über mehr Soldaten sowie mehr Panzer und Kampfflieger als Russland – ukrainische Kampffähigkeiten nicht mitgezählt (siehe Grafik).
Die Ukraine hat mit 900.000 Soldaten die zweitgrößte Armee in Europa, weit vor der Türkei, Frankreich, Großbritannien und Deutschland. Der Anteil des ukrainischen Budgets für Verteidigung ist mit 37 Prozent riesig.
▶︎ Potenzial: Wirtschaftlich sind die europäischen Länder so viel stärker als Russland, dass Putin nicht mithalten kann, wenn sie sich zu mehr Investitionen in ihre Armeen entschließen.
Russland kann kaum noch weiter aufrüsten
Der Kreml-Chef gibt – je nach Schätzung – sieben bis 10 Prozent des russischen Bruttoinlandsprodukts für seine Armee aus. Die EU-Länder maximal 4,2 Prozent (Polen), meistens eher rund 2 Prozent (Deutschland) oder im EU-Schnitt sogar darunter.
In absoluten Zahlen sehen die Dimensionen anders aus: Russlands Wirtschaft (BIP 2023 rund 2021 Mrd. US-Dollar) wuchs zuletzt angeblich um beachtliche drei Prozent im vierten Quartal 2024. Doch die Wirtschaft des riesigen Landes mit 143 Millionen Einwohnern ist nicht einmal so groß wie die Italiens (BIP 2023 rund 2300 Mrd. US-Dollar), dessen 59 Millionen Einwohner rund zwölf Prozent des gesamten BIP der EU erwirtschaften.
Heißt: Wenn die EU-Länder nur ein paar Prozentpunkte mehr für Verteidigung investieren, ihre Lebensweise also nicht grundlegend verändern, sprengen sie bereits die Aufrüstungsmöglichkeiten der Russen, die schon komplett auf Kriegswirtschaft umgestellt sind.
EU-Chefin von der Leyen rechnete am Dienstag vor: Wenn Mitgliedsländer ihre Verteidigungsausgaben durch Schulden um durchschnittlich 1,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) steigerten, könne so bereits nahezu 650 Milliarden Euro über einen Zeitraum von vier Jahren aufgetrieben werden.
Würden Europäer die Ukraine militärisch verteidigen?
Laut Frankreich-Präsident Emmanuel Macron (47) sollten die Europäer ihre Verteidigungsausgaben auf 3 bis 3,5 Prozent des BIP erhöhen – für Deutschland wären das 1,5- bis 1,66-mal mehr für die Bundeswehr. US-Präsident Donald Trump (78) fordert von den Nato-Mitgliedstaaten sogar fünf Prozent.
Doch können und wollen europäische Soldaten an die Ukraine-Front? Briten-Premier Keir Starmer (62) sagte am Sonntag, Großbritannien sei neben Truppen auch bereit, Flugzeuge bereitzustellen, um ein Friedensabkommen mit der Ukraine zu erreichen.
„Großbritannien ist bereit, dies mit Stiefeln am Boden und Flugzeugen in der Luft zu unterstützen“, so Starmer. Europa „muss die schwere Arbeit leisten.“
https://www.bild.de/politik/ausland-...c49c5db213de40Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.
-
06.03.2025, 08:45 #8
AW: Europa muss mehr für seine Verteidigung tun
In Frankreich ist nun eine Debatte im Gange, ob die französischen Atombomben auch zum Schutz für andere Staaten eingesetzt werden sollen. Bisher waren sie in aller erster Linie als Schutz gegen Deutschland gedacht.......
Frankreich ist nach Worten seines Präsidenten Emmanuel Macron angesichts der Bedrohung durch Russland offen dafür, seine Atomwaffen auch zum Schutz seiner europäischen Partner einzusetzen.
„Unsere nukleare Abschreckung schützt uns: Sie ist vollständig, souverän und durch und durch französisch“, sagte Macron am Mittwoch in einer im Fernsehen übertragenen Rede an die Nation. „Aber als Antwort auf den historischen Aufruf des zukünftigen deutschen Bundeskanzlers habe ich beschlossen, die strategische Debatte über den Schutz unserer Verbündeten auf dem europäischen Kontinent durch unsere nukleare Abschreckung zu eröffnen.“........Frankreich hat schätzungsweise 290 Atomsprengköpfe und das Vereinigte Königreich 225.
Macron sagte am Mittwoch in seiner Rede auch, Frankreich müsse mehr für die Verteidigung ausgeben und werde der Ukraine weiterhin helfen. Er fügte hinzu, er wolle glauben, dass die Vereinigten Staaten „an unserer Seite bleiben werden“. Europa müsse aber bereit sein, falls dies nicht mehr der Fall sein sollte...... https://www.bild.de/politik/ausland-...250771feaff604
......doch nicht jeder Franzose ist damit einverstanden......
Die französische Rechtspopulistin Marine Le Pen hat eine Ausweitung des Atomschirms ihres Landes auf andere EU-Staaten wie Deutschland abgelehnt. Die Abschreckung könne „nicht geteilt werden“, sagte die Fraktionsvorsitzende der Partei Rassemblement National am Montagabend in der Nationalversammlung..... https://www.tagesspiegel.de/internat...-13318261.htmlAlle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.
-
10.03.2025, 11:17 #9
AW: Europa muss mehr für seine Verteidigung tun
Deutschland braucht eigene Atomwaffen
Die Forderung nach deutschen Atomwaffen ist alt. Adenauer wollte sie, Strauß auch. Das macht die Position nicht automatisch zu einer richtigen. Die Logik der beiden großen Deutschen, die hinter dieser Forderung stand, ist jedoch aktueller denn je. Ein Land, das über ein eigenes nukleares Waffenarsenal verfügt, schützt damit nicht nur sein Territorium, sondern vor allem seine Souveränität und Sicherheit.
Diese Logik wird sowohl im rechten wie auch im linken Lager unseres Landes bestritten. Ich schließe mich der Logik der nuklearen Abschreckung jedoch aus voller Überzeugung an. Die Spielregeln der internationalen Politik haben sich seit der Antike im Kern nicht verändert. Stärke zählt, die gute Absicht zählt nicht. Darin sind sich sogar Grüne und AfD einig. Während die Grünen das jedoch wehleidig beklagen (auch, weil sie ihre eigene „feministische“ und „wertegebundene“ Außenpolitik den Bach runtergehen sehen) und auf eine bessere Großwetterlage hoffen, kann die AfD nicht überrascht sein.
Denn wir akzeptieren Realpolitik, mag sie auch noch so unangenehm sein. Trump, Putin, China, Ukraine: das alles ist Realpolitik. Die alte Ordnung ist bereits zerfallen, eine neue hat sich noch nicht gebildet. In dieser Zeit hat Deutschland zwei Optionen: Bangen, beklagen und hoffen, daß Fremde die Dinge für uns regeln und Deutschland seinen Platz in der Welt zuweisen – oder selbst handeln. Das „Prinzip Hoffnung“ war mir persönlich schon immer zuwider.
Trägheit und Wohlstand vernebeln die Sicht
Eigene Nuklearstreitkräfte sind dabei das logische Ende jedes Gedankens an Selbstbestimmtheit und Freiheit. Denn seitdem die Macht des Militärischen als fortgesetztem Teil der Politik mit Wucht auf die Weltbühne zurückkehrte, steht auch die ultimative Drohung mit dem Einsatz von Atomwaffen wieder im Raum. Im Grunde war sie nie verschwunden, nur durch Wohlstand und Trägheit überdeckt. Und wie im Kalten Krieg, ist die schiere Existenz der Bombe ein Mittel des politischen Drucks. Sie hegt den Krieg ein, statt ihn ins Existenzbedrohende zu eskalieren.
Wer sie allerdings nicht hat, kann diesen Druck nicht aufbauen, sondern sich ihm nur beugen. Daß die Bundesrepublik dieses Prinzip anerkannte, drückt sich in der sogenannten „nuklearen Teilhabe“ innerhalb der Nato aus. Amerikanische Atomwaffen, unter anderem stationiert im pfälzischen Büchel, sorgen für den nuklearen Schutzschirm, unter dem es sich Deutschland gemütlich gemacht hat. Der Schutzschirm bietet seit seiner Aufstellung auch jenen Deutschen Sicherheit, die dafür demonstrieren, ihn zu verlassen.
Die Logik der Friedensmarschierer in West- und Ostdeutschland: Wenn Deutschland sich aus allem Ungemach nur heraushält und sich auf friedlichen Handel und Rohstoffimport beschränkt, werden wir in Frieden leben können. Diese Annahme ist theoretisch denkbar. Doch ist sie durch nichts bewiesen und bringt Deutschland auf Gedeih und Verderb in Abhängigkeit von Dritten. Es ist Appeasement. Wer heute aus einer rußlandfreundlichen Position argumentiert, beschwört den guten Willen Putins.
Souveränität sieht anders aus
Sein Angriff auf die Ukraine sei eine Art Verteidigung russischer Sicherheitsinteressen. Mehr als das wolle der russische Präsident nicht, das habe er schließlich immer betont. Auch diese Annahme ist theoretisch denkbar. Doch ist auch sie durch nichts bewiesen und macht Deutschland abhängig von Putins Versprechen. Wollen wir so leben? Ist das deutsche Souveränität und strategische Autonomie? Und gelten die Friedensbeteuerungen auch für die zeitlich absehbaren Nachfolger des 72jährigen russischen Präsidenten?
Durch die amerikafreundliche Brille betrachtet, tat sich bisher ein ganz ähnliches Prinzip aus Abhängigkeit und Hoffnung auf. Ohne die Nuklearwaffen der USA war Deutschland ungeschützt und die Hoffnung bestand darin, daß sich Amerika stets an die Schutzgarantie halten würde. Zumindest so lange, wie Deutschland den politischen Preis dafür entrichtete. Echte Souveränität war auch das nie. Denn in wesentlichen außen- und wirtschaftspolitischen Fragen erwartete Washington stets die Gefolgschaft Deutschlands.
Seit der Übernahme der Trump-Administration ist diese Hoffnung massiv geschwunden und der Wunsch der Anti-Atomwaffen-Prediger von links wie rechts, in West- und in Ostdeutschland, könnte schneller wahr werden, als so manchem lieb ist. In diesem Zusammenhang haben auch Teile der Rechten in Deutschland (auch in der AfD) den Blick für die real existierenden Abhängigkeiten von Amerika verloren.
Trump verändert die Weltlage
Denn Donald Trumps Amtsübernahme hat die rechts-konservative Bewegung in Europa geradezu elektrisiert. Der Furor mit dem er gegen Wokismus und Trans-Ideologie vorgeht, wie er mit Executive Orders biologische Männer aus dem Frauensport verbannt und den gefährlichen Wildwuchs nicht-staatlicher Organisationen beschneidet, sorgt für Begeisterung. Und ja, Donald Trump sagt und tut auch aus meiner Sicht manches Richtiges und seine Art, die Dinge beim Namen zu nennen, wirkt geradezu belebend, wenn man aus einer Zeit der Merkelschen Schläfrigkeit kommt.
Aber trotz dieser Belebung der rechten Bewegung in Europa, bleibt Trump amerikanischer Präsident. Er denkt und handelt aus amerikanischer Logik heraus und nicht aus deutscher. Aus diesem Grund darf sich auch die Zielsetzung für Deutschlands Rechte, hin zu Souveränität und strategischer Autonomie, nicht ändern. Diese Zielsetzung betrifft mitnichten nur die Verteidigungspolitik. Sie betrifft im gleichen Maße die Wirtschaft-, Energie-, Außen- und Kulturpolitik.
Ohne äußere Sicherheit jedoch, kann alles andere nicht bestehen. Und diese Sicherheit kann letztlich nur durch die verhaßte Bombe garantiert werden. Unser Land steht nun am Scheideweg. Die Nachkriegsordnung, in der Deutschland stets mehr Objekt denn Subjekt war, geht zu Ende. Durch den Anspruch auf militärische Souveränität trügen wir dazu bei, die Nachkriegsordnung abzuwickeln und eine neue Ordnung zu erschaffen. Das geht nicht ohne Risiken.
Das Selbstverständnis muß sich ändern
Doch abwarten und auf andere setzen, erhöht diese Risiken nur. Deutschlands Platz in Europa ist durch unsere Größe, Lage und wirtschaftliche Macht vorbestimmt. Aber sie sollte mehr sein als ein drückendes Schicksal. Sie sollte Anspruch und Selbstverständnis sein. Nicht „Wir sind verdammt zu führen“, sondern: „Wir wollen führen“.
Deutschland ist auch vertraglich gebunden, auf Atomwaffen zu verzichten. Es sind Verträge der alten Ordnung. Wir täten klug daran, solche Verträge nicht einfach aufzukündigen, sondern über Fortbestand oder Auflösung mit unseren Nachbarn in Europa zu sprechen. Ein blinder Rechtspositivismus jedoch, kann nicht das Mittel der Wahl sein.
Atomwaffen sind politische Waffen
Trotz deutscher Nuklearwaffen werden unsere militärische Eigenständigkeit und politische Souveränität weiterhin begrenzt bleiben. Vollständige Souveränität ist ebenfalls durch unsere Lage, Größe und vor allem wirtschaftliche Macht begrenzt. Aus diesem Grund sind Entwicklung und Beschaffung von deutschen Nuklearwaffen nur in enger Abstimmung mit Frankreich und Großbritannien denkbar. Und auch Polen, unser viel zu lange vernachlässigter Nachbar im Osten, muß aus meiner Überzeugung zwingend eingebunden werden. Mir ist bewußt, daß die Forderung nach deutschen Atomwaffen kein Balsam für die deutsche Seele der Bundesrepublik ist. Der Zweite Weltkrieg, die deutsche Teilung, 40 Jahre getrennte Narrative und die anti-deutsche Bewegung der letzten zwei Jahrzehnte fordern ihren Tribut.
Die „deutsche Angst“ ist zum weltweiten Begriff avanciert. Das ist wenig schmeichelhaft. Die technische Realisierbarkeit ist teuer und aufwendig, doch welchen Preis haben Souveränität und strategische Autonomie für unser Vaterland? Atomwaffen sind nach wie vor politische Waffen. Gebaut, um niemals eingesetzt zu werden.
Wenn Deutschland sich eines Tages entscheiden sollte sie zu erlangen, würde allein durch diese Absichtserklärung ein Signal nach Europa und die Welt gehen. Und dieses Signal lautet: Wir nehmen unser Schicksal selbst in die Hand. Es ist Zeit für Deutschland, in den Kreis der Mächte aufzusteigen. Der Eintritt wird uns allerdings nicht geschenkt, wir müssen ihn uns nehmen.
https://jungefreiheit.de/politik/deu...nd-atomwaffen/Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.
-
23.06.2025, 07:14 #10
AW: Europa muss mehr für seine Verteidigung tun
Tatsächlich haben sich die NATO-Staaten nun auf das 5%-Ziel geeinigt. Bis 2035 soll es erreicht werden. Allerdings sollen Infrastrukturmaßnahmen angerechnet werden können, die dazu dienen dass z.B. Straßen oder Brücken für militärisches Gerät verstärkt werden. 3,5% des BIP sollen allerdings verpflichtend für die Rüstung ausgegeben werden.
Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.
Aktive Benutzer
Aktive Benutzer
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
Ähnliche Themen
-
Zum Islam konvertierter muss seine Apotheke schließen - Halterner Zeitung
Von open-speech im Forum Islam-TerrorismusAntworten: 4Letzter Beitrag: 13.04.2021, 12:11 -
Der Staat muss seine Beziehung zu den Religionen überdenken - DiePresse.com
Von open-speech im Forum Gesellschaft - Soziales - FamilieAntworten: 2Letzter Beitrag: 12.03.2019, 08:48 -
Islamischer Staat: Der Westen muss für seine Werte werben - RP ONLINE
Von open-speech im Forum Politik und IslamAntworten: 6Letzter Beitrag: 06.02.2015, 20:57 -
Wie viel muss man zensieren um seine Bilder behalten zu dürfen
Von MrMurry im Forum Freie DiskussionAntworten: 4Letzter Beitrag: 20.03.2009, 00:03
Das Bafög wurde nicht angehoben...
BAFÖG und Studienkredite ermöglichen kein Studium