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  1. #1
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    Frankreich in der Krise

    Hört das denn nie auf? In Frankreich ist die erst seit wenigen Monaten im Amt befindliche Regierung gescheitert. Premierminister Michelle Barnier hatte erst im September ein schweres Erbe angetreten. Das Land ist völlig überschuldet, es fehlen mehr als 60 Milliarden Euro um den Haushalt in trockene Tücher zu bringen. Er hätte auch lieber Geld an die Bürger verteilt, sagte Barnier in seiner letzten Rede, aber es sei schlicht nichts da um es zu verteilen. Man muss sich wirklich fragen, warum Staatspräsident Macron vor 6 Monaten Neuwahlen ausrief und damit erst die aktuelle Lage auslöste. Barnier hatte nur eine Minderheitsregierung bilden können, die sich ihre Mehrheiten bei der Opposition suchen musste. Nachdem Le Pen ihre Unterstützung aufkündigte und die radikale Linke nicht daran dachte den Lückenbüßer zu spielen, musste Barnier den risikobehafteten Weg gehen und die Vertrauensfrage stellen. 6% beträgt das Haushaltsdefizit, doppelt so hoch wie die Konvergenzkriterien des Euro-Vertrages zulassen. Frankreich zahlt inzwischen höhere Zinsen für seine Anleihen als Griechenland. Frankreich ist in seiner Historie immer deutlich laxer in seiner Geldpolitik gewesen als z.B. Deutschland. Die Inflation lag permanent deutlich höher, der Franc wurde häufig gegenüber der D-Mark abgewertet, was einen erheblichen Wettbewerbsvorteil der französischen Wirtschaft bedeutete. Der weiche Franc und die harte Mark. Die Deutschen waren den Franzosen gegenüber im Vorteil, sie konnten mit ihrer Währung auf dem Weltmarkt einkaufen, während die Franzosen Devisen brauchten. Warum also nicht eine Art weiche Mark einführen? Der Euro war eine der Voraussetzungen Frankreichs für die Wiedervereinigung. Hatte man in Paris noch still vor sich hingedacht, dass Kohl den Euro nicht will, wurde man dann dort doch überrascht. Dass man sich nicht an die Verträge halten muss, war auch jedem klar und so war es die Regierung Schröder, die die 3%-Grenze als erste überschritt. Eine SPD-Grünen-Koalition, die schon damals Schulden ohne Ende machen wollte. Frankreichs Fiskalpolitik sollte jeden in Deutschland abschrecken, die Schuldenbremse lockern oder gar abschaffen zu wollen. Wie geht es nun also weiter? Neuwahlen dürften kein eindeutig besseres Ergebnis für die Parteien der Mitte bedeuten. Le Pen profitiert am meisten aus der verfahrenen Lage. Macron, der noch bis 2027 Präsident ist, könnte es nun also verantworten, den Rassemblement national an die Macht zu bringen. Die Angst der Franzosen vor dem RN schwindet von Wahl zu Wahl. Verantwortlich für deren wachsende Stärke ist die Schwäche der Alt-Parteien. Frankreich ist traditionell sehr weit links und es ist die Politik der Linken, die den Staat ruiniert.
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  2. #2
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    AW: Frankreich in der Krise

    Hüben wie hier ist langfristig kaum was zu machen.Ich wüsste keine Lösung
    Nur ein Flügelschlag eines Schmetterlings kann einen Wirbelsturm auslösen

  3. #3
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    AW: Frankreich in der Krise

    Zitat Zitat von Realist59 Beitrag anzeigen
    Frankreich zahlt inzwischen höhere Zinsen für seine Anleihen als Griechenland.
    Sie zahlen mittlerweile einen Risikoaufschlag.
    Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
    Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister

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