Die neue Chefin der Grünen Jugend, Jette Nietzard, teilt auf ihrem TikTok-Profil respektlos gegenüber Polizisten aus. „Sag mal, kann mir irgendwer weiterhelfen? Was machen Bullen beruflich?“, fragt sie in dem Video. Weiter heißt es: „Ich habe vor drei Monaten eine Anzeige gestellt wegen Beleidigung, weil mich im Internet jemand als scheiß Fotze beleidigt hat.“
Nietzard habe gedacht, sie kriege vielleicht „ein bisschen Geld da raus.“
In dem weiteren Verlauf des Videos, über das der Nutzer Lutz Olaf als erster berichtet hat, beschreibt die Chefin der Grünen Jugend, dass das nicht „irgendein Benutzername“, sondern eine Person mit vollem Namen sei. „Man konnte die Person auf Facebook finden. Ich habe seinen Wohnort – und ich dachte mir so: Easy, how hard can it be. Ganz ehrlich, ihr seid die Bullen.“
Das Video sorgte nach Verbreitung schnell für Empörung. Zum einen, weil sich die 25-jährige Leverkusenerin in einem sehr despektierlichen Ton gegenüber Polizisten äußert, die sie als „Bullen“ herab wertet. Der Ton des Videos legt zudem nahe, dass Nietzard davon ausgeht, dass Polizisten anscheinend keine große Zeit und Lust haben, ihren Strafanzeigen nachzugehen, während die Realität oft so aussieht, dass die Ermittlungen zu „Hatespeech“-Delikten beschwerlich sind und Zeit in Anspruch nehmen.
Das Video sorgte unter anderem auf der Plattform X schnell für Hohn und Spott über Nietzard. Ein User schreibt: „Egozentrisches Anspruchsdenken mit gleichzeitiger Abwertung des Gegenübers.“ Der ehemalige Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen teilte ebenfalls aus: „Ein hochgradig infantiles Kurzvideo der Vorsitzenden der Grünen Jugend“, so Maaßen, „wohl keine Jugendsünde, sondern von vor zwei Monaten.“ Und die Frage in Richtung Friedrich Merz: „Mit denen wollen Sie eine Politikwende einleiten?“
Anti-„Hatespeech“-Industrie in Aktion
Zum anderen irritiert, dass Nietzard ihr Vorgehen so beschreibt, als steckte hinter dem Anzeigen von zweifellos beleidigenden Usern im Internet ein Geschäftsmodell. Ein Geschäftsmodell, bei dem sie, wie sie selbst sagt, denkt, „ein bisschen Geld da raus“ zu bekommen.
Die Äußerungen sind vor dem Hintergrund brisant, dass spätestens nach der „Schwachkopf“-Causa um Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck eine Debatte darüber entbrannt war, inwiefern Politiker Zeit, Geld und Ressourcen investieren sollten, gegen Beleidigungen im Internet vorzugehen und Anzeigen zu erstatten. Eine Statistik des Branchendienstes Statista zeigt, dass besonders Grüne, zuvorderst Robert Habeck und die Außenministerin Annalena Baerbock, mehr als 1300 Anzeigen während der dreijährigen Regierungszeit erstattet haben. Viele sehen zudem in der Anti-Hatespeech-Industrie ein Geschäftsmodell.
Inwiefern Nietzard aber noch finanziell entschädigt wird, bleibt offen. Drei Monate seien vergangen, „ich habe nichts, nichts, nada“, so die 25-Jährige, „von den Bullen gehört. Gar nichts.“ Gefolgt von weiterem Anspruchsdenken: „Und Femizide verhindern sie auch nicht. Nazis verhindern sie auch nicht. So was machen die bloß beruflich. Was machen die den ganzen Tag?“ Die gleiche Frage dürfte sich Nietzard angesichts ihrer Tätigkeit bei der Grünen Jugend ebenfalls gefallen lassen müssen.
https://www.nius.de/politik/news/jet...2-066635c1fcae
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