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Mauteinnahmen sinken: Weniger LKW auf deutschen Autobahnen
Sinkende Mauteinnahmen trotz einer massiven Verteuerung für nicht elektrisch betriebene LKW und einer Ausweitung auf Kleintransporter:
Statistisches Bundesamt
Lkw-Maut-Fahrleistungsindex im August 2024: -0,3 % zum Vormonat
WIESBADEN (ots)
Lkw-Maut-Fahrleistungsindex, August 2024
-0,3 % zum Vormonat (kalender- und saisonbereinigt)
-0,7 % zum Vorjahresmonat (kalenderbereinigt)
Die Fahrleistung mautpflichtiger Lastkraftwagen mit mindestens vier Achsen auf Bundesautobahnen ist im August 2024 gegenüber Juli 2024 kalender- und saisonbereinigt um 0,3 % gesunken. Wie das Bundesamt für Logistik und Mobilität (BALM) und das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilen, lag der kalenderbereinigte Lkw-Maut-Fahrleistungsindex 0,7 % unter dem Niveau des Vorjahresmonats August 2023.
Lkw-Fahrleistung gibt frühe Hinweise auf Konjunkturentwicklung in der Industrie
Wirtschaftliche Aktivität erzeugt und benötigt Verkehrsleistungen. Daher besteht ein deutlicher Zusammenhang zwischen dem Lkw-Maut-Fahrleistungsindex und Indizes zur wirtschaftlichen Aktivität, insbesondere der Industrieproduktion. Da der Lkw-Maut-Fahrleistungsindex etwa einen Monat früher verfügbar ist als der Produktionsindex, eignet er sich als Frühindikator für die Konjunkturentwicklung. Eine Untergliederung nach Wirtschaftszweigen ist aber nicht möglich.
Tageswerte zum Lkw-Maut-Fahrleistungsindex im "Pulsmesser Wirtschaft" verfügbar
Zusätzlich zum monatlichen Index wird ein experimenteller täglicher Lkw-Maut-Fahrleistungsindex für Deutschland veröffentlicht. Die Tageswerte sind zusammen mit weiteren täglich verfügbaren Konjunkturindikatoren Teil des Indikatoren-Sets des "Pulsmesser Wirtschaft" im Dashboard Deutschland (www.dashboard-deutschland.de). Mit diesem Tool lassen sich verschiedene Statistiken und Merkmale übersichtlich in einer Grafik gegenüberstellen. Die Kombination hochfrequenter Indikatoren ermöglicht so, die Konjunkturentwicklung nahezu in Echtzeit zu beobachten.
Methodischer Hinweis:
Der Lkw-Maut-Fahrleistungsindex basiert auf digitalen Prozessdaten, die im Zuge der Lkw-Mauterhebung erzeugt werden. Der Index zeichnet die Fahrleistung der mautpflichtigen Lkw nach. Entwickelt wurde der Index vom Bundesamt für Logistik und Mobilität. Das Statistische Bundesamt bereitet ihn als saisonbereinigten Konjunkturindikator für Deutschland und die einzelnen Bundesländer auf. Zudem werden Daten zu Fahrten über die Grenzen Deutschlands bereitgestellt.
Weitere Informationen:
Die monatlichen Ergebnisse zum Lkw-Maut-Fahrleistungsindex sind in der Datenbank GENESIS-Online über die Tabellen 42191-0001 (Deutschland), 42191-0010 (Bundesländer) und 42191-0002 (grenzüberschreitende Fahrten) sowie auf der Themenseite "Konjunkturindikatoren" im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes abrufbar.
Im Rahmen der "Mautstatistik" wertet das Bundesamt für Logistik und Mobilität die Mautdaten aus. Seit 2008 geführte detaillierte Tabellen stehen im Internetangebot des BALM unter dem Namen "Mautdaten Tabellenwerk" bereit. Veränderungen des Umfangs des mautpflichtigen Straßennetzes sowie des der Mautpflicht zugrundeliegenden Gesamtgewichts der Fahrzeuge und Fahrzeugkombinationen im Zeitverlauf werden mit dem Lkw-Maut-Fahrleistungsindex weitgehend ausgeschlossen, sodass die konjunkturelle Entwicklung besser sichtbar wird.
Weitere Ergebnisse des Tabellenwerks des Bundesamtes für Logistik und Mobilität sind mit Differenzierungen der mautpflichtigen Fahrleistung, zum Beispiel nach Zulassungsstaat oder Schadstoffklassen, über das bestehende Veröffentlichungsprogramm verfügbar. Aufgrund des breiteren Datenangebots und des damit höheren Auswertungsaufwands erscheint das monatliche Tabellenwerk in der Regel später als der Lkw-Maut-Fahrleistungsindex und wird ohne Bereinigung von saisonalen Effekten sowie strukturellen Veränderungen der Mauterhebung bereitgestellt.
Diese Pressemitteilung ist, gegebenenfalls ergänzt mit weiteren Informationen und Verlinkungen zum Thema, veröffentlicht unter www.destatis.de/pressemitteilungen.
https://www.presseportal.de/pm/32102/5860110
Krisensymptom Auf deutschen Autobahnen sind weniger Lkw unterwegs
So manchen Autofahrer dürfte es freuen, für die Konjunktur ist es ein schlechtes Zeichen: Der Lkw-Verkehr auf deutschen Autobahnen ist merklich zurückgegangen.
Wenn Lastwagen auf Deutschlands Straßen unterwegs sind, dann bedeutet das auch, dass wirtschaftlich etwas passiert: Firmen lassen sich Bauteile liefern oder Fertigwaren zum Kunden transportieren. Aus diesen zahlreichen Fahrten versucht das Statistische Bundesamt mit einem experimentellen Index Rückschlüsse zu ziehen. Er misst den mautpflichtigen Lkw-Verkehr – und fasst ihn zu einer Kennziffer zusammen.
Gut fallen die aktuellen Zahlen nicht aus: Die krisengeplagte deutsche Industrie hat demnach auch im August voraussichtlich keine Trendwende geschafft. So sank die Fahrleistung 0,3 Prozent im Vergleich zum Juli, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Das Niveau lag damit um 0,7 Prozent unter dem vom August 2023.
Die Statistiker halten diese Zahlen in Bezug auf die wirtschaftliche Entwicklung für aussagekräftig. Es bestehe ein »deutlicher Zusammenhang zwischen dem Lkw-Maut-Fahrleistungsindex und Indizes zur wirtschaftlichen Aktivität, insbesondere zur Industrieproduktion«.
Da die Lkw-Maut-Entwicklung etwa einen Monat früher verfügbar ist als die Produktionsdaten, eignet sie sich als Frühindikator für die Konjunkturentwicklung.
Rückfall in die Rezession droht
Rasche Besserung ist derzeit nicht in Sicht: Das Geschäftsklima in der Industrie hat sich im August sogar merklich eingetrübt, wie das Ifo-Institut bei seiner Unternehmensumfrage herausfand. »Die Unternehmen klagten erneut über rückläufige Auftragsbestände«, sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest. »Insbesondere die Investitionsgüterhersteller sind in einer schwierigen Lage.«
Wegen dieser anhaltenden Flaute droht Deutschland der Rückfall in die Rezession. Nach einem kleinen Wachstum zu Jahresanfang schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt von April bis Juni um 0,1 Prozent. Folgt im laufenden Sommerquartal das zweite Minus in Folge, wird von einer technischen Rezession gesprochen.
Maschinenbauer senken Produktionsprognose
Wie kompliziert die Lage ist, zeigt auch ein Blick zu den Maschinenbauern. Die haben angesichts der schwachen Auftragseingänge ihre Produktionsprognose für das laufende Jahr gesenkt. Statt eines Rückgangs um vier Prozent erwarte die Branche 2024 ein Minus von acht Prozent, teilte der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) mit. In den ersten sieben Monaten dieses Jahres sei die Produktion um 6,8 Prozent geschrumpft.
Eine Trendwende erwarteten die Hersteller von Maschinen »Made in Germany« erst im Laufe des kommenden Jahres. Die Produktion werde aber mit einem geschätzten Minus von zwei Prozent im negativen Bereich bleiben. Die Branche ist einer der Stützpfeiler der deutschen Wirtschaft.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/ko...c-c458e6fd27d7
Andere Autofahrer werden meinen Eindruck bestätigen können: Es waren noch niemals innerhalb der letzten Jahrzehnte so wenig LKW auf deutschen Strassen unterwegs wie derzeit. Man hat tatsächlich wieder freie Fahrt und das, obwohl in den letzten Jahren der Güterverkehr von der Schiene auf die Strasse verlagert wurde.Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister
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10.09.2024, 08:25 #2
AW: Mauteinnahmen sinken: Weniger LKW auf deutschen Autobahnen
Es dürften nicht wenige LKWs auf Land- und Bundesstraßen ausgewichen sein.
Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.
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