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Mietpreise für Wohnungen steigen auf Rekordniveau
Mietpreise für Wohnungen steigen auf Rekordniveau
Wohnimmobilien werden in deutschen Metropolen wie München, Berlin oder Hamburg extrem nachgefragt. Steigende Mieten sind jedoch nicht nur ein Problem der Ballungsräume.
Berlin. Das Wohnbarometer des Portals Immoscout24 hat sich in den vergangenen Monaten zu einer Art Fieberkurve des Mietmarktes entwickelt. Die aktuellen Werte signalisieren: Die Mieten für Wohnimmobilien ziehen von Quartal zu Quartal an – auf immer neue Rekordhöhen.
„Die Nachfrage am Mietmarkt erreicht einen neuen Höchststand und verdeutlicht die angespannte Lage“, beschreibt Immoscout-Geschäftsführerin Gesa Crockford die momentane Situation. In Zahlen heißt das, dass in München für einen Quadratmeter in einer Neubauwohnung im Schnitt derzeit 25 Euro aufgerufen werden. In besseren Lagen in Deutschlands teuerster Stadt sind diese 25 Euro aber schon ein Schnäppchen. Denn dort sind auch Preise von 30 Euro und mehr pro Quadratmeter möglich.
Das zweitteuerste Pflaster für Mieter neu gebauter Wohnungen ist nicht mehr wie bislang Hamburg oder Frankfurt am Main, sondern Berlin. Dort liegt die Miete pro Quadratmeter im Schnitt bei 19,52 Euro.
In Köln stiegen die Mieten am schnellsten
Am schnellsten gestiegen sind die Mietpreise für neue Wohnungen, die nicht älter als zwei Jahre sind, in Köln. Hier zahlen Mieter pro Quadratmeter im Durchschnitt 16,75 Euro, ein Plus von 16 Prozent. Im Vergleich zu dem Niveau der Mietpreise in Berlin oder München ist das trotz des Anstiegs noch relativ günstig.
Insgesamt konstatieren die Expertinnen und Experten allerdings: Stark steigende Mieten sind längst nicht mehr nur ein Problem der Metropolen. Auch in kleineren Städten ist dieser Trend zu beobachten.
Immerhin sind die Mieten für Wohnungen im Bestand den jüngsten Daten zufolge zuletzt langsamer gestiegen. Menschen, die solche Objekte mieten wollen, sind im vergangenen Quartal nach den Daten von Immoscout24 glimpflich davongekommen. In diesem Segment stiegen die Angebotsmieten – als Marktplatz bildet Immoscout nur Angebote und nicht die tatsächlich gezahlten Preise ab – im bundesweiten Durchschnitt nicht.
Immoscout-Chefin Crockford stuft dies allerdings nur als eine zwischenzeitliche „Verschnaufpause“ an, denn sie ist sich sicher, dass die Preise nicht auf diesem Niveau verharren werden. Sie verweist darauf, dass in den acht Metropolen (Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart, Düsseldorf und Leipzig) nur 13 von 1000 Wohnungen leer stehen. Fachleute sprechen aber bereits von einer Vollvermietung, wenn 30 von 1000 Wohnungen leer stehen.
In Köln stiegen die Mieten in Bestandsgebäuden mit drei Prozent im Vergleich zum ersten Quartal des Jahres am stärksten. Im Vergleich zum zweiten Quartal 2023 wurde Wohnen in der Millionenstadt am Rhein um 8,3 Prozent teurer, sodass die Miete pro Quadratmeter hier nun bei fast 14 Euro für Bestandsimmobilien liegt. In München verteuerten sich die Bestandsmieten mit knapp zehn Prozent auf Jahressicht noch schneller auf nun gut 21 Euro pro Quadratmeter.
Flucht ins Umland
Diese Entwicklung führt zwangsläufig dazu, dass Suchende ausweichen. „Das Umland der Metropolen sowie regionale Zentren und gut angebundene Wirtschaftsstandorte ziehen immer mehr Menschen an“, berichtet Crockford.
Dieser Trend zeigt sich auch beim Blick auf die Nachfrage nach Mietwohnungen. Hier werden im Wohnbarometer vier Regionen unterschieden: Metropolen und deren Umland, andere Städten und ländliche Gebiete. Laut den Daten ist die Nachfrage im Vergleich zum ersten Quartal im Umland der acht Metropolen um 18 Prozent gestiegen.
Die Nachfrage wird bald voraussichtlich auf ein noch geringeres Angebot treffen, denn wie Immoscout-Chefin Crockford erklärt, nimmt auch der Markt für den Erwerb von Immobilien „wieder an Fahrt auf“. Die Phase des Abwartens sei auf Käufer- und Verkäuferseite vorbei, das zeigten die Bewegungen auf der Plattform überdeutlich.
„Die Menschen wollen wieder kaufen. Gleichzeitig rechnen auch Verkäufer mit keinen weiteren Preisrückgängen, und es kommen mehr Einfamilienhäuser auf den Markt“, sagt Crockford. Nach ihren Daten hat die Nachfrage nach Häusern oder Wohnungen, die zum Verkauf stehen, in den Metropolen im Vergleich zu 2023 um 47 Prozent zugenommen.
Für Käufer wird es nicht teurer – noch nicht
Bei den Kaufpreisen von Bestandsimmobilien wird sich die steigende Nachfrage nach und nach bemerkbar machen, vermutet die Immoscout-Geschäftsführerin. Aktuell sind bereits bestehende Häuser und Wohnungen gar nicht oder nur minimal teurer geworden. Auch hier liegt Köln wieder mit einem durchschnittlichen Preisplus von 2,1 Prozent vorn.
Bei neu gebauten Immobilien – hier fasst Immoscout alle Immobilien zusammen, die nicht älter als zwei Jahre sind – gaben die Preise im Vergleich zum vorherigen Quartal sogar leicht nach. Hier liegt Stuttgart, wo neu gebaute Wohnungen um 2,3 Prozent günstiger wurden, vorn. Gegen den Trend entwickelten sich die Preise in Berlin und München, wo Apartments um 1,3 und 0,5 Prozent teurer wurden.
Mittelfristig sollen die Preise wieder steigen, vor allem von Immobilien im Bestand, wie Gesa Crockford erklärt. Das liege neben der großen Nachfrage auch daran, dass zu wenig gebaut werde. Im vergangenen Jahr sind laut Statistischem Bundesamt deutschlandweit 293.000 Wohnungen gebaut worden. Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, dass jährlich 400.000 Wohneinheiten entstehen sollen.
Etwas weniger positiv beurteilen die Marktbeobachter des Maklerhauses Colliers die Situation bei den Investoren, die teilweise viele Wohnungen auf einen Schlag kaufen. Nach deren Zahlen waren Käufer in den ersten drei Monaten des Jahres sehr zurückhaltend.
Im zweiten Quartal lag der Umsatz um 80 Prozent höher, sodass im ersten Halbjahr Wohnungen für gut vier Milliarden Euro den Besitzer wechselten, was aber dennoch einem leichten Minus von sieben Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023 entspricht. Dennoch gibt es auch bei Großinvestoren erste Anzeichen, dass nach und nach wieder mehr Immobilien gekauft werden, heißt es bei Colliers und dem Immobiliendienstleister CBRE.
https://www.handelsblatt.com/finanze...100049876.htmlEs ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister
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10.07.2024, 20:14 #2
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AW: Mietpreise für Wohnungen steigen auf Rekordniveau
Jede Ecke in Deutschland wo es sich noch halbwegs gut leben lässt wird zukünftig kaum noch bezahlbar sein,zumindest nicht für den Normalbürger. An der Nord und Ostsee hat es schon begonnen und Einheimische bekommen kaum noch einen Fuss in die Tür. Vor 8 Jahren hat ein Verwandter ein winzig kleines 65qm Ferienhaus nahe Greetsiel gekauft und er könnte es z.Zt für mehr wie das Doppelte ohne Probleme loswerden.
Nur ein Flügelschlag eines Schmetterlings kann einen Wirbelsturm auslösen
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11.07.2024, 08:33 #3
AW: Mietpreise für Wohnungen steigen auf Rekordniveau
Ich kenne die Wohnsituation in Berlin seit 1977. Schon damals war die Wohnungsnot extrem. Entspannt hatte sich die Lage erst mit dem Mauerfall, als rund 300000 Berliner ins Umland zogen. In den 90er Jahren gab es einen Leerstand von mehr als 100000 Wohnungen. Paradiesische Zustände für Mieter. Damals begann man damit 2 kleinere Wohnungen zu einer großen zusammenzulegen, weil die kleinen Buden nicht mehr gefragt waren. Auch wurden viele Plattenbauten von 6 auf 3 Etagen zurückgebaut. Es war bemerkenswert, wie sehr der Berliner Senat darum bemüht war den Leerstand durch derartige Maßnahmen zu reduzieren. Dann kam die Finanz- und Währungskrise von 2008, die viele Anleger ins vermeintlich sichere Immobiliengeschäft trieb. Mit der Folge, dass die Preise gerade in Berlin dramatisch anstiegen. Ein Bekannter wollte in der Phase eine seiner Wohnungen verkaufen, die ich bei Immobilienscout anbot. Ich war von der Resonanz erschrocken. Kaufwillige aus allen Ländern dieser Welt meldeten sich. Es gab Leute die wollten die Wohnung unbesehen sofort erwerben. Mindestens 50 Makler meldeten sich und boten an, die Wohnung für mich verkaufen zu wollen. Der Wahnsinn tobte. Mein Bekannter hatte die Wohnung für damals 95000 Mark erworben und verkaufte nun für 160000 Euro. Und das war wie gesagt 2008.
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Mietpreise vertreiben Einheimische und Personal:
Wohnungs-SOS an der Ostsee
Die mecklenburgische Ostseeküste und die Halbinsel Fischland-Darß-Zingst gehören zu den schönsten und begehrtesten Urlaubsregionen in Deutschland. Rund drei Millionen Urlauber zählte allein Fischland-Darß-Zingst 2023.
In Graal-Müritz, wo Franz Kafka seine letzte große Liebe fand, waren es 2023 knapp eine Million Übernachtungen. Das rund 4000 Einwohner zählende Ostseebad verzeichnet etwa 300 000 Übernachtungen jährlich durch private Vermieter.
Die Folgen des Booms bekommen Einheimische wie Paul Schacht immer mehr zu spüren. Der 18-Jährige musste seinen Heimatort, das Ostseebad Dierhagen, verlassen, weil er keine bezahlbare Wohnung fand. „Der Markt ist völlig leer gefegt“, sagt er. „Selbst für mich, obwohl ich eine für die Gemeinde wichtige Tätigkeit bei der Freiwilligen Feuerwehr habe.“
Der Wohnungsmarkt an der Küste ist völlig leer gefegt
Ein paar Kilometer weiter im romantischen Ostseebad Ahrenshoop ist die Wohnungskrise längst Alltag. Bianca Greulich (54) und Enrico Marx (47) von „Malchens Café“: „Mitarbeiter finden in der Regel nur noch die, die über eigenen Wohnraum verfügen.“
Personalnot zeigt sich inzwischen in allen Küstenorten. Für Urlauber bedeutet dies weniger Komfort und reduzierte Dienstleistungen. „Sonntags in Prerow ein Stück Kuchen im Café zu bekommen, dürfte schwierig werden. Die Lokale haben dicht, kein Personal“, weiß Anke Wehrmann vom ASB-Zentrum für Mutter-Kind-Kuren in Graal-Müritz. Hier ist die Lage sogar für das Pflegeheim mittlerweile dramatisch.
Wehrmann: „Job-Interessenten bekommen wir praktisch aus ganz Deutschland, aber es gibt keine bezahlbaren Wohnungen. Die Eigentümer vermieten lieber befristet im Sommer als ganzjährig.“
„Wir sind dabei, zu versylten“
Tatsächlich ist der Anteil an Zweitwohnsitzen exorbitant hoch. Die Situation nehme Ausmaße an wie auf Sylt. „Wir sind voll dabei zu versylten“, sagt Handwerker Nicolai (42), ehemals Graal-Müritz, jetzt Rostock. „Wenn es im Winter dunkel wird und doch noch irgendwo Licht brennt, ruft man besser die Polizei.“
2000 Euro Kaltmiete für 90 Quadratmeter
An das Problem mit den vielen Ferienwohnungen traue man sich nicht heran. 2000 Euro kalt für 90 Quadratmeter sind nichts Besonderes in Graal-Müritz. Rettungssanitäter Torsten Martmer: „Der Markt gibt es her, das Geld ist da. Sie sehen ja die Autokennzeichen. Einheimische Normalverdiener haben nur eine Chance, wenn sie einen alten Mietvertrag haben. Oder die Eltern haben etwas vererbt.“
Dr. Benita Chelvier (CDU), Bürgermeisterin von Graal-Müritz in Mecklenburg-Vorpommern, bestätigt die Probleme, sieht sich aber auf einem guten Weg: „Eine Ausdehnung über die Grenzen der gegenwärtigen Bebauung ist kaum möglich.“
Die Gemeinde verfüge über 200 Wohnungen, die im Bestand bleiben sollten. Im Ort gebe es darüber hinaus punktuell Flächen, die sich für eine Entwicklung zur Wohnbebauung eignen würden. „Allerdings müssen dazu noch einige Rahmenbedingungen geschaffen werden.“
https://www.bild.de/regional/ostsee/...6a605f9b2697f9Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.
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11.07.2024, 10:37 #4
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AW: Mietpreise für Wohnungen steigen auf Rekordniveau
Der Druck auf die Küstengebiete wird in 5-10 Jahren wirklich extrem werden, denn dann kommen die 60er Jahrgänge in den Ruhestand. Und mal ganz ehrlich, wer will denn im Ruhrgebiet seine letzten 20 Jahre verbringen wenn die islamisierung grade erst so richtig Fahrt aufnimmt ???
Nur ein Flügelschlag eines Schmetterlings kann einen Wirbelsturm auslösen
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11.07.2024, 12:26 #5
AW: Mietpreise für Wohnungen steigen auf Rekordniveau
@ ryder: Hoffnungslose Traumtänzer oder andere Musel.
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