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Sozialismus rules: Kubaner verlassen in Scharen das Land
Kuba geht es so schlecht wie seit den 1990er Jahren nicht mehr. Die Inflation ist hoch, die Wirtschaft am Boden, die Privatwirtschaft macht Hoffnung, wird aber ausgebremst. In den letzten zwei Jahren haben deswegen fast eine halbe Million Kubaner den Inselstaat in der Karibik verlassen.In den vergangenen beiden Jahren verließen fast 500.000 Kubaner das Land. Das sind mehr als vier Prozent der Bevölkerung und wäre so, als würden in zwei Jahren vier Millionen Menschen Deutschland verlassen. Noch nie seit der kubanischen Revolution 1959 haben so viele Menschen Reißaus genommen."Es gibt eine Mischung aus allgemein schlechter Situation und dem Verlust des Glaubens, dass sich die Lage verbessert", benennt Bert Hoffmann den Grund für den Exodus. Die Corona-Pandemie habe den Tourismus massiv in den Keller gefahren, sagt der Co-Direktor des Giga-Instituts für Lateinamerika-Studien und Politikprofessor an der FU Berlin im Gespräch mit ntv.de.Voriges Jahr sind die Preise auf Kuba um rund 30 Prozent gestiegen, das Bruttoinlandsprodukt dagegen um ein bis zwei Prozent gesunken. Dasselbe gilt für die Zahl der Touristen: 2023 gab es nur zwei Millionen Besucher. Die Regierung hatte nach dem Ende der Corona-Pandemie auf fast die doppelte Zahl Touristen gehofft.
Und nun öffnet sich die sozialistische Wundertüte:
Die kubanische Regierung hat radikale Pläne. Ende vorigen Jahres kündigte Havanna ein Maßnahmenpaket an. Ab Februar sollen demnach die Preise für Benzin und Diesel an den Zapfsäulen um mehr als 400 Prozent steigen.Ab März wird auch Flüssiggas und Strom treuer. 29 Tankstellen sollen ganz neu öffnen und Benzin ausschließlich gegen Dollar verkaufen. Das soll die Wirtschaft ankurbeln und die Kraftstoff- und Stromversorgung gewährleisten. Mit diesen Maßnahmen will die sozialistische Regierung zudem das Haushaltsdefizit bekämpfen und Geld für den Import unverzichtbarer Güter einnehmen.Die kubanische Regierung will mit dem Maßnahmenpaket versuchen, derartige Ungleichgewichtige zumindest zu verkleinern. "Aber das führt in der Regel über Preiserhöhungen, die die Bevölkerung natürlich zu spüren bekommt", bewertet der FU-Professor.Besonders schmerzhaft für die Kassen sei aber die "anhaltende Abneigung der kubanischen Machthaber" gegenüber der Privatwirtschaft, analysiert das Finanzportal Bloomberg. Seit 2018 wurde der Sektor durch den aktuellen Präsidenten Miguel Díaz-Canel schrittweise geöffnet. Seit 2021 dürfen Kubaner sogar Unternehmen mit bis zu 100 Beschäftigten führenInzwischen gibt es etwa 10.000 Firmen im Land, die 14 Prozent des BIP erwirtschaften.Doch erfolgreiche Unternehmer gewinnen auch an Einfluss. Das kann oder will die kubanische Führung nicht akzeptieren: Im Agrarsektor etwa wurde in der Nationalversammlung eine Reform verhindert, die es kubanischen Bauern ermöglicht hätte, ihre Erzeugnisse direkt an die Verbraucher und nicht an den Staat zu verkaufen. Die landwirtschaftliche Produktion ist deswegen in den vergangenen vier Jahren um 35 Prozent eingebrochen.Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister
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16.01.2024, 08:57 #2
AW: Sozialismus rules: Kubaner verlassen in Scharen das Land
Ohne die Russen wäre Kuba schon lange nicht mehr kommunistisch. Das Regime kann sich nur wegen der Unterstützung aus Moskau halten. Was der Sozialismus kann, zeigt er ja in Venezuela. Einst eines der reichsten Länder der Welt, ist Venezuela zum Armenhaus herabgesunken aus dem Millionen Menschen geflohen sind.
Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.
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