In Deutschland ist die Lebenserwartung gemessen an den anderen europäischen Staaten geringer, trotzdem arbeiten die Menschen in Deutschland nicht nur am längsten, sondern auch am härtesten, denn nirgendwo hat die Arbeitsverdichtung diese Ausmaße angenommen wie in Deutschland, sei es in der Industrie, sei es im Gesundheitswesen, sei es in der Dienstleistung.

Und weil die Menschen hierzulande erst mit 67 Jahren in Rente gehen dürfen und gleichzeitig das Rentenniveau bei gleichzeitiger Besteuerung so niedrig ist, dass sie auch nicht früher in Rente gehen können, sind natürlich solche Meldungen ziemlich ungelegen, zumindest wenn man sie in den Zusammenhang setzt, nämlich in den, in den sie auch gehören, denn die Politiker, die die Rente ja sogar auf 70 Jahre erhöhen möchten, argumentieren mit nichts weiter als der steigenden und gestiegenen Lebenserwartung. Sofern man nicht das Jahr 1900 als Referenz betrachtet, sondern die Lebenserwartung der umliegenden Länder, handelt es sich um nichts weiter als eine Lüge.

Und Lügen haben kurze Beine.

Bei den Ausgaben für das Gesundheitssystem liegt Deutschland auf den vorderen Plätzen, bei der Lebenserwartung gehört es zu den Schlusslichtern. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie des Max-Planck-Instituts für demografische Forschung in Rostock, in der die Lebenserwartung in sechs Ländern mit hohem Einkommen verglichen wurden. Es zeigten sich erhebliche Unterschiede: In den bestplatzierten Ländern (Frauen: Spanien, Männer: Schweiz) werden die Menschen im Durchschnitt gleich mehrere Jahre älter als in Deutschland. In Deutschland ist, so die Studie, vor allem die erhöhte Anzahl von Todesfällen aufgrund kardiovaskulärer (Herz-Kreislauf-)Erkrankungen auffällig.
In Deutschland arbeiten überdurchschnittlich viele Ärztinnen und Ärzte, gleichzeitig gibt es mehr Krankenhaus- und Intensivbetten als in fast allen anderen verglichenen Ländern. Trotzdem sterben die Menschen in Deutschland früher.
https://www.news4teachers.de/2023/06...em-schulessen/

Natürlich schiebt man diese im Vergleich dramatisch geringe Lebenserwartung den Menschen selber zu, ihrem Zuckerkonsum, ihrem Tabakkonsum, ihrem Fleichkonsum und dem Übergewicht vieler Menschen, so der Artikel. Es wird nicht erwähnt, dass Herzinfarkte natürlich auch stressbedingt sind und der Streß im Beruf ist in Deutschland durchschnittlich am höchsten.

Nur so oder so, das Argument des späteren Renteneintrittsalters wegen der steigenden Lebenserwartung entpuppt sich damit als Lüge.

Man könnte auch folgende Fragen stellen:
Möchte man den Tod im Arbeitsleben provozieren? Alte Körper auf Hochleistung gehalten, neigen daran, plötzlich durch einen Infarkt auszufallen. Die Arterien sind eben nicht mehr so elastisch, Alter führt immer zu Vorschädigungen, selbst wenn man noch so gesund lebt, und die Organe, in diesem Fallv vorrangig das Herz, sind nicht mehr in der Lage, dauerhaft auf Streß zu reagieren, ohne auszufallen.

Weitergehend: Möchte man die Vernichtung durch Arbeit? Damit wären wir aber schon gefährlich nahe am nationalsozialistischen Weltbild: Wer nichts taugt, kann weg.